Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

         
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
   
  
     
   
       
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
636 Die Morphologie und Physiologie der Pflanzenzelle. 
Tüpfel. Bei den ersteren besitzt der Querschnitt des Tüpfelcanales im allge- kor 
meinen in allen Theilen dieselbe Grosse und Querschnittform, während bei den in. 
behóften Tüpfeln stets eine bedeutende Verengung des Tüpfelcanales nach dem von 
Lumen der betreffenden Zellen zu stattfindet. kar 
Unter den einfachen Tüpfeln kann man ferner nach der Querschnittsform spa 
des Tüpfelcanales zwischen rundlichen und spaltenfórmigen Tüpfeln un- link 
| terscheiden. Endlich ist noch eine Combination von einfachen und behöften 1 Spr 
I Tüpfeln überall da anzutreffen, wo Zellen, von denen die einen durch einfache, MEI 
RH die anderen durch behófte Tüpfel ausgezeichnet sind, aneinander grenzen. Für 
Ili | derartige Tüpfel hat Russow (IX, 134) die Bezeichnung einseitige Hoftüpfel Wet 
D vorgeschlagen. ZWa 
| | li i I. Was zunächst die einfachen rundlichen Tüpfel anlangt, so können Me 
| IN li dieselben entweder einen kreisrunden oder einen mehr ovalen Querschnitt be- Tj 
| hl i sitzen. Im letzteren Falle steht die lingere Achse der Querschnittsellipse meist 
| ji | I transversal, selten longitudinal, niemals aber schief. led; 
| Ibi | I Die Làngsachse des Tüpfelcanales zeigt im allgemeinen einen radiáren Ver- bes 
Ni IN lauf; bei den excentrisch verdickten Zellen steht sie meist senkrecht auf dem 
| hl | | Verlauf der Schichten, doch kommen bei diesen auch Abweichungen nach dem nac 
| | Orte des stärksten Wachsthums hin vor (cf. SCHWENDENER II, 431). Bei stark kan 
l verdickten Zellen müssen sich nun offenbar die benachbarten Tüpfelkanále ein- ein: 
M La ander immer mehr nähern, dieselben weichen aber dann auch häufig noch der- der 
I I artig von der radialen Richtung ab, dass sie schliesslich zu einem Tiipfelkanal trei 
fh ll | verschmelzen; auf diese Weise entstehen die sogenannten verzweigten Tüpfel- * ifs 
ll Ii kanäle, die z. B. in den stark verdickten Zellen der Samenschale von Cocos haa 
Hii angetroffen werden. 
I "M Ii Durch rundliche Tüpfel sind nun namentlich die Reservestoffe speichernden 
1 i I I Zellen, speciell die Holzparenchym-, Mark- und Markstrahlzellen ausgezeichnet. sch 
i | WU Sie finden sich jedoch auch nicht selten an anderen parenchymatischen Zellen, We 
il | | | scheinen dagegen den prosenchymatischen ganz zu fehlen. A 
MERIT IL Spaltenfórmige Tüpfel finden sich namentlich an den mechanisch i 
ARIE P SC c upfel f (IX 
| TELE wirksamen Zellen. So besitzen die langgestreckten Collenchymzellen meist hau 
| | i | 7 7 I spaltenfórmige Tüpfel, bei denen hof 
Ld li i Ji | der Spalt der Lonsitudinalachse cine 
| EAU x | / | der Zellen parallel läuft. Bei den 
LT /* \ | echten Bastzellen sowie bei den fad 
UB LIU NN XN Libriformzellen verlüuft dieselbe mt 
| Il , ^ dagegen fast ansnahmslos in der Du 
| | AT 3 Richtung einer linksschiefen Spi- 
| P. \ \ rale, wie in Fig. 29, I, bei der ode 
| X A IN 7 die Tüpfel der zugekehrten Mem- + Rus 
| (B. 565.) Fig. 29. bran durch dunklere Färbung aus- der 
1 I u. II Avena sterilis. Stick einer isolirten mechani- gezeichnet sind; eine nothwendige Der 
| | schen Zelle, I aus dem äussern, II aus dem inneren Folge hiervon ist, dass die Tüpfel Pla: 
IW Theile der Granne (250). III Geramzum samguineum, : 
| | Stück einer mechanischen Zelle aus dem inneren Theile benachbarter Zellen sich kreuzen, 
| | der Granne (250). Ausnahmsweise findet man jedoch (IX, 
Nl auch eine andere Orientirung der Tüpfel. So verlaufen dieselben z. B. bei den inneren Abi 
M dickwandigen Zellen des hygroskopischen Säulchens der Grannen von Avena ste- Flä 
| rilis und Stipa pennata derartig, dass sie mit einander verbunden, schiefe Ringe ziru 
bilden würden (cf. Fig. 29, II); in den Fruchtschnidbeln von Geranium striatum | 
  
  
  
  
 
	        
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