Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

102 Die fossilen Pflanzenreste. 
richtig bemerkt. Einzelne Arten stehen allerdings Asterophylliten habituel! nahe, 
so das auch von Sorws genannte .S. angustifolium GERMAR. Von Annularia 
wird indess Sphenophyllum durch den Leitbündelverlauf und die Blattbasis zu 
unterscheiden sein, wären auch .die Blätter noch so schmal, schwieriger von 
Asterophyllites, wenn die Blätter ungünstig liegen und sehr schmal oder dichotom 
wie bei Volumannia gracilis STUR sind, dann mag es bei gewissen Erhaltungs- 
zustinden schwer sein, sich für die eine oder andere Form zu entscheiden, 
namentlich wenn nur Abdrücke vorliegen. 
Querschnitte jener Alterszustünde, deren Dickenwachsthum noch nicht be- 
gonnen hat, zeigen von der Rinde umgeben den dreiflügeligen primáren Holz- 
kórper, erstere, die Rinde, in ihrer inneren Parthie, der Bastschicht, meist zer- 
stórt, gefolgt von einer aus stark verdickten, eng aneinander schliessenden Zellen 
bestehenden Schutzscheide. Eine solche Erhaltung ist selten, RENAULT giebt 
davon in Tom. IV., tab. A seines Cours die Darstellung eines älteren Zustandes, 
Unter den Schliffen von Langendreer habe ich ihn nicht beobachtet. Hat der 
Querschnitt einen Knoten getroffen, So sieht man aus den Kanten der Flügel 
des primären Holzkörpers die nach den Blättern abgehenden Spurstränge, welche 
die Rinde durchsetzen, austreten. Der Holzkörper besteht aus Tracheiden mit 
Hoftüpfeln, im Centrum am weitesten, nach der Peripherie ihr Durchmesser ab- 
nehmend, an den Kanten zwei aus Ring- und Spiraltracheiden bestehende Initial- 
stränge, welche, da zwischen ihnen in der Regel eine kleine Lücke vorhanden, als 
zwei Zähne oder Zacken sichtbar sind. Ob ursprünglich zwischen den Tracheiden 
Parenchym vorhanden, welches später zu Grunde geht, ob der primäre Holzkörper 
aus drei diarchen Bündeln, wie beides RENAULT (a. a. O. Tom. IV.) annimmt, 
lässt sich bei dem Fehlen aller entwickelungsgeschichtlichen Thatsachen so wenig 
sagen, als dies von TIEGHEM’s Anschauung, nach der sechs monarche Initialstránge 
sich zu dem primáren Holzkórper vereinigen sollen, móglich ist. Es sind dies 
willkürliche Annahmen, mit welchen wie in allen dergleichen Fállen nichts ge- 
wonnen wird. Meines Erachtens schliesst sich der Bau der Sphenophyllum-Axen 
in der Anordnung der Gewebe enge an jene Coniferenwurzeln an, bei welchen 
der primäre Holzkärper dreiflügelig ist. Die auf die Schutzscheide folgende Rinde 
besteht durchgängig aus primärem Rindenparenchym, ihre Aussenfläche ist von 
drei Längsfurchen durchzogen, wodurch an deren Seite je eine Rippe entsteht, 
in anderen Fällen fehlen Furchen und Rippen gänzlich. Beides ist z. B. in ein 
und derselben Concretion von Langendreer bei zwei dicht neben einander liegen- 
den Querschnitten der Fall. Sind sie vorhanden, so correspondirt eine Furche 
mit ihren beiden Rippen der platten Seite des primären Stranges, die flache 
Parthie den Ecken desselben. 
An sehr gut erhaltenen Exemplaren bildet RENAULT (Cours etc. IV. tab. A, 
Fig. ı) in der Rinde im Baste grössere Zellen ab, welche er als Siebröhren 
deutet. An sie grenzt dann eine Gewebeschicht an, welche (Taf. D, Fig. 3. 4) 
durch tafelförmige Zellen ausgezeichnet und als cowche subereuse bezeichnet, Kork- 
zellen sein können. Derartige Schichten sollen an älteren Axen, durch dickwandigen 
Bast getrennt, mehrere vorhanden sein. Sollten dies nicht wechselnde Sclerenchym- 
und Korklagen sein? Mir stehen Erhaltungszustände der Art nicht zur Disposition. 
Beginnt das Dickenwachsthum einer Sphenophyllumaxe, so werden die 
zwischen den Flügeln liegenden Concavitáten des primáren Holzkórpers durch 
Tracheiden ausgefüllt, welche in radiire und tangentiale Reihen geordnet 
von ziemlich bedeutendem Dürchmesser sind. Allerdings entsprechen sie wenig 
      
     
   
  
  
  
    
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
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