Full text: Handbuch der Botanik (Dritter Band, zweite Hälfte)

    
   
    
   
    
    
   
  
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
    
   
   
   
   
   
   
  
   
  
   
   
   
   
  
     
  
  
Die systematische und geographische Anordnung der Phanerogamen. 
Die ferner stehenden Anschlüsse sind durch Pfeile bezeichnet, die näheren durch längere 
oder kürzere Striche. 
Die Thalamifloren der Definition DE CANDOLLE’s, aber nach Ausschluss der 
Discifloren, sind gewöhnlich nicht getheilt worden. Es scheint auch heute noch 
ebenso richtig, diese Ordnungen verbunden zu lassen, da sie sich sehr natürlich 
aneinanderreihen. Sie müssen aber von allen nicht dahin gehörigen Gruppen 
gereinigt werden, und während auf der einen Seite die Nelken (Sileneen, Alsi- 
neen etc.) wegen ihrer engen Zusammengehörigkeit mit den Amarantaceen, 
Chenopodiaceen etc. mit diesen eine auf den Ovar- und Samenbau gegründete 
eigene feste Division zu bilden haben (Cyclospermae, s. oben pag. 354—359), 
scheinen andererseits noch die Nymphaeaceen einer Sonderstellung bedürftig. 
In den Ordines naturales von BARTLING!) war unter dem Namen Chlamydoblastae 
eine Gruppe geschaffen, die sich auf Besonderheiten der Embryobildung gründete, 
besonders darauf, dass neben dem Endosperm im Embryosacke ein mehr oder 
weniger reichliches Perisperm ausserhalb desselben abgelagert wird, und also 
der Embryo selbst in einer Art von Amnionsack eingebettet liegt. Diese Ab- 
theilung war merkwürdig zusammengesetzt; sie enthielt die damals noch ihrem 
Embryo nach unbekannten Taccaceen von den Monokotylen, die Piperaceen, 
die jetzt ihre Stelle neben den Urticaceen in den dikotylen Apetalen erhalten, 
eine Reihe jener merkwürdigen, grossentheils parasitischen Gewächse, die nirgends 
einen deutlichen systematischen Anschluss zeigen (Balanophoreen, Asarineen etc.), 
und endlich die Nymphaeaceen, Cabombeen, Nelumbieen. Diese drei, letzten 
sind gewöhnlich unter die ächten Thalamifloren, und zwar dort neben die Papa- 
veraceen gesetzt, weil sie mit den Ranunculaceen in der spiroidischen Anordnung 
von Corolle und Andröceum, mit den Papaveraceen einigermassen im Kapselbau 
übereinstimmen. Allein, auch wenn man auf den Samenbau der Nymphaeaceen 
kein zu grosses Gewicht legen wollte, so zeigen sie doch Abweichungen von der 
thalamiflorischen Insertion, die eine Verbindung mit den genannten anderen 
Ordnungen unrathsam erscheinen lassen. Unterständiges Germen darf eigentlich 
in den Thalamifloren nicht vorkommen, da es dem Sinne dieser Insertion wider- 
spricht; es ist aber unterständig in Victoria und Zzzya/e, und bei den übrigen 
auch in den Torus theilweise tief eingesenkt, dagegen ganz frei von demselben 
und wie ein verkehrter Kegel aus dünner Basis breit aufsteigend in Nelumbium. 
Die merkwürdige, tropisch-asiatische Gattung Barclaya®) zeigt den Kelch zwar 
unterstindig, aber die Corolle gamopetal (I) mit auf ihr inserirtem Staminal- 
cyklus (I) an das Germen angewachsen und dadurch oberständig. Es ist nicht 
eine einzige andere thalamiflorische Ordnung mit solchen Abweichungen bekannt, 
und die genannten Gattungen erinnern vielmehr an Calycifloren, etwa an 
Cacteen, oder an Passifloren hinsichtlich ihrer Insertionen. Die Nymphaeaceen 
sollen daher hier als eine besondere kleine Gruppe auftreten, die vielleicht nicht 
mit Unrecht zu einer besonderen Division erhoben wird und den BARTLING’schen 
Namen CA/amydoblastae weiter führen mag. 
Dieser Division mag denn auch als Anhang, nicht als ein zum gleichen Ver- 
wandtschaftskreise selbst zugehöriger Bestandtheil, jene merkwürdige Gruppe von 
Ordnungen beigesellt werden, die nur in den Aristolochiaceen autotroph, in den 
übrigen (Balanophoreen, Santalaceen, Loranthaceen) aber parasitisch entwickelt 
sind. Von den Loranthaceen ist schon oben die Rede gewesen (s. pag. 304) 
1) Seite 77, Abtheilg. 1. 
2) Nach den Abbildungen HOOKER’s in den Transactions of Linn. Soc,, Bd. XXIII, Taf. 21. 
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