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Die Pilzthiere oder Schleimpilze.
es scheint, niemals die durch so reiche Zweig- und Anastomosenbildung bedingte
gewóhnliche Plasmodienconfiguration. Vielfach vereinfacht sich der Plasmodium-
kórper vor der Fructification wesentlich und zwar durch môglichstes Einziehen
der Zweige und Anastomosen und so treffen wir die in Rede stehende Fructi-
fication meist nur in einfacher Schlauch- oder Wurmform oder in wenig verzweigten
Adersystemen an, die meistens infolge von Anastomosenbildung mehr oder minder
ausgesprochenen Netzcharakter tragen. (Die umstehende Fig. 25, sowie Fig. 22, A
bringen diese Verhältnisse zur Anschauung. Siehe Erkl) Da die Plasmodien
bei derselben Art bald klein, bald gross ausfallen und häufig sich vor der
Fructification fragmentiren, so wird natürlich auch in der Grösse der Plasmodien-
früchte bei derselben Art eine gróssere Variation stattfinden (wie schon Fig. 2s,
A abc andeutet. Was die Verbreitung der Plasmodiocarpien innerhalb der
Gruppe betrifft, so fehlen sie den Monadinen und unter den Eumycetozoen den
Sorophoreen und Exosporeen ganz, wihrend sie unter den Endosporeen
nicht allzuselten vorkommen, den Peritricheen mangeln sie indessen ganz. Unter
den Endotricheen wurden sie bei 8 Genera gefunden, die sich auf 6 Famil
ien
vertheilen:
Coelonemeen; Trichiaceen: Hemiarcyria Serpula.
Hemiarcyria rubiformis, forma plasmodiocar pia.
Arcyriaceen: Cornuvia Serpula.
Perichaenaceen: Perichaena corticalis.
Liceaceen: Licea.
Steronemeen; Physareen: Lhysarum sinuosum, gyrosum Rost ; leuco-
phaeum FR., Y ffexuosum RosT., Fh. Schu-
macheri, e compactum Rost.
Didymiaceen: MDidymium complanatum BATSCH, dubium ROST.,
squamulosum A. u. S., forma à Rosr. — Chon-
drioderma anomalum RoST., reticulatum RosT.,
Lepidoderma Carestianum RABENH.
Sie sind aber keineswegs immer die ausschliessliche Form der Fructification,
denn einzelne der genannten Arten bilden daneben auch noch gewóhnliche
Sporocysten; für einige Species scheint die Plasmodiocarpienbildung indessen
die Regel zu sein (Hemiarcyria Serpula, Fig. 25, B).
II. Der Fruchtkôrper (Aethalium).
Begriff — Vorkommen — Habitus — Gefüge.
Unter einem Fruchtkörper (Aethalium ROSTAFINSKI) versteht man seit DE BARY
eigenthümliche Zusammenhäufungen von Einzelfrüchten in der Art, dass diese
ihre Individualität mehr oder minder einbüssen und ein einheitliches, mehr oder
weniger geschlossenes Gebilde zu Stande kommt. Diese Fruchtform repräsentirt
mithin eine höhere Stufe der Fructification, als die durch die einfache Sporocyste
angezeigte. Soweit unsere jetzigen Kenntnisse reichen, kommt sie nur der Gruppe
der Endosporeen unter den höheren Mycetozoen zu, fehlt also den Soro-
phoreen, Exosporeen und allen Monadinen. Sie tritt nur sporadisch
in den Unterabtheilungen jener Gruppe auf, wie folgende Uebersicht zeigt:
Peritricheen; Clathroptychiaceen Clathroptychium rugulosum.
Enteridium.
Cribrariaceen fehlt.
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