494 Die systematische und geographische Anordnung der Phanerogamen.
Andenregion in Chile die südliche Zone immergrüner niederer Busch- und perio-
discher Gras- und Staudenvegetation mit kürzer, um den Januar liegender Vege-
tationsperiode bildet. In der südlichsten Abtheilung dieser Zone fehlen die auf.
recht über der Erde wachsenden Büsche, aber bis zu ihrer Grenze neigen sie
bei dem sehr wenig excessiven Klima zur immergrünen Belaubung.
5. Ein breiter Lándergürtel vom (im Durchschnitt) 45? nórdl. Br. bis zur
nórdlichen, ziemlich scharf ausgesprochenen Baumgrenze, welche unter wechsel-
vollen Breiten ein kleines Stück von Nord-Europa, grosse Flüchen des nórdlichen
Sibiriens und Canadas frei lässt, ist als Zone sommergrüner Laubbáume mit
immergrünen Nadelhólzern, sommergrüner Moore und Wiesen mit 3—, Monate
währender und um den Juli liegender Vegetationsentwicklung ein besonderes
Merkmal der nördlichen Erdhälfte, ohne Analogon auf der südlichen. Hervor-
gerufen und regulirt in seiner Periodicitit dadurch, dass trotz hoher Breiten die
meistens intensive Winterkälte durch eine dieser entsprechende hohe Sommer-
hitze ausgeglichen wird, verdankt sie die üppige Entfaltung von Bäumen eben
diesem starken Temperaturausschlage; doch haben sich hier nur wenige Ordnungen
so acclimatisiren können, dass sie als Bäume vegetiren, und so sind die Laub-
wälder einfacher, alle mit Winterschutz-Knospen gegen Frostwirkung versehen,
die immergrünen Gesträuche selten, von immergrünen Báumen nur — wie schon
im Charakter gesagt war — die Coniferen als Repräsentanten dieser Vegetations-
klasse zu nennen.
6. Nördlich der Baumgrenze und auf den oberen Gebirgserhebungen inner-
halb der fünften Zone nimmt die Glacial- und Tundra-Zone mit kurzer, um den
Juli liegenden Vegetationsperiode die noch übrigen Land- und Inselgebiete ein.
In ihr ist das Baumleben nicht so sehr durch Kälte als durch zu kurzes Andauern
der Sommerwärme unterdrückt; einzelne immergrüne Halbsträucher sind noch
vertreten und leben gesellig, die Hauptmasse der Vegetation besteht aus-Stauden
mit holzigem Rhizom, aus Flechten und Moosen; selbst die Klasse der zwei-
und einjährigen Kräuter ist hier nur in schwacher V ertretung.
Es ist selbstverständlich und folgt aus den directen Wirkungen des Klimas
auf die Periodicität des Pflanzenlebens, dass die Vegetationszonen die Erde rings
umspannen, so weit Länder unter gleichen Breiten aus den Oceanen aufragen,
und dass also die in der Florenreichseintheilung so stark zum Ausdruck kommen-
den Verschiedenheiten der drei Hauptcontinentalmassen Afrika, Asien und Amerika
hier vôllig verschwinden, indem je nach deren orographischem Aufbau die Grenzen
derselben Vegetationszonen wie in den Nachbar-Continenten bald etwas nach
Norden bald nach Süden verschoben werden. Diese Betrachtung zeigt zugleich
den wichtigen Unterschied zwischen Florenreichs- und Vegetationszonen-Ein-
theilung der Erde und zeigt, dass eine zuweilen geäusserte Meinung, das klima-
tische Moment solle die pflanzengeographische Eintheilung regiren, auf Unkennt-
niss der thatsächlich im systematischen Florenkataloge liegenden gar nicht auf
andere Weise zu ersetzenden Charaktere beruht. Wer auf botanischer Grund-
lage Floren kennen lernen will, muss mit dem morpholögischen System tief ver-
traut sein; der Klimatolog darf das grössere Interesse den Vegetationszonen,
der ungleichartigen Wachsthumsweise der Pflanzenwelt, entgegen bringen, aber
er wird niemals damit allein ein erschöpfendes Vegetationsbild der Erde zeichnen.
Denn auch alle die hochinteressanten, die Floristik an die Physiologie an-
knüpfenden Züge bekommen erst ihre sichere Grundlage durch Kenntniss der
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