92 Die fossilen Pflanzenreste.
Der Bau von SZigmaria ist mehrfach untersucht, so von LINDLEY und HuTTON
(Fossil. Flora, vol. 3), BRoNGNIART (Archives du Museum, vol. I), Corba (Beitr.
zur Flor. der Vorw.) GórPERT (Gatt. fossil. Pflanzen), BiNNEY (Observ. on the
struct. of foss. plants. Part. IV. Journ. of geolog. Soc. 1850). CARRUTHERS (Quart.
Journ. of geol. Soc. 1869), WILLIAMSON (Part. II die Fig. r. Th. verkehrt ge-
stellt XI.) und RENAULT (Mem. pres. par divers. savants, Paris 1878, Tom. 22,
Cours de bot. foss. Vol. I. III), Fenix (Untersuchungen über d. inn. Bau west-
phäl. Carbonpfl. Berlin 1886, WILLIAMSON 1887 an Exemplaren der englischen
und westphälischen Kalkknollen, den Sphärosideriten Coalbrockdale, des Kohlen-
kalkes von Glätzisch-Falkenberg, der Kiesel von Autun. Im Ganzen ist die
Struktur dieser Reste gut erhalten, doch fehlt beinahe immer die Rinde und
das Gewebe des centralen Theiles. Mir liegen Schliffe aus den englischen
und westfälischen Kalkconcretionen vor, mit meist gut erhaltenem Holzkörper,
"Trümmern desselben, zahllosen Appendices, selten die Rinde mit einzelnen
Appendices. Die Holzkörper oft zusammengedrückt, die Appendices nach
allen Richtungen gelagert und durchschnitten. Die grössten Holzkörper ohne
Rinde von 22 Millim. Durchmesser, die kleinsten von 6 Millim. Durchmesser,
mit Rinde von 16 Millim. Durchmesser. Ist der Holzkórper zusammengedrückt,
so kann dies soweit gehen, dass der Innenraum sehr schmal ist, er selbst eine
Ellipse darstellt. Seitlich zusammengedrückte Holzkórper sind häufiger als un-
veränderte kreisrunde. In die einzelnen Tracheidenkeile zerfallen, kommen sie
ebenfalls vor. Der Holzkörper besteht aus keilförmigen, an der Innenseite stumpf
abgerundeten Massen von radiär geordneten Tracheiden von ziemlich weiten,
beinahe regelmässig vierseitigem Querschnitt, durchsetzt von den zu den Appen-
dices verlaufenden Spurbündeln und ein bis sechs Zellen hohen und ein bis
drei Zellen breiten Reihen von Strahlenparenchym. Mit Ausnahme eines einzigen
Präparates ist bei allen mir vorliegenden Schliffen das centrale Gewebe voll-
ständig verschwunden, sein Raum entweder durch Gesteinsmasse oder durch
eingedrungene Appendices ausgefüllt. In diesem einen Präparate umgiebt eine
schmale Zone zartwandiger, polygonaler Zellen kreisförmig den mit Gesteinsmasse
erfüllten Innenraum, von Tracheidenbündeln ist nichts vorhanden und sind sie
auch in dem von GoppErT (Gatt. foss. Pfl. tab. 13, Fig. ı) abgebildeten Quer-
schliffe von aussen eingedrungen, wie Sorws nach Einsicht des Originals
richtig bemerkt. Mein Schliff stammt aus einer westphálischen Kalkconcretion.
Von einer SZ. augustodunensis genannten Art giebt RENAULT an, dass das centrale
Gewebe aus Tracheiden bestehe.
Während der Querschnitt der Tracheiden in den einzelnen 'Theilen des
Holzkórpers, einzelne Stellen ausgenommen, die gleiche Weite besitzt, werden
sie an dem stumpfen Ende enger und verlieren ihre regelmässige radiale An-
ordnung. Jene Stellen des übrigen "Theiles des Holzkórpers, an welchem der
Querschnitt engere Tracheiden aufweist, welche manchmal nur eine einzelne
Reihe bilden, bald schmüler, bald breiter, lànger oder kürzer auftreten, werden
von Sorws in ihrem Aussehen ganz treffend mit eingesetzten Flicken verglichen.
Sie sprechen jedenfalls für einen eigenthümlichen Vorgang bci dem Wachsthum
des Holzkórpers, sie sind keinesfalls durch Vorgänge bei dem Versteinerungs-
vorgang bedingt, ebenso wenig aber auch durch einen der Jahresringbildung ana
logen Vorgang, wozu das Aussehen grósserer Stellen verleiten kann, es spricht
dagegen schon der mannigfaltüge Wechsel ihrer Ausdehnung. Simmtliche Tra-
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