Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

     
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I. Abschnitt. Kapitel 7. Die Chromatophoren. 547 
weisen. Seine Angaben sind denn auch später theils durch weitere Unter- 
suchungen desselben Autors, theils durch verschiedene andere Autoren bestätigt 
und ergänzt worden. 
Die Leukoplasten konnten wohl hauptsächlich deswegen so lange übersehen 
werden, weil sie von grosser Unbeständigkeit sind und schon bei der geringsten 
Verletzung der Zellen zersetzt werden. Nach SCHIMPER geschieht nun die Unter- 
suchung auf Leukoplasten am besten an lebendem Materiale, doch müssen die 
betreffenden Schnitte dick genug sein, um in der Mitte noch vollkommen unver- 
letzte Zellen zu enthalten und muss ferner die Präparation und Beobachtung 
möglichst beschleunigt werden. Zur Fixirung empfiehlt der genannte Autor 
namentlich Jodwasser oder auch Alkohol und Pikrinsäure. Letztere beiden 
Reagentien erfordern eine nachherige Tinction, zu der Gentianaviolett mit Vor- 
theil verwendet werden soll. 
Hierzu möchte ich jedoch aus eigener Erfahrung bemerken, dass man sehr 
gute Tinctionen der Leukoplasten, wie überhaupt der Chromatophoren, durch 
Säure-Fuchsin erhált, wenn man die gut fixirten Objecte, nachdem sie einige 
Minuten in der concentrirten Farbstofflósung gelegen haben, eine Minute lang in 
einer concentrirten Lósung von Pikrinsáure in 509 Alkohol umschwenkt und 
dann mit 50—709. Alkohol auswüscht. Solche Präparate lassen sich auch sehr 
gut im Canadabalsam conserviren.!) 
Was nun die Gestalt der Leukoplasten anlangt, so zeigen dieselben 
ebensowenig wie die Chloroplasten der höheren Gewächse eine grosse Mannig- 
faltigkeit, sie sind meist kugelförmig; ausserdem findet sich in ihnen nicht selten 
eine spindelfórmige Gestalt, die nach SCHIMPER (II, 69) hôchstwahrscheinlich 
stets durch eingeschlossene Proteinkrystalloide bewirkt wird; ganz abweichend 
verhalten sich endlich die Leukoplasten in den Trichomen von Feysonnellia squa- 
maria, die nach SCHIMPER (III, 62) fein fadenfórmig sind. 
Die Grösse der Leukoplasten schwankt zwar zwischen ziemlich weiten 
Grenzen; im Allgemeinen sind jedoch die Monokotylen und speciell die Orchi- 
deen durch bedeutendere Grösse der Leukoplasten ausgezeichnet, während die 
der Dicotylen meist sehr klein sind. 
Bezüglich der Verbreitung der Leukoplasten muss zunächst hervorgehoben 
werden, dass dieselben bei den Algen nur ausnahmsweise vorzukommen scheinen 
(so bei Chara und verschiedenen Florideen), bei den Cormophyten dagegen in 
allen Familien anzutreffen sind. Der Funktion nach lassen sich bei diesen 
3 verschiedene Arten des Vorkommens unterscheiden. 
Zunüchst finden sich Leukoplasten in denjenigen chlorophyllfreien Gewebe- 
systemen, wo die lóslichen Assimilationsprodukte in Reservestirke übergeführt 
werden; so sind dieselben namentlich in vielen stürkeführenden Knollen wie 
z. B. denen von Phajus grandifolius (cf. Fig. 11, II) leicht zu beobachten. Die 
kleinen Stärkekôrner werden in diesen Fällen von den Leukoplasten meist ganz 
eingehiillt, während dieselben den grösseren excentrischen Körnern nur an einer 
1) Diese Methode wurde zuerst von ALTMANN (I) an thierischen Objecten angewandt und 
hat dieser Autor mit Hülfe derselben in den thierischen Zellen ganz eigenartige Körnchen nach- 
gewiesen, die er für Analoga der pflanzlichen Chromatophoren hält und als »Granula« bezeichnet. 
Die ALTMANN’sche Methode weicht nur darin von der im Obigen geschilderten ab, dass er abso- 
luten Alkohol zum Auswaschen der Pikrinsiure verwendete, der aber die Cellulosemembran 
nicht entfürbt, während dies bei dem obengenannten Gemisch von Alkohol und Wasser der 
Fall ist. 
  
   
  
  
   
   
   
  
   
  
   
  
   
  
   
  
  
  
   
  
   
  
     
     
   
  
   
  
  
  
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
  
   
  
   
  
  
  
  
 
	        
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