Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

    
   
  
    
  
    
   
  
   
  
   
  
    
   
  
   
   
  
   
     
  
   
   
   
  
   
   
    
  
     
   
  
    
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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IL Abschnitt. Kapitel 2. Die physikalischen Eigenschaften der Zellmembran. 679 
suchungen, dass sich die Micellen in den vegetabilischen Membranen in einem 
gewissen labilen Gleichgewichtszustande befinden, der in diesen durch die beim 
Wachsthum der Membran vorhandenen Spannungen veranlasst wird, ähnlich wie 
ein halbflüssiger oder stark quellungsfähiger Körper, dadurch dass derselbe im 
gespannten Zustande, sei es durch Temperaturerniedrigung, sei es durch Wasser- 
verlust, fest wird, eine dauernde Anisotropie erhalten kann (cf. N. J. C. MÜLLER, 
ID. Hierfür spricht auch die sogleich noch näher zu besprechende Contraction, 
die viele Membranen bei der starken Quellung in Säuren und Alkalien erfahren. 
Ein tieferer Einblick in die Mechanik dieser Vorgänge kann nun allerdings 
erst gewonnen werden, wenn die Wachsthumsmechanik der Zellmembran genauer 
erforscht sein wird. Auf alle Fälle dürfte es aber jetzt schon als wahrscheinlich 
erscheinen, dass auch umgekehrt eine eingehendere Berücksichtigung der op- 
tischen Verhältnisse für die Erklärung der Wachsthumsvorgänge der Zellmembran 
von Bedeutung sein wird. 
4. Quellungserscheinungen und osmotisches Verhalten der 
Zellmembran. 
Wie bereits pag. 661 erwáhnt wurde, bezeichnet man als Quellungscapa- 
citát einer Substanz das Verháltniss zwischen dem während des Quellungsmaxi- 
mums innerhalb derselben enthaltenen Wasser zu der Trockensubstanz derselben. 
Diese Grósse ist nun für die verschiedenen Membranen eine sehr verschiedene; 
das eine Extrem bilden in dieser Hinsicht die schleimartigen Membranen, wie 
z. B. die von Zaminaria, die nach REINKE (I, 9) dem Gewicht nach die drei- 
fache Menge ihrer Trockensubstanz an Wasser aufzunehmen vermôgen. Auf der 
anderen Seite sind dagegen die verkorkten Membranen einer nur ganz geringen 
Wasseraufnahme fähig. Dass dieselben aber auch nicht gänzlich wasserfrei sind, 
wurde von PEEFEER (III, 49) in sehr einfacher Weise dadurch demonstrirt, dass 
er auf die spaltöffnungsfreie Oberseite von verschiedenen Blättern, angefeuchtete 
Krystalle von Kochsalz oder Zucker legte, die dann durch die Cuticula hindurch 
Wasser aus dem Blatte aufnahmen. In vielen Fällen wird allerdings durch 
Wachsüberzüge eine Benetzung der Cuticula ganz verhindert. 
Genauere quantitative Bestimmungen der Wassercapacität der Zellmembranen 
liegen zur Zeit nur für die verholzten Membranen vor. Dieselben wurden zuerst 
von Sacus (VI, 307) bei Pinus silvestris, Abies pectinata nnd Prunus domestica 
vorgenommen. Nach diesen Untersuchungen vermögen nun die Membranen 
dieser Pflanzen im Mittel 48,29. ihres Trockengewichtes an Wasser aufzunehmen. 
Nicht unbetrüchtlich hóhere Werthe hat jedoch später R. HarTIG (L, 15 und 
64) für die Membranen verschiedener Laubhólzer erhalten. So soll namentlich 
der Splint des Eichenholzes durch eine sehr hohe Wassercapacitit ausgezeichnet 
sein und im vollständig gesättigten Zustande 929 seines Trockengewichtes an 
Wasser enthalten. 
Ebenso wie das Wasser kónnen nun aber auch verschiedene in diesem 
gelöste Stoffe in die Zellmembran eindringen. Dies lässt sich für die meisten 
Farbstoffe, die zum grössten Theile nicht nur die Membran selbst färben, sondern 
auch dieselbe durchwandern und eine Tinction der Inhaltsstoffe bewirken, mit 
Leichtigkeit demonstriren. Ebenso verhàlt sich nun die Zellmembran auch gegen 
verschiedene Salze, Sáuren und organische Substanzen, und es ist zur Zeit von 
keinem in Wasser lóslichen Stoff constatirt, dass er nicht in die Cellulosemem- 
bran einzudringen vermóchte. Es können sogar auch Stoffe, die wie die 
     
	        
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