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Die Morphologie und Physiologie der Pflanzenzelle
von
Dr. A. Zimmermann,
Privatdocent der Botanik an der Universität Leipzig.
Im Nachfolgenden soll die pflanzliche Zellenlehre ungefähr in demselben
Umfange dargestellt werden, wie dieselbe zuletzt vor nunmehr fast 20 Jahren
von HorMEISTER in seiner »Lehre von der Pflanzenzelle« geschildert wurde.
Natürlich gestatten aber die in den letzten beiden Decennien gewonnenen Ein-
blicke in den feineren Bau der Zelle, die namentlich der Vervollkommnung
unserer optischen Hilfsmittel und Prüparationsmethoden zu danken sind, eine
viel eingehendere Besprechung einzelner Abschnitte der Zellenlehre, als vor
20 Jahren móglich war. :
Bei der grossen Menge des zu bewültigenden Materiales war es mir leider
nicht möglich, alle einschlägigen Beobachtungen einer genaueren Prüfung zu
unterwerfen. Dahingegen habe ich mich bemüht, die vorliegende Literatur mög-
lichst vollständig zu berücksichtigen und namentlich die von den verschiedenen
Autoren angewandten Beobachtungsmethoden und die aus den angeführten Beob-
achtungen gezogenen Schlüsse einer kritischen Sichtung zu unterziehen. Das am
Ende dieser Arbeit gegebene Literaturverzeichniss!) macht jedoch auf Vollständigkeit
keinen Anspruch; vielmehr glaubte ich in dasselbe nur diejenigen Arbeiten auf-
nehmen zu sollen, die mir auch jetzt noch für das Studium der Zellenlehre ver-
wendbar erschienen. Arbeiten, die nur von historischem Interesse sind oder in
Folge zu unkritischer Behandlungsweise des Stoffes eine Berücksichtigung nicht
verdienen, werden in demselben nicht mit aufgeführt. Die ausländische Literatur
wurde nur in soweit berücksichtigt, als sie in französischer, englischer oder
deutscher Sprache verfasst ist.
Schliesslich möchte ich noch um einige Nachsicht bitten, falls ich die eine
oder die andere werthvolle Arbeit übersehen haben sollte. Ein jeder, der die
enorme Zersplitterung der Literatur über die Zellenlehre kennt, wird dies hoffent-
lich begreiflich und verzeihlich finden.
1) Es mag an dieser Stelle hervorgehoben werden, dass sich auf dieses Literaturverzeich-
niss die im Text hinter den Autornamen befindlichen Zahlen beziehen; und zwar geben die
römischen Ziffern die Arbeit, die arabischen die Seite an.