Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

  
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580 Die Morphologie und Physiologie der Pflanzenzelle. 
  
dadurcb, dass in ihnen ausserdem der Kern der Theilkórner gerade sehr deut- 
lich hervortritt, ein eigenartiges Aussehen, das man am besten mit einem Quer- 
schnitt durch ein Bastbündel vergleichen kann (cf. Fig. 18, IX). 
Ein ähnliches Bild geben nach den Beobachtungen von STRASBURGER (I, 155) 
auch die in den reifen Macrosporen von Marsilia salvatrix und M. macrocarpa 
enthaltenen Stärkekörner. Dasselbe wird bei diesen aber dadurch hervorgebracht, 
dass die ganze Oberfläche dieser Stärkekörner mit halbkugelförmigen Vertiefungen 
bedeckt ist, sodass die zwischenliegenden Leisten ein regelmässiges Netzwerk 
bilden. Eine ähnliche Oberflächenbeschaffenheit hatte übrigens schon. NAEGELI 
(V, 126) bei verschiedenen Pflanzen beobachtet, aber auf eine ungleichmässige 
Auflösung zurückgeführt. Gegen eine solche Deutung bei den Stärkekörnern von 
Marsilia spricht jedoch, wie von STRASBURGER hervorgehoben wird, die grosse 
Regelmässigkeit, mit der die beschriebene Structur an allen Stärkekörnern der 
betreffenden Sporen zu beobachten ist; ausserdem konnte STRASBURGER eine den 
netzförmigen Leisten vollkommen entsprechende Anordnung der Mikrosomen in 
dem die noch nicht vollkommen ausgebildeten Stärkekörner umgebenden Cyto- 
plasma beobachten, in dem, beiläufig bemerkt, nach STRASBURGER Chromato- 
phoren nicht enthalten sein sollen. 
3. Schichtung. Als Schichtung bezeichnet man die namentlich an den 
meisten grósseren Stürkekórnern bei der Beobachtung in Wasser deutlich hervor- 
tretende schalige Structur derselben. Dieselbe wird dadurch hervorgebracht, dass 
im Korne Schichten von verschiedener Lichtbrechung mit einander abwechseln, 
die natürlich bei der mikroskopischen Beobachtung verschieden hell erscheinen 
und meist deutlich abwechselnd einen róthlichen und blüulichen Schimmer 
zeigen. Die Schichten mit geringerer Lichtbrechung, die einen róthlichen Schimmer 
besitzen, werden gewóhnlich als die »weich en,« die mit bläulichem Schimmer 
als die »dichten« Schichten bezeichnet. 
Es verdient nun zunáchst hervorgehoben zu werden, dass die áusserste Schicht 
der Stárkekórner in jedem Altersstadium derselben stets eine dichte ist und dass 
bei unverletzten Stürkekórnern hóchst wahrscheinlich niemals weiche Schichten 
die Oberfläche berühren. Dahingegen besteht die innerste Partie aller grösseren 
und deutlich geschichteten Stärkekörner stets aus weicher Substanz. Bei vielen 
Stärkekörnern hebt sich sogar lediglich diese innere durch schwache Licht- 
brechung ausgezeichnete Partie des Stärkekornes deutlich ab; man bezeichnet 
dieselbe gewöhnlich als den Kern des Stärkekorns. Bei einer grossen Zahl von 
Stärkekörnern ist jedoch weder Schichtung noch ein Kern wahrzunehmen und 
zwar giebt es auch ziemlich grosse Stärkekörner, die selbst bei den stärksten Ver- 
grösserungen vollkommen homogen erscheinen; bei diesen kann namentlich das 
optische Verhalten über die feinere Structur Aufschluss geben. 
Was nun die Gestalt und Gruppirung der einzelnen Schichten bei den ver- 
schiedenen Stärkekörnern anlangt, so bilden dieselben bei den kugelförmigen 
Stärkekörnern um den Mittelpunkt derselben herum concentrische Kugelschalen; 
bei diesen fällt also das Schichtencentrum oder der Kern mit dem mathe- 
matischen Mittelpunkte des Stärkekornes zusammen. Aehnlich verhalten sich auch 
die linsenförmigen und ovalen Stärkekörner, die meist auch einen entsprechend 
gestalteten Kern besitzen, während die Schichtendicke überall annähernd gleich 
ist (cf. Fig. 18, I und II). Bei den kegel- und keilförmigen Stärkekörnern nimmt 
dagegen das Schichtencentrum stets eine mehr oder weniger excentrische 
Lage ein (cf. Fig. 18, IV), und man kann bei diesen somit zwischen dem orga- 
    
   
   
   
   
  
  
  
   
   
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
   
   
    
    
    
   
    
  
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