96 Die fossilen Pflanzenreste.
Elemente vor, von RENAULT als Andeutung eines »bois centripete« erklärt,
Diese Combination des Holzkörpers kaun sehr differente Verhältnisse zeigen,
Entweder sind alle Elemente reducirt, dass sowohl die weiten wie engen Elemente
in geringerer Zahl bis zur Einzahl vorhanden sein können, andererseits kann an
der der Initialgruppe gegenüberliegenden Seite eine wohl entwickelte Schicht
secundären Holzes anliegen, aus engeren Tracheiden und Strahlenparenchym be-
stehend und für secundäres Wachsthum sprechend. Unter meinen, aus den west-
phälischen Kalkknollen stammenden Schliffen habe ich diese bis jetzt besprochenen
Strukturverhältnisse mehrfach gefunden, die zuletzt erwähnten an Appendices von
sehr verschiedenem Durchmesser, somit können sie nicht wohl entwickelungs-
geschichtlich zusammenhängen. Als letzte Form endlich ist der Querschnitt des
Holzkörpers zwar ebenfalls von abgerundet dreieckiger Form, es tritt jedoch die
Initialgruppe einmal stärker hervor, sodann bilden die engeren Elemente zuweilen
ein schmales einreihiges Band, wechseln stets hinsichtlich ihrer Zahl und An-
ordnung. Von diesen treten dann zwei Gruppen, ebenso viele Ecken bildend,
mehr hervor, weniger jedoch als die Initialgruppe (RENAULT, Cours de bot. foss,
1, tab. 20, Fig. 2--4. IIL tab. A, Fig. 1, 2), ferner WıLLIAMSON, Part. Il, tab. 53,
Fig. 16, 18, 20). Man kann mit WrLLIAMSON und Sors die an den beiden Ecken
liegenden oder bandfórmig gelagerten engeren Elemente für den Anfang des
Sekundärzuwachses halten, da nur die an der Spitze des Dreiecks liegende
Gruppe die Initialgruppe ist. RENAULT erklärt den Strang für einen triarchen,
er stützt diese Anschauung weiter durch einen Tangentialschnitt einer bei Autun
gefundenen .SZgmaria, welcher drei zu den Radicellen gehende Spurbündel be-
sitzt, deren eines radial, das andere collateral ist. Letzteres hat getüpfelte Tra-
cheiden, welche S#emaria fehlen und sagt RENAULT selbst, dass »peutétre ce
Stigmaria» das Rhizom von Sigillariopsis sein könne. Ferner will er bei aus
englischen Kalkknollen stammenden Exemplaren Appendices mit triarchem
Holzstrang beobachtet haben (Cours de bot. foss. vol. I, tab. 20, Fig. 1. IIL
tab. A, Fig. 45), von welchem Stringe zu den Radicellen abgehen. Die Ab-
bildungen zeigen eine an die Initialgruppe ansetzende Tracheide, wührend nach
RENAULT die Radicellen ringsum stehen und sehr allgemein sein sollen, sodass
selten ihre Andeutungen (»indices«) an einer der drei Ecken des primären Holzes
vermisst werden. Sorms, welcher das RENAULT’sche Präparat sah und sich von der
Existenz der Tracheide nicht überzeugen konnte, hat vollständig Recht, dagegen
zu bemerken, dass man an der Oberfläche der Appendices keine Spuren dieser
Radicellen findet, dass weder die englischen noch die westphälischen Kalk-
knollen, in welchen die Appendices so zahlreich, je einem Beobachter dergleichen
gezeigt haben. Die Radicellen müssen nach RENAULT in drei Längsreihen stehen,
entziehen sie sich der Beobachtung, so ist nach ihm schlechte Erhaltung und
ihre Kleinheit, o,1— 0,2 eines Millimeters Ursache. Das erstere ist thatsáchlich meist
unrichtig, das letztere ebenfalls, Grössen von o,r Millimeter sieht man ohne
Schwierigkeit, ebenso wenig ist mir bekannt, dass diese Präparate später weniger
deutlich werden.
Noch ist die Insertion und der Austritt der Appendicen an und aus der Axe
zu besprechen. Beide sind von WiL1amsoN Part. II, tab. 31, Fig. 52, pag. 215
des Näheren besprochen und abgebildet. In den englischen und westphälischen
Kalkknollen kommen sie vereinzelt vor, zum Theil mit, zum Theil ohne den
Holzkórper. Es gelingt dann zuweilen, den Schnitt median zu führen, Querschnitte
scheinen nicht leicht erbalten zu werden, WILLIAMSON bildet einen solchen ab,
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