158 Die fossilen Pflanzenreste.
keilförmige Holzkörper, sodann ein weiterer peripherischer Holzkörper mit Partial-
mark, wie er gewöhnlich bei M. stellata vorkommt.
Zwischen dem Parenchym, welches den inneren schmalen Holzkörper um-
giebt und der Peripherie des zweiten Holzkörpers ist die Verbindung durch eine
radiale Parenchymzone hergestellt und ist wohl auch der innere Holzkörper in sich
abgeschlossen und nicht ringförmig. Dieser innere Holzring ist ohne Zweifel in
seiner jetzigen Form durch die grössere Breite der Markstrahlen entstanden. Einen
ähnlichen Erhaltungszustand habe ich bei den Exemplaren von Chemnitz nicht
gesehen.
Den recenten Cycadeen gegenüber verhalten sich die Medulloseen und die
mit ihnen verwandten Stümme so verschieden, dass man sie nicht miteinander
vereinigen kann. Von ihren Blüthen wissen wir nichts, von ihren Samen kennen
wir nur jene von Bennettites, aus welchen wir den Schluss ziehen können, dass
eine Anzahl kleinerer Carpolithen des Carbon zu ihnen gehört. Was die Struktur
dieser Stänme angeht, müssen wir die Resultate der Untersuchung von SOLMS
abwarten. Welche Blätter Medullosa trug, ist uns ebenfalls unbekannt, nur ist es
mir seit langer Zeit nicht unwahrscheinlich, dass die Zaeniopteris-Arten des
Carbon nicht zu den Farnen, sondern zu einer den Cycadeen nahestehenden
Gruppe gehören, welche uns noch in ihrem letzten Nachkommen in S7angeria
erhalten ist. Wir sind also allein auf die Struktur der Stammreste angewiesen,
welche, wie aus dem Vorhergehenden sich ergeben hat, lückenhaft genug, aber
soweit wenigstens erhalten ist, dass wir uns ein der Wahrheit annäherndes Bild
des Baues machen können. Was die Medullosen auszeichnet, sind die isolirten,
in verschiedener Weise im Querschnitt gestalteten Holzkörper, welche durch ein
Gewebe verbunden oder wenn man will getrennt sind, dessen Zusammensetzung
einerseits durch Druck, andererseits durch seine Erhaltung mehr oder weniger
zweifelhaft ist, an den besser erhaltenen Stellen aus gestreckten Parenchymzellen
besteht (Stammark). Ein ähnliches Parenchym (Ringmark) umschliessen die
entweder aus Netzfaser- (M. stellata CoTTA) oder Treppentracheiden (M, Ludwi-
gi; Gopp. und LEUCKART) zusammengesetzten Holzkórper, deren radiäre Reihen
von bald schmäleren, bald breiteren Markstrahlen durchsetzt sind und bei den
centralen wie peripherischen Holzkórpern, bei M. stellata Cotta unzweifelhaft
einzelne Tracheiden und kleine Tracheidengruppen enthált. Die Holzkórper sind
centrale, dann kreisrund oder oval (Sternringe), schmal elliptisch (Plattenringe) oder
hin und hergebogen (Schlangenringe), oder peripherisch, keiner derselben steht mit
dem anderen im Zusammenhang, sondern ist auch bei den peripherischen, wenn
auch sehr genáühert, von seinem Nachbar getrennt. In diesen Lücken trifit man von
innen nach aussen verlaufende Bündel von Treppentracheiden (44. sze//aa CoTTA),
meiner Ansicht nach Blattspurbündel, aus Treppentracheiden bestehend. Mein
Material hat mir die Untersuchung von grósseren Lángsschliffen nicht gestattet, ich
bin daher nur im Stande anzugeben, dass diese Bündel aus centralen und peri-
pherischen Holzkórpern ihren Ursprung nehmen. In dieser Weise sehe ich es
bei M. Ludawigii, auch GOPPERT und STENZEL haben es in der citirten Figur 18
so angedeutet. Jeder der centralen wie peripherischen Holzkórper hat auf
der Aussen- wie Innenseite eine Bastzone, welche indess meist schlecht er-
halten ist. Wie nun dieser Bau des‘ Stammes sich entwickelt hat, kennen wir
nicht. GÖPPERT und STENZEL vermuthen, dass wihrend des Lingsverlaufes
der einzelnen Bündel Sonderungen und Vereinigungen eintreten, somit ein Platten-
ring in Sternringe und umgekehrt sich umwandeln, eine Schlinge oder Falte