Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

      
   
  
   
  
   
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
      
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IL Abschnitt. Kapitel 5. Die Aggregation. 691 
eine richtige Deutung der bei der Aggregation zu beobachtenden Erscheinungen 
angebahnt. 
Dieselbe beginnt nun nach den Untersuchungen des letztgenannten Autors 
damit, dass in den gereizten Zellen, in denen sich zuvor der Plasmakórper ganz 
oder wenigstens fast ganz in Ruhe befand, lebhafte Plasmastrómungen eintreten 
und gleichzeitig eine wiederholte Theilung der grossen centralen Vacuole statt- 
findet. Diese kann auf diese Weise schliesslich in eine ganz beträchtliche Anzahl 
kleiner Vacuolen zerklüftet werden, die durch die an Lebhaftigkeit immer mehr 
zunehmenden Plasmaströmungen mit ziemlicher Schnelligkeit in der Zelle herum- 
geführt werden und häufig auch wieder mit einander verschmelzen können. 
Ausserdem findet nun aber im weiteren Verlauf der Aggregation auch eine starke 
Contraction der Vacuolen statt, die namentlich dann, wenn dieselben lebhaft 
rothgefärbt sind, gut zu beobachten ist. Es bleibt nämlich bei dieser Contraction 
stets der gesammte Farbstoff in den Vacuolen zurück. Dasselbe gilt nach den 
Untersuchungen von DE VRIES auch von der in den Vacuolen enthaltenen Gerb- 
säure und von dem alsbald noch näher zu besprechenden Proteïnstoffe. 
Es lässt sich zur Zeit noch nicht entscheiden, ob die Contraction der 
Vacuolen nur auf einer Wasserabgabe beruht oder ob gleichzeitig mit derselben 
ein Austritt von Stoffen, die vorher im Zellsaft gelöst waren, stattfindet. Immer- 
hin ist das letztere wahrscheinlicher, da nach DE Vries bei den Zellen der ge- 
reizten und ungereizten Drüsenhaare, die Plasmolyse ungefähr in gleich concen- 
trirten Lösungen (2—39 NO;K) beginnt. Da jedoch bei der Ungenauigkeit der 
angewandten Methode kleine Turgorschwankungen nicht ausgeschlossen sind, 
bleibt doch auch die Annahme möglich, dass nur eine Ausscheidung von Wasser 
aus den Vacuolen stattfindet, es muss dann allerdings, da natürlich innerhalb und 
ausserhalb der Vacuolenwand osmotisches Gleichgewicht bestehen muss, in dem 
Plasmakörper durch chemische Umsetzungen eine Vermehrung der wasserziehen- 
den Kraft stattgefunden haben. 
Jedenfalls scheint mir aber die Annahme von DE VnrES, dass bei der Aggre- 
gation eine Isolirung der Vacuolenwand von der übrigen Masse des Plasma- 
kórpers stattfinden soll, nicht durch szine Beobachtungen bewiesen zu sein; viel- 
mehr dürfte die Auffassung von PrEFFER (V, 323 Anm.), nach der bei der Aggre- 
gation einfach eine Quellung des Plasmakórpers stattfindet, um so mehr be- 
rechtigt erscheinen, als von dem zuletzt genannten Autor auch Strómungen 
zwischen dem wandstündigen Plasma und der Vacuolenwand und längs der 
letzteren beobachtet wurden. 
Schliesslich will ich noch eine Erscheinung erwähnen, die ebenfalls an den 
Zellen der Drüsenhaare von Drosera zu beobachten ist, die aber, wie von 
DE VriEs zuerst klar dargelegt wurde, mit dieser in keiner direkten Beziehung 
steht. Es sind dies die eigenartigen Fällungen, die namentlich durch Ammon- 
salze in diesen Zellen hervorgerufen werden. Dieselben treten zuerst in Form 
sehr kleiner Kiigelchen auf, verschmelzen aber allmählich zu grösseren 
Körnchen, die auch den gesammten Farbstoff in sich aufnehmen und festen 
Aggregatzustand besitzen, wie aus der Bildung der Risse hervorgeht, die, wenn mit 
dem Deckglas ein Druck auf dieselben ausgeübt wird, an ihnen auftreten. 
Es bestehen diese Kugeln, die übrigens von CH. DARWIN (I) auch innerhalb 
vieler nicht reizbarer Organe auf Zusatz von Ammoniumcarbonat beobachtet 
wurden, jedenfalls hauptsächlich aus Proteinstoffen und Gerbstoffen. Sie sind, 
wie von PrEFFER (V, 239) gezeigt wurde, identisch mit den kôrnigen Fällungen,
	        
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