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Gymnospermen. Coniferen. 171
verwandten Gattung, sie besagen nur, dass im Elsass zu Anfang der
Trias eine Pflanze mit lánglichen, ganzrandigen, stumpfen oder spitzen
Blättern existirt hat, da die eine von SCHIMPER damit vereinigte männliche
Blüthe zu Voltzia gehort, mit der anderen nichts anzufangen ist. Gehört aber
der von RENAULT (Cours de bot. foss. tom. 4, tab. 7, Fig. 15) wirklich zu Abdber-
tia, so ist diese überhaupt keine Conifere, sondern eine Cordaitee, wogegen auch
die Blätter nicht sprechen.
Dagegen haben wir sichere Belege für das Vorhandensein von Araucaria in
schon ziemlich frühen Perioden, da wir sowohl aus dem englischen Jura (4.
Brodiaei CARRUTH., A. sphacrocarpa CARRUTH., A. Hudlestoni CARRUTH., A. Phil-
lipsii CARRUTH.), z. Th. Zapfen mit Samen, z. Th. Schuppen mit Samen als auch
aus dem Jura Frankreich's Zapfen an beblátterten Zweigen, jenén der recenten
A. Bidwillii ähnlich, SAPORTA’s A. microphylla von Bellay, A4. Moreauana SAP.
A. Falsani SAP. kennen. Aus dem Jura (fidlschlich Tertidr) des Cap Staratschin
ist ein wahrscheinlich zu Araucaria gehörender Zapfen (A. Nordenskiildi) bekannt.
Von FEISTMANTEL sind zahlreiche Schuppen mit Samen dieser Gattung aus den
Lias- und Jurabildungen Ostindien's beschrieben, ebensowenig fehlen sie in den
Jurabildungen Sibirien's und China's, aus den ersteren von HEER als ZElatides
beschrieben. GARDNER’S aus dem Eocän stammende Araucaria Sternbergi ist nach
dem Tafel 11, Fig. 6 abgebildeten Zapfen eine Sequoia. Wir haben keinen Be-
weis, dass in der Tertiärzeit Araucaria in England oder noch weiter nördlich
existirte, denn dass in Grönland und im Tertiär der Magellanstrasse und der Kergu-
eleninsel Holz mit Araucarienstruktur gefunden wurde, beweist nichts.
Ehe ich zu den von mir zu den Taxodineen gestellten Formen übergehe,
muss ich gegen eine Unterstellung von Sorws, welche er bei Besprechung der
Gattung Palssya äussert, protestiren. SOLMs sagt pag. 75: »Wie in so vielen
Fällen nimmt dieser Autor zwei mit einander verwachsene Schuppen an etc.«
Mit diesem Autor kann der Construction des Satzes nach nur ich gemeint sein,
wáhrend SAPoRTA gemeint sein sollte und auch früher als solcher angeführt ist.
Ich habe bei PaZssya das, was SAPoRTA als Lappen der Samenschuppe bezeichnet,
immer für Samen erklürt, und babe, da ich die Entwickelungsgeschichte einer
ganzen Anzahl von Coniferenblüthen kenne, nie an die üblichen Verwachsungs-
speculationen geglaubt, sondern die Bliithen in dem Sinne der EicHLER'schen
Abhandlung vom Jahre 1881 aufgefasst. Habe ich die Ausdrücke Samen- und
Deckschuppe gebraucht, so ist dies nur geschehen, um bestimmte Regionen im
Sinne der Systematik zu bezeichnen. Meine Schuld ist es nicht, wenn die Syste-
matik an gewissen Dingen festklebt, mein Beruf ist es auch nicht, für andere
Ausdrücke zu sorgen. Im Uebrigen verweise ich auf GöBEL’s specielle Morpho-
logie und auf seine Entwickelungsgeschichte in diesem Handbuche. Ob
Sciadopitys, welche unter den recenten Coniferen durch die Entwickelung linearer
blattähnlicher Zweige in den Achseln rudimentärer Blätter eine ganz eigenthüm-
liche Stellung einnimmt, in früheren Perioden existirt hat, wie sich dies für
Gingko aussprechen lässt, mit der sie die isolirte Stellung unter den recenten
Coniferen theilt, lässt sich mit Sicherheit nicht sagen. Dass sie eine lange
existirende Form ist, kann man aus dem Vorkommen von wie lange einnervige
breit lineale Coniferenblätter aussehenden Organen schliessen, welche in den
Kreidebildungen Grónland's vorkommen /Zizus Crameri HEER), deren Epidermis
den Bau von Sciadopitys besitzt, die Spaltôffungen in einer Furche auf der
Unterseite des Zweiges, umgeben und überragt von einem Kranze cylindrischer