Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

   
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I. Abschn. Kap. 8. Feinere Struktur, chem. Beschaffenheit u, Einschlüsse d, Chromatophoren. 551 
namentlich durch die Untersuchungen von SCHIMPER für die Chromoplasten am 
besten bekannt, und wir wollen desshalb auch mit der Besprechung dieser be- 
ginnen, 
1. Die feinere Struktur der Chromoplasten. 
Bei den Chromoplasten haben wir zwei verschiedene Arten des Auftretens 
des Farbstoffes zu unterscheiden: derselbe erscheint nämlich entweder in Form 
von Krystallen oder in Form von rundlichen Kórperchen, die von A. MEYER 
neuerdings den Namen Grana erhalten haben. 
1. Die Farbstoffkrystalle erlangen nur selten eine solche Grösse, dass die 
Bestimmung ihrer krystallographischen Eigenschaften möglich wäre. Die grössten 
zur Zeit bekannten Krystalle, die in der Möhre und in der Tomate enthalten 
sind, zeigen jedoch häufig die Gestalt von rhombischen oder rechteckigen mehr 
oder weniger langgestreckten Tafeln (cf. Fig. 12, III) und gehören nach 
SCHIMPER (III, 95) dem rhombischen Krystallsysteme an. In vielen Fällen sind 
die Krystalle übrigens in verschiedener Weise gekrümmt, eine Erscheinung, die, 
wie von SCHIMPER (III, 96) zuerst hervorgehoben wurde, darin seinen Grund haben 
dürfte, dass diese Krystalle sich in dem zum mindesten zähflüssigen Stroma ent- 
wickeln müssen; es wurde wenigstens von LEHMANN constatirt, dass an ver- 
schiedenen Krystallen, wenn sie innerhalb stark viscoser Lósungen sich bilden, 
häufig krumme Flächen auftreten. 
In den übrigen Fällen besitzen die innerhalb der Chromoplasten auftretenden 
Farbstoffkrystalle meist die Form von feinen Nadeln, bei denen die Bestimmung 
des Krystallsystemes nicht ausführbar ist; häufig sind dieselben sogar So dicht 
zusammengedrängt, dass die direkte Beobachtung derselben nur mit Hilfe der 
besten optischen Hilfsmittel gelingt (cf. Fig. 12, II), in manchen Füllen ist es 
sogar nur auf Grund der gleich zu besprechenden optischen Eigenschaften der 
Farbstoftkrystalle, der Anisotropie und des Pleochroismus, móglich, dass Vorhanden- 
sein derselben in den Chromoplasten nachzuweisen. 
Was zunächst die optische Anisotropie der Farbstoffkrystalle anlangt, so 
bewirkt dieselbe bekanntlich, dass dieselben im Polarisationsmikroskop bei ge- 
kreuzten Nicols in der Diagonalstellung je nach ihrer Dicke mehr oder weniger 
hell aufleuchten und nach Einschaltung eines Gypsplättchens eine Aenderung 
der durch dieses bedingten Interferenzfarbe bewirken. Diese Aenderung ist bei 
den Farbstoffkrystallen eine stürkere als bei den ebenfalls innerhalb der Chromo- 
plasten auftretenden Proteinkrystalloiden, schwicher jedoch als bei gleich grossen 
Krystallen von Calciumoxalat. Es ist jedoch immerhin möglich noch an ziemlich 
kleinen Krystallen die Doppelbrechung zu constatiren. 
Leichter und sicherer gelingt es allerdings an kleinen Krystallen den Pleo- 
chroismus nachzuweisen, der zuerst von SCHIMPER (III) an den Farbstoff- 
krystallen der Chromoplasten beobachtet wurde. 
Derselbe wird bekanntlich dadurch hervorgebracht, dass die mit verschiedener Schwingungs- 
richtung den Krystall durchsetzenden Lichtstrahlen in diesem eine verschiedene Absorption er- 
fahren. Speciell bei mikroskopischen Objekten kann man den Pleochroismus leicht daran er- 
kennen, dass die betreffenden Gebilde bei Beobachtung mit nur einem Nicol — entweder nur 
dem Polarisator oder nur dem Analysator — ihre Farbe ändern, sobald man entweder das Objekt 
oder den Nicol dreht. Beobachtet man z. B. einen rhombischen Farbstoffkörper der Möhre unter 
Drehung des Analysators, so wird das vom Beleuchtungsapparat gelieferte gewöhnliche Licht 
beim Durchgang durch den Krystall in zwei Strahlen zerlegt, deren Schwingungsrichtungen den 
Diagonalen des Rhombus parallel laufen und die beim Durchtritt durch den Krystall eine ver- 
schiedene Absorption erleiden. Geht nun die Polarisationsebene des Analysators der einen oder 
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