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Sphenophylleen. IOI
Was zunächst das äussere Verhalten angeht, so waren die Sphenophyllen
verzweigte Pflanzen, ihre mit Knoten versehenen Stengel mit deutlichen über die
Knoten gleichmässig hinweglaufenden Kanten und Furchen, die Zweige in den
Achseln der Blütter sich entwickelnd, die superponirten Blitter an den Knoten
in Wirteln stehend, die Wirtel sechs bis zwólf, achtzehn bis vier und zwanzig
Blätter tragend. Die einzelnen Blätter sind sitzend entweder ungetheilt dann
keilförmig gegen die Basis verschmälert, an der Spitze ganzrandig, gekerbt, ge-
zähnelt (S. Schlotheimi BRONGN., 5. emarginatum BRONGN.), gefranst (S. ZAomi
Maur von Ilmenau, Frankreich), tief zwei- und mehrspalüg (S. majus BRONN),
endlich durch mehr oder weniger tiefe, wiederholt dichotome Einschnitte in breitere
oder schmälere Lappen getheilt, welche Theilung, rechnet man S. tenerrimum
hierher, so weit gehen kann, dass die einzelnen Abschnitte fadenfôrmig sind.
Die verschiedenen Formen sind nicht allein von Kikx und COEMANS (Mono-
graphie des Sphenophyllum d'Europe. Bruxelles, 1864), sondern auch von an-
deren in den verschiedenen Floren der Steinkohlenformation beschrieben und
abgebildet. In wie weit man es mit verschiedenen Arten oder Varietäten zu
thun hat, ist schwer zu entscheiden, da selten grössere zusammenhängende
Exemplare, sondern meist Bruchstücke vorliegen, die Variabilität der Blätter,
noch mehr der Bau der Sporangienähren für alle Arten mit Sicherheit kaum zu
bestimmen ist. Was den Leitbündelverlauf der Blätter betrifft, so wird er bei
den einzelnen Blattformen insofern verschieden sein, als er von der Breite des
Blattes und seiner Basis abhängig ist, ob ein, zwei oder mehr Leitbündel ein-
treten und dann sich dichotom verzweigen. Habe ich für eine der Formen ihn
so angegeben, dass nur ein sich dichotom verzweigender Bündel eintritt (RICHT-
HOFEN, China. Bd. IV, pag. 220), so bezieht sich dies natürlich. auf die dort be-
sprochene Form. GEINITZ hat auf Taf. 20 seiner Steinkohlenflora Sachsens, STUR
und ZEILLER haben für eine Reihe von Arten den Leitbündelverlauf dargestellt,
nach welchen der Eintritt eines einzelnen Leitbündels nicht selten ist, der Eintritt
zweier Leitbündel öfter vorkommt, wenn wirklich die Basis des Blattes abgebildet
ist. Bei einer grösseren Anzahl von Blättern, welche ich neuerdings untersucht,
habe ich den Eintritt eines Leitbündels häufig gefunden. Ob nun dies Verhalten
den von RENAULT abgebildeten Knotenquerschnitten in dem Sinne entspricht, dass
man aus der schliesslichen Zahl der Bündel auf die Zahl der Blátter direkt schliessen
kann oder nicht, lässt sich kaum sagen, es fehlt eben auch da wieder an That-
sachen. Allgemein scheint mir nur die dichotome Verzweigung und das Fehlen
von Querverbindungen zu sein. Die Gattung ist im Carbon von Nord-Amerika
durch Europa bis in das östliche China verbreitet.
Die Kenntniss des Baues von Sphenophyllum verdanken wir vorzugsweise den
Untersuchungen RENAULT's (Annal. des sc. natur. Ser. V. tom. 18, Ser. VI, tom. 4.
Cours de bot. foss. Tom. II. IV), ferner WiLLiAMsON's (Part. V. IX), in jüngster
Zeit hat dann FEnix in seinen Untersuchungen westfülischer Carbonpflanzen die
Reste besprochen. Derartige Reste mit erhaltener Struktur finden sich in den
Kieseln von Autun und Grand Croix, in den englischen und westfälischen Kalk-
knollen. Mir stand hauptsächlich Material von Langendreer bei Bochum in ver-
schiedenen Alterszuständen zur Disposition, wo sie ziemlich häufig vorkommen
und ein paar Ouerschliffe aus den englischen Kalkknollen, in welchen sie nicht
häufig vorkommen sollen. Von WiLLIAMSON werden die englischen zu Astero-
phyllites gehorig erklirt. Was die Möglichkeit einer Verwechselung Asterophyllites,
Annularia und Sphenophyllum betrifft, so liegt diese nicht so ferne, wie SOLMS