Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

      
  
    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
    
  
  
   
   
  
    
   
   
  
  
  
   
   
   
   
   
  
   
   
   
   
  
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
    
  
   
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IT. Abschnitt. Kapitel 4. Physikalische Eigenschaften des Plasmakórpers. 687 
lisst sich. dieser Durchtritt übrigens nur dann mit Sicherheit nachweisen, wenn 
der aufgenommene Farbstoff innerhalb des Zellsaftes oder des Plasmakórpers 
eine derartige Metamorphose erfährt, dass die gebildete Substanz den Plasma- 
kórper nicht zu durchwandern vermag; es muss dann offenbar eine Speicherung 
innerhalb der Zelle stattfinden, da durch die Verwandlung des Farbstoffes immer 
wieder das osmotische Gleichgewicht zwischen Zellsaft und Aussenflüssigkeit ge- 
stórt wird und in Folge dessen immerfort neue Farbstoffmolekeln in die Zellen 
hineinstrómen müssen, ohne dass von dem aus dem Farbstoffe hervorgegangenen 
Kórper etwas aus der Zelle heraustreten kónnte, da dieser ja den Plasmakórper 
nicht zu durchdringen im Stande ist. Der geschilderte Prozess lüsst sich z. B. sehr 
schon an einem mit Gerbstoffkugeln versehenen JMesecarpus-Faden beobachten, 
der in eine sehr verdünnte Lósung von Methylenblau gelegt ist. Es bildet sich 
hier in den Gerbstoffkugeln eine ebenfalls blaugefürbte Verbindung des Gerb- 
stoffes mit dem Methylenblau, die den Plasmakórper nicht zu durchwandern ver- 
mag. Da also die in die Gerbstoffkugeln gelangenden Farbstoffmolekeln in diesen 
sofort chemisch gebunden werden, so müssen sich fortwährend neue Farbstoff- 
molekeln auf osmotischem Wege in die Gerbstoffkugeln hineinbewegen, und man 
kann denn auch in der That beobachten, dass diese nach einigen Stunden selbst 
aus einer sehr verdünnten Lösung des Farbstoffes, die aber in ausreichender 
Menge zu Gebote stehen muss, soviel Farbstoff aufgespeichert haben, dass sie 
intensiv gefärbt erscheinen. 
In anderen Fällen beobachtete PFEFFER, dass eine Speicherung des Farb- 
stoffes dadurch hervorgebracht‘ wurde, dass sich unlôsliche Verbindungen 
im Zellsaft bildeten, die entweder in Form feiner Kórnchen oder als wohlaus- 
gebildete Krystalle auftraten. Die ersteren bestehen nach Prerrer (V, 234) aus 
einer Verbindung des Farbstoffes mit Eiweiss und Gerbstoff, für die letzteren 
ist der die Speicherung bewirkende Stoff, der nach den Untersuchungen von 
PFEFFER sicher kein Gerbstoff sein kann, noch nicht ermittelt. 
Bei Anwendung anderer Farbstoffe, wie z. B. Bismarckbraun, Fuchsin, Gentiana- 
violett u. a. beobachtete PrEFFER auch im Plasmakórper eine Speicherung, doch fand 
dieselbe innerhalb der lebenden Zelle niemals im Zellkern oder den Chromatophoren 
statt; auch wurden im Cytoplasma stets nur ganz bestimmte Partien (Vacuolen, 
Mikrosomen oder dergl.) gefärbt. 
Müssen wir nun aus den obigen Untersuchungen den Schluss ziehen, dass der 
Plasmakörper für eine grosse Anzahl von Stoffen nur sehr schwer permeabel oder 
auch ganz impermeabel ist, anderen aber leicht den Durchtritt gestattet, so frägt 
es sich nun weiter noch, ob wir dem gesammten Plasmakórper ein gleiches: os- 
motisches Verbalten zuschreiben sollen. Wenn nun auch in dieser Hinsicht noch 
keine absolute Gewissheit erlangt werden konnte, so ist es doch aus verschiedenen 
Gründen sehr wahrscheinlich, dass durch die den Plasmakórper nach aussen und 
innen begrenzenden Plasmamembranen der durch denselben stattfindende os- 
motische Stoffaustausch geregelt wird. So wáre namentlich, wie von PFEFFER her- 
vorgehoben wurde, eine schwere Permeabilitüt des Plasmakórpers mit dem Wasser- 
reichthum und der lebhaften Beweglichkeit desselben schwer vereinbar. 
Begreiflicherweise lässt sich nun aber über die näheren Eigenschaften dieser 
hypothetischen Plasmamembranen noch kein endgiltiges Urtheil fällen, und es muss 
zur Zeit auch noch fraglich erscheinen, ob in den Fällen, wo eine deutliche Glie- 
derung des Cytoplasmas in Hyalo- und Polioplasma stattgefunden hat, wir dem 
SCHENK, Handbuch der Botanik. Bd. III 2. 44
	        
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