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688 Die Morphologie und Physiologie der Pflanzenzelle.
gesammten Hyaloplasma die Eigenschaften der Plasmamembran zuschreiben sollen,
oder ob nur die áusserste Schicht desselben als solche anzusprechen ist.
Soviel kann aber schon jetzt als sichergestellt gelten, dass die Plasma-
membranen nicht einfach in dieselbe Kategorie gehóren kónnen, wie die allein
durch die abweichende Oberflächenspannung bewirkten Flüssigkeitshäutchen, die
sich an der Oberfläche aller Flüssigkeiten bilden; denn wenn dieselben auch in
vielen Fällen eine grössere Dichtigkeit besitzen als die Flüssigkeit im Innern, so
würde doch das abweichende osmotische Verhalten der Plasmamembranen in dieser
Weise keine genügende Erklärung finden. Dem gegenüber dürfte die von PFEFFER
begründete Ansicht, nach der die Plasmamembranen gleiche Eigenschaften wie die
bereits erwähnten Niederschlagsmembranen besitzen sollen, zur Zeit die
grösste Wahrscheinlichkeit für sich haben.
In dieser Beziehung ist nun vor Allem zu berücksichtigen, dass auch künst-
lich isolirte Plasmapartien die Fähigkeit haben, sich bei der Berührung mit
Wasser durch eine mit gleichen osmotischen Eigenschaften ausgestattete Mem-
bran gegen dieses abzuschliessen. Man kann dies z. B. leicht beobachten,
wenn man Zellen von Vaucheria oder Nitella im Wasser mit einer Scheere
durchschneidet. Man wird dann jedoch finden, dass die entstandenen
Plasmabläschen sich durch den allzu starken osmotischen Druck in ihrem
Innern alsbald allzusehr ausdehnen und zerplatzen, und es ist desshalb rath-
samer, diese Operation in einer mässig concentrirten Zuckerlösung (etwa 2
bis 49) vorzunehmen, in der PFEFFER die abgerundeten Plasmakugeln sich tage-
lang im lebensfähigen Zustande erhalten sah. Hat man nun ferner der Zucker-
lösung noch einen indifferenten Farbstoff, etwa Eosin oder Methylenblau, zugesetzt,
so kann man constatiren, dass diese künstlichen Plasmamembranen für diese
Farbstoffe undurchlässig sind, denn sowohl die im Innern enthaltene Flüssigkeit
als auch das umgebende Plasma erscheinen vollkommen farblos. Ebenso deutet
die Contraction der Plasmabláschen in concentrirteren Lósungen und ihre Aus-
dehnung in verdünnteren auf ein gleiches osmotisches Verhalten der künstlichen
Plasmamembranen mit denen der lebenden Zelle hin.
Da nun diese Membranen, wie PFEFFER (I) zuerst nachgewiesen hat, auch in destillirtem
und luftfreiem Wasser zur Ausbildung kommen, so kónnen wir die Bildung der Plasmamem-
branen allein auf die Berührung des lebenden Plasmas mit Wasser schieben. Es ist nun auch
in der That sehr wohl denkbar, dass lediglich durch Wasserzutritt eine Niederschlagsmembran
entsteht; es ist dies z. B., wie TRAUBE gezeigt hat, der Fall wenn man eine Lósung von
gerbsaurem Leim in concentrirter Gerbsiure mit Wasser in Berührung bringt, weil eben der
gerbsaure Leim in verdünnter Gerbsáurelósung sehr viel weniger lóslich ist, als in concentrirter.
Wir kónnen nun sehr wohl annehmen, dass auch auf das Cytoplasma das Wasser eine ühnliche
Wirkung ausübt und durch Entziehung eines Lósungsmittels die Bildung der Plasmamembran
veranlasst. Einer stürkeren Verdickung der Plasmamembran kann dann offenbar vorgebeugt
werden, wenn dieselben für das hypothetische Lósungsmittel undurchlássig ist, ebenso wie in dem
oben angeführten Falle die Niederschlagsmembran aus gerbsaurem Leim für die Gerbsüure imper-
meabel ist.
Auf der andern Seite ist nun allerdings auch wohl die Möglichkeit nicht ausgeschlossen,
dass die Plasmamembran, wie dies neuerdings von PFEFFER (V, 320) ebenfalls als möglich hin-
gestellt wird, einfach durch Verdichtung aus der wasserreichen Masse des Cytoplasma entsteht.
Das hauptsächlichste Hinderniss für eine genauere Untersuchung der mecha-
nischen Eigenschaften der Plasmamembranen bildet wohl der Umstand, dass die-
selben in der lebenden Zelle sowohl, wie in den künstlich isolirten Plasma-
bläschen, solange diese noch nicht unter schädlichen Einflüssen gelitten haben,
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