Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band, 2. Hälfte)

       
  
  
    
   
  
  
  
   
  
  
   
   
   
  
  
   
   
  
   
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
   
  
    
   
    
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II. Abschnitt. Kapitel 6. Mechanik der Zelle. 697 
an den Zellen des Cambiums ausgeführt, in denen noch weit gróssere Druck- 
krüfte zur Wirkung kommen müssen, als in den bisher besprochenen Fällen. 
WiELER berechnete nümlich aus seinen Versuchen die Turgorkraft in den Jung- 
holzzellen von Zzus sZvestris zu 13—16, in denen von Populus nigra zu 14 bis 
15 Atmospháren; eine noch gróssere Turgorkraft konnte aber in den Markstrahl- 
zellen nachgewiesen werden: dieselbe betrug bei Pinus silvestris 13—21, bei 
Populus nigra 16—21 und bei Zea excelsa 13—15 Atmosphüren. Diese hohen 
Werthe für die Turgorkraft der Cambiumzellen stehen übrigens im Einklange 
mit álteren. Bestimmungen von KmazE (ID, durch welche in direkter Weise 
nachgewiesen wurde, dass im Cambium selbst bei einem äusseren Drucke von 
über r5 Atmospháren noch Wachsthum stattfindet. 
Ich will jedoch noch hervorheben, dass bei den Versuchen von WIELER als Vergleichs- 
flüssigkeit Glycerin angewandt wurde, dessen isotonischer Coëfficient empirisch noch nicht be- 
stimmt wurde und nur der DE VniEs'schen Hypothese entsprechend gleich 2 angenommen wurde, 
ein Werth, der ja immerhin grosse Wahrscheinlichkeit für sich hat, aber doch noch der experi- 
mentellen Bestátigung bedarf. 
Besondere Beachtung verdienen schliesslich einige Bestimmungen, die Hir- 
BURG (I) nach der soeben beschriebenen Methode unter Anwendung von Sal- 
peterlósung an den Bewegungsgelenken der Bohnenblátter ausgeführt hat. Auf 
fallender Weise konnte HirBURG bei den nyctitropischen Bewegungen derselben 
keine Turgorschwankungen constatiren, so dass mit Rücksicht auf die bereits 
erwähnten Messungen von PFEFFER nur die Annahme möglich bleibt, dass der 
Reizzustand mit dem Zerschneiden der Gelenke aufgehoben wird. Dahingegen 
hat nun HILBURG in den geotropisch oder heliotropisch gekriimmten Gelenken 
in der angegebenen Weise Turgorschwankungen constatiren kónnen, die sich auf 
ca. 3 Atmospháren belaufen müssen, da der Unterschied in der Concentration 
der zur Plasmolyse nothwendigen Salpeterlósungen sich auf ca. r9 belief. Die 
Gesammtturgorkraft betrágt übrigens in diesen Bewegungsgelenken nach den 
Untersuchungen von HiıLBUuRG ungefähr 10—12 Atmosphären. 
3. Turgor und Wachsthum. 
Es wurde bereits pag. 647 und 651 darauf hingewiesen, dass zwischen dem 
Wachsthum und der Turgorkraft jedenfalls eine direkte Beziehung besteht und 
dass, abgesehen von dem Wachsthum der Pollenschläuche, kein Fall mit Sicher- 
heit nachgewiesen ist, in dem ein Wachsthum der Zelle ohne Mitwirkung des 
Turgors stattfinde. Auf der andern Seite sahen wir aber auch, dass es zum 
mindesten hóchst unwahrscheinlich ist, dass das Fláchenwachsthum der Zellmem- 
bran einfach eine direkte Folge der 'Turgorspannung sei, dass vielmehr ganz 
wahrscheinlich die durch den Turgor bewirkte Dehnung nur das Intussusceptions- 
wachsthum der Zellmembran erleichtert. "Wir wollen nun in diesem Kapitel noch 
kurz auf die näheren Beziehungen zwischen der Turgorkraft und dem Wachs- 
thum eingehen. 
In dieser Hinsicht verdienen zunächst die an verschiedenen Blüthenstielen 
angestellten Untersuchungen von pE Vnmiks (III, 90) besonders hervorgehoben zu 
werden, aus denen hervorgeht, dass bei diesen das Wachsthumsmaximum mit 
dem Maximum der durch den Turgor ausgeübten Dehnung, die in einfacher 
Weise durch die bei der Plasmolyse eintretende Verkürzung gemessen werden 
kann, wenigstens nahezu zusammeníáàllt. Es wurden bei diesen Versuchen auf 
die betreffenden Blüthenstiele 'Tuschstriche, die 20 Millim. von einander entfernt
	        
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