Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

      
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
190 Die fossilen Pflanzenreste. 
  
  
nahme einer entfernten Aehnlichkeit mit Æa/fesia mir kein Grund vorlag, für 
die Ansicht Fr. Braun’s mich auszusprechen, ich aber ebenso wenig die Un- 
wahrscheinlichkeit seiner Anschauung behaupten konnte. Es schien mir ferner 
nicht unwahrscheinlich, dass auch andere Reste sich in dieser Weise erhalten 
konnten, da in den thonigen Schichten von Veitlahm sämmtliche Pflanzenreste 
nur als Abdrücke und stark zertrümmert erhalten sind und das Ganze ebenso 
gut ein Haufwerk der von Fr, BRAUN auf seiner Tafel von Fig. 5—8 abgebildeten 
stengelähnlichen Fragmente sein konnte, als irgend etwas anderes. Die Zähne 
seiner Corollenlappen halte ich auch jetzt noch für zufällig entstandene Fetzen, 
daher zog ich es vor, sie mit Stillschweigen zu übergehen. Der dadurch ent- 
standene Nachtheil ist meiner Ansicht nach gleich Null, es wird sich ergeben, dass 
die Kenntniss dieser Reste der Wissenschaft absolut keinen Gewinn gebracht hat. 
Verfolgt man die Verbreitung der als Williamsonia beschriebenen Reste durch 
die Reihe der Formationen, so finden sich dieselben vom Rhät, in welchem 7. 
angustifolia NATH. auf Hôr gefunden ist (a. a. O. tab. 8, Fig. 8—10), nach SAPORTA 
findet sie sich ferner im Infralias von Hettanges (W. Pougneti SaP.), im Jura von 
Bornholm (W. Forchhammeri NATH.), in dem französischen Jura W. Morrierei 
Sap. Calvados, W. Gagnieri Sar. von Wimereux, W. Zeilleri Sap. Orbagnoux, W. 
pictaviensis Sap. Poitiers; in dem englischen Jura WW. Leckenby: Natu. Claugthon 
Bai, W. Gigas CARRUTHERS, erstere von LECKENBY für die Blüthe von Zamites pecten 
Linz. und HuTTON erklärt; letztere die zuerst gefundene Art. Mit Williamsonia 
verwandt und ebenfalls als Proangiosperme wird von SAPORTA und MARION 
Weltrichia mirabilis Fr. BRAUN und Goniolina D'ORBIGNY betrachtet (SAPORTA et 
MaRIoN, L'évolution etc. pag. 235; Flor. jurass. Tom. 4, pag. 88), wo auch 
Podocarya BUCKLAND mit Williamsonia vereinigt wird. Auch NATHORST ist wohl hin- 
sichtlich Weltrichia der gleichen Ansicht, da er zwei schlechte Exemplare der 
Münchnersammlung auf Taf. 24, Fig. 25 seiner oben citirten Abhandlung abbildet. 
Auch in den oberen Gondwanaschichten Ost-Indiens sind Williamsonien nach- 
gewiesen und ist ihre Zugehörigkeit zu den europäischen Formen insoferne nicht 
im Zweifel zu ziehen, als der gleiche Typus vorliegt, ob indess dieselben Arten, 
wird sich jetzt kaum sagen lassen. Rechnet man nun noch HEEr’s Katda- 
carpum hinzu, wie dies von SAPORTA geschieht, so erstreckt sich die Verbreitung 
dieser Formen bis in die Polarregion und wäre dies so wie ihr beinahe ununter- 
brochenes Vorkommen bis in die Kreidezeit (Nord-Amerika, Dacotah, nach 
LESQUEREUX) eine sehr interessante Thatsache. Ueber die Struktur ist meines 
Wissens nichts bekannt, nur SAPORTA will an den Blättern eines Exemplares der 
Williamsonia Gigas CARRUTH. im Pariser Museum ein den Dicotylen nahestehen- 
des Leitbündelsystem gesehen haben (a. a. O. pag. 237, Fig. 102 B), welches er 
in seiner Flore foss. jurass. tab. 15, Fig. 1a ebenfalls abbildet. SorMs, welcher 
das Exemplar nachuntersuchte, konnte diesen Leitbündelverlauf nicht sehen, an 
anderen von mir untersuchten Exemplaren der Sammlung zu München habe ich 
gleichfalls nichts dergleichen sehen kónnen. 
Am Genauesten ist W. Gigas CARRUTH. bekannt, von den übrigen erwähnten 
Arten kennt man nur einzelne Fragmente, welche bald dem einen, bald einem 
“anderen Theile der Pflanzen angehören. In ihrem gewöhnlichen Erhaltungszustande 
sind es eirunde Massen, welche an der Aussenfläche und in ihrem Inneren zahl- 
reiche lanzettliche glocken- oder domförmig zusammenneigende und übereinander 
liegende Blätter enthalten oder Abdrücke der Aussenseite dieser Massen. An 
Exemplaren des ersteren Erhaltungszustandes ist an der Stelle, an welcher das 
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