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Erhaltung der Pflanzenreste.
Juglans, Carya, Plerocarya und Engelhardtia, also fiir die Familie als gefiedert be-
zeichnet, bei /wglans die Seitennerven abstehend, leicht nach aufwärts gekrümmt,
längs des Randes durch die Krümmung verbunden (camptodrom), Tertiärnerven
quer unter rechtem Winkel austretend, sehr genähert, mit zwischen ihnen liegendem
doppelten Maschennetz, bei Carya wird der Leitbündelverlauf schlechtweg camp-
todrom genannt, bei ZZerocazya bilden Secundär- und Tertiärnerven ein lockeres
Maschennetz, bei Engelhardtia sind die Leitbiindel fiederig, der Mittelnerv ziemlich
stark, die Secundirnerven zart, camptodrom, anastomosirend. Die einzelnen Arten
der vier Gattungen werden hinsichtlich des Leitbiindelverlaufes durch Charaktere
unterschieden, welche zum Theil jenen des Gattungscharakters widersprechen,
theils mit ihnen übereinstimmen. Ergänzt werden sie durch die Angabe der
Form der Blätter, durch Angaben über Blüthenstände und Früchte. Es ist nun
kein Zweifel, dass drei der genannten Gattungen und vielleicht auch Z/eroecazya
existirt haben, wie dies durch die Früchte bewiesen wird. Die Angaben über die
Form der Blätter kónnen vielleicht auf Juglandaceenblátter führen, wird man aber
durch die Angaben über den Leitbündelverlauf die Blätter als Juglandaceenblätter
erkennen, die einzelnen Gattungen unterscheiden? Als ein anderes Beispiel sei
Koelreuteria genannt. Gehóren die mit diesem Namen belegten Blattfragmente
wirklich dieser Gattung an oder einer anderen mit gleicher Theilung der Blatt-
flàche und gleichem Leitbündelverlaufe? Letzterer ist bei den fossilen Blattresten
schlecht erhalten, ungewiss ist es, ob es Fiederblátter sind oder nicht. So inter-
essant die Sicherheit der Bestimmung in diesem Falle wáre, vorhanden ist sie
nicht, weil alles fehlt, was die Bestimmung sichern kann. Was uns zu einem
einigermaassen befriedigenden Schlusse führen kann, entnehmen wir der heutigen
Verbreitung der Pflanze, welche jener von GZzg£o analog ist. Die Begründung
von Gattungen und Arten ruht bei den fossilen Resten auf sehr schwachen
Füssen, die Zahl der wirklich gut begründeten Gattungen ist eine gegenüber der
Schaar des Beschriebenen sehr kleine. Dergleichen Beispiele lassen sich zahlreich
anführen. Dass unter solchen Verhältnissen die Botaniker meist gar keine Notiz
von den Pflanzenresten nehmen, kann nicht überraschen, wenn ausserdem jammer-
volle Pflanzenreste nach Gattungen und Arten beschrieben, Dinge, deren Be-
stimmung ganz unmöglich, als sicher bestimmt hingestellt, zuweilen die wunder-
lichsten morphologischen Meinungen behauptet werden. Um sich von der Un-
haltbarkeit der meisten Gattungsdiagnosen fossiler Blätter zu überzeugen, ist es
gar nicht immer nöthig, über ein grosses Vergleichsmaterial zu verfügen, wenn
freilich die Benutzung eines solchen grosse Vortheile mit sich bringt. Was den
Blattbestimmungen einige Sicherheit verleiht, das ist gerade die Möglichkeit viel
zu vergleichen und wird deshalb die eingehende Beschäftigung mit irgend einer
Familie für dergleichen Untersuchungen den grössten Gewinn bringen. Die
sicherste Basis werden aber immer, wenn es der Bau gestattet, Früchte und
Blüthentheile von analogen Strukturverhältnissen sein; durch solche können wir
mit absoluter Sicherheit z. B. die Existenz von Birken, von Erlen, Malpighiaceen
im Tertiär nachweisen und können auch hinsichtlich der Blätter auf die richtige
Spur geführt werden.
Da, wie einmal die Reste der untergegangenen Pflanzenformen vorliegen, der
Leitbündelverlauf der fossilen Blätter bei ihrer Untersuchung zu berücksichtigen
ist, so kann ein näheres Eingehen auf denselben nicht vermieden werden. Hin-
sichtlich der Darstellung des Leitbündelverlaufes der Farne schliesse ich mich der
Darstellung von METTENIUS (Filices horti Lips. Lipsiae 1852) an, da für die zahl-