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Gymnospermen. Cycadeen. 151
stein zuerst sparsam auftretend, erfahren vom Rhät bis in den Wealden eine
ausserordentlich mannigfaltige und reiche Entwickelung, in Europa wie in Asien,
fehlen aber auch in Nord-Amerika und Australien nicht, und nirgend, wo wir
Reste aus diesen Bildungen kennen. Dass sie in den beiden zuerst genannten
Regionen so zahlreich sind, hat seinen Grund in der eingehenderen Kenntniss
der betreffenden Bildungen. Auch die mesozoischen Bildungen Nord-Amerika's
sind reich an Formen, welche hierher gehóren, wie die Untersuchungen FONTAINE'S
(FONTAINE, Contributions to the Knowledge of the Older mesoz. Flora of Vir-
ginia. Washington, 1883). Neben mehreren zweifelhaften Fruchtresten sind in
schönen grossen Exemplaren Blätter von Podozamites, Pterophyllum, Sphenozamites,
Cycadites, Ctenophyllum abgebildet, Ci. Braunianum Font. schwerlich das euro-
piische des Rhit. In gleicher Weise hat O. FEISTMANTEL in der Palaeontologia
indica eine Reihe von ostindischen Arten veróffentlicht.
Auch Stammschuppen (Cycadolepis) und Blattstielfragmente (Cycadorhachis)
sind einzeln beobachtet.
Ausserdem kennen wir eine Anzahl Stämme, theils versteint, theils in Ab-
güssen erhalten, verkieselt oder verkalkt. Zuerst sei der früher von PmESL mit
Dammara verglichene, als Dammarites albens PRESL, von GôPPERT als Dammarites
crassipes beschriebene Rest, von VELENOVSKY als Krannera mirabilis CORDA a. a. O.
erörtert, erwähnt. Von STUr die Stämme als Früchte, von GôPPERT die Blätter zu
den Palmen gestellt als Zabellaria chamaeropifolia GôrP, und Lepidocaryopsis West-
phaleni STUR, dann auch als Pinuszapfen Palacostrobus bezeichnet, wird sie von
VELENOVSKY (a. a. O. Taf. 1, Fig. 1—7, 18, Taf. 4, Fig. 1—4, 7—9) mit den
Cordaiten verglichen wegen ihrer langen, linearen, parallelnervigen Blätter mit
querer Basis, deren Reste er noch ansitzend fand und die Reste selbst als
Stimme erklürt mit Blattbasen bedeckt, diese mit quer elliptischer Abbruchstelle.
Die mit diesen Resten vereinigten Basen sind ebenfalls jenen der Cordaiten
ähnlich. Sie zeichnen sich ferner durch eine sehr dicke Axe, spiralig stehende,
starke Blattbasen aus, kugelige, an der Unterfläche vertiefte, gestielte Samen
kommen, zuweilen von dicken, mit Blattnarben versehenen Stielen getragen vor
(Taf. 4, Fig. 9). Alles dies entspricht weder den Cycadeen noch den Cordaiteen
und mag der Typus einer davon verschiedenen Gruppe vorliegen. Die Blätter
von Krannera sind ferner sehr ähnlich den aus dem sibirischen Jura stammen-
den, Cordaitenähnlichen Bláttern von AAzgfozamifes SCHMALHAUSEN (Beitr. zur Jura-
flora Russland's. Petersburg 1879, tab. 15, Fig. 1— 11) und liefern einen Beleg, wie
vorsichtig man bei diesen parallelnervigen Blüttern verfahren muss und nicht ohne
Weiteres auf Monocotylen schliessen darf. Neben diesen kommt noch eine nicht
unbedeutende Anzahl von Stämmen vor, welche von SAPORTA (Flore foss. juras-
sique, vol. II) mit dem Namen Bolbopodium, Cylindropodium, Clathropodium und
Platylepis bezeichnet worden sind. CARRUTHERS (on foss. Cycadean Stems from
the secundary Rocks of Britain. London 1868) hatte unter dem Namen Bennet
lies CARRUTH., Bucklandia Bronc., Mantellla BRONGN., Clathraria MANTELL,
Yatesia CARRUTH. zum Theil dieselben Stämme beschrieben. Diese Stämme sind
entweder kugelig oder knollig, mit Blattbasen oder querrhombischen Blattnarben
so Bolbopodium und Clathropodium, oder cylindrisch und ebenfalls mit Blattbasen
und stark quergezogenen niedrigen Blattnarben, so Cylindropodium und Flaty-
lepis, bedeckt. Sind die Blattbasen an ihrem oberen Theile schmäler, berühren
sich nur ihre Basen, so bezeichnet sie SAPORTA als ZZ7/07ia CARRUTHERS. Eine
Anzahl der von SaroRTA beschriebenen Stámme làsst auf dem Querschnitte einen