Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

   
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Geograph. Theil. I. Abschnitt. Entwicklung d. Florenreiche in den jüngeren Erdperioden. 417 
der Continente die grósste Menge in kleinen Gebieten »endemischer« Arten!) 
aufgehiuft. 
Hiernach stellte A. DE CANDOLLE das Gesetz auf, dass im Rahmen derselben 
höheren Sippe die Arten ein um so kleineres Areal erhalten, je weiter 
entfernt vom Nordpol sie ihre gegenwärtige Heimat haben, und er 
gab auch sogleich als wahrscheinlichen Grund dafür den Zusammenhang der 
Ländermassen in nördlichen Breiten und ihre zunehmende Trennung von 5o° 
oder 40° n. Br. südwärts gerechnet an. Diese Begründung ist ganz richtig; aber 
es wird sich zeigen, dass die Entwicklung der Erde seit der Tertiärperiode 
gerade unter diesen Umständen geographischer Lage auf eine derartige Ver- 
theilungsweise der Pflanzenarten hinwirken musste, nicht nur die erschwerte 
Wanderung in den südlicheren Ländern an sich. Denn es ist auf eine Aus- 
nahme hinzuweisen: südlich der genannten Continentalausläufer liegt noch, zer- 
streut in den südlichen Meeren, ein kleines Länder- und Inselgebiet, zu dem 
das Feuerland mit dem südlichsten Patagonien selbst gehört, die Maluinen, Süd- 
Georgien, Kerguelen etc.; in diesem Gebiete und in den floristisch ihm sich an- 
schliessenden Hochgebirgen im südlichen Australien, Neu-Seeland und Chile 
nimmt die Arealgrösse der einzelnen Arten wieder zu, obgleich die an 
Fläche geringen Gebiete sehr weit auseinandergerückt sind und den Arten gar 
nicht Gelegenheit zu continuirlicher Ausbreitung gegeben wird; hier herrschen 
Verhältnisse der Verbreitung, welche an die so weit ausgedehnten nördlichen 
Ländermassen erinnern, wenngleich nicht jene Arealausdehnungen der Nord- 
Polargebiete selbst erreicht werden. Erst in den letzten Jahrzehnten ist die Flora 
dieser »antarktischen« Gebiete so bekannt geworden, dass die Verbreitungsge- 
setze für ihre Arten mit in Betracht gezogen werden können, während A. DE Cax- 
DOLLE sie unberücksichtigt lassen musste. Auch ist dessen genanntes Gesetz in der 
ausgesprochenen Allgemeinheit nicht ganz scharf für den Vergleich von Subtropen 
und Tropen, z. B. für den Vergleich der Areale im mediterran-orientalischen 
Florenreich und derer im tropisch-afrikanischen Florenreich; die ersteren sind 
im Durchschnitt sehr viel enger als die letzteren; die Areale in den Mittelmeer- 
lindern und im Orient wetteifern vielfiltig an Kleinheit und an Häufung ende- 
mischer Formen auf einzelnen Gebirgen und kleinen Inseln mit den Antillen, mit 
den Sunda-Inseln und tropischen Gebirgsstócken. Im übrigen aber bleibt das 
Gesetz gültig. — 
Da, wie wir unten sehen werden, die Mehrzahl der als richtige Bürger 
einem bestimmten Florenreich zukommenden Pflanzenarten sich in den Grenzen 
dieses Florenreichs hält, so drückt sich auch die eben geschilderte Grössenver- 
schiedenheit der Arten-Areale in den von den Florenreichen eingenommenen 
Flächen aus, wenigstens so, dass das nördlichste, sich über alle Continente er- 
streckende Florenreich um vieles umfangreicher ist, als die einzelnen an den 
Südspitzen derselben Continente liegenden Florenreiche, bis dann im antark- 
tischen Florenreich wenigstens eine grössere Zerstreutheit der Standorte wieder 
eintritt. Uebrigens darf man diese Sachlage nicht so auffassen, als ob wegen 
der weiten Areale im Norden die Florenreiche dort ebenfalls in weite Grenzen 
gerückt wären und umgekehrt im Süden: sondern weil die Entwicklung der 
nördlichen Florenreiche dem Zusammengreifen grösserer zusammenhängender 
Ländermassen unter gemeinsame Veränderungen günstig war, die Ent- 
!) Vergleiche über den Begriff der Endemismen das oben pag. 205 Gesagte. 
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