Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

    
   
  
    
    
  
  
   
  
  
  
   
   
   
    
   
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
    
  
   
  
   
  
  
   
    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
   
  
  
  
  
      
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Angiospermen. Dicotylen. 215 
Formen im europäischen und nordamerikanischen Tertiär wenigstens wahrschein- 
daraus kann man den Schluss ziehen, dass neben diesen Formen 
welchen wir dies zu sagen nicht in der Lage sind, existirt 
berücksichtigt in diesem Falle die Unsicherheit, 
haben. Die Palaeontologie 
welche diesen Dingen anhaftet, viel zu wenig und gefällt sich namentlich in den 
v, als sei nicht der leiseste Zweifel 
allgemeinen Schilderungen in einer Darstellung, 
hinsichtlich der Bestimmungen vorhanden, wührend tbatsüchlich der bei weitem 
iil der Bestimmungen der Kreide- und Tertiärfloren unsicher und nur 
als er die mögliche Identität einzelner Reste nachweist. 
Schält man das wirklich Brauchbare aus einer solchen Flora heraus, SO ist dies 
in der Regel ausserordentlich wenig. Dies gilt auch für die folgenden Gruppen. 
In der Reihe der Polycarpicae ist die Familie der Lauraceen diejenige, 
welche mit den Nymphaeaceen mehr gesicherte Grundlagen für den Nachweis 
ihrer Existenz in den jüngeren Erdbildungsperioden liefert. Hinsichtlich der 
übrigen, hierher gehörigen Familien Berberidaceen, Monimiaceen, Magno- 
Ranunculaceen, Myristicaceen, Menisperma- 
ceen ist der Hauptsache nach die Unsicherheit dieselbe, wie bei anderen Fami- 
lien, aus welchen nur Blätter und solche Theile vorliegen, über deren Eigenthüm- 
keiten wir nur durch das Aussehen und ihre Aehnlichkeit mit den entsprechenden 
Theilen recenter Pflanzen Aufschluss erhalten. Aus den Berberidaceen sind 
des südlichen Frankreich und der Schweiz Blätter und Blatt- 
welchen die letzteren wegen ihrer Unvollstündigkeit 
nichts für die Existenz von Makonia im Tertiàr beweisen, wenn auch der Leit- 
bündelverlauf, soweit er erhalten, damit übereinstimmt. Auch die ersteren stehen 
Blattformen von Berberis und Mahonia aus Ostasien und Nordamerika nahe, 
allein einmal kônnen sie anderen Familien angehôren, sodann fehlen jene Reste, 
welche die beiden Gattungen charakterisiren. Auch die heutige Verbreitung der 
Familie spricht dafür, dass sie bereits im Tertiär vorhanden war. Das Gleiche 
gilt von den Monimiaceen, deren fossile Blätter nichts weniger als beweisend 
sind, deren Früchte (Zaurelia rediviva UNGER, Radoboj) ebensogut und vielleicht 
erbreitung von Calycanthus herrühren 
lich zu machen, 
noch andere, von 
grösste Ti 
insofern brauchbar ist, 
liaceen, Anonaceen, 
aus dem Tertiär 
fragmente beschrieben, von 
wahrscheinlicher wegen seiner heutigen V 
können. Dass die Familie der Menispermaceen einerseits Blätter .mit paral- 
lelem, andererseits mit strahligem Leitbündelverlauf besitzt, ist ausser Frage: 
sind aber deshalb Blätter, deren Umriss Blättern der Menispermaceen ähnlich 
wie Cocculites Kanii HEER und Cocculus latifolius 
Sap. unbedingt solche dieser Gattungen? Hat man nicht Blatter, welche von den 
zuerst genannten nur durch den besser erhaltenen Leitbiindelverlauf sich unter- 
scheiden, als Macclintockia bezeichnet? Das von Compa als Ze beschriebene 
Holz ist mit Coscinium fenestratum verwandt und ohne Zweifel hierher gehórend. 
Blattfragmente von Myristicaceen werden von GEYLER aus dem Tertidr von 
Labuan auf Borneo als Myristicophyllum bezeichnet, ein Vorkommen, welches an 
sich wahrscheinlich, jedenfalls durch die Blätter nicht begründet werden kann. 
Blitter und Früchte von Magnoliaceen sind in ziemlicher Anzahl be- 
schrieben, wobei erstere theilweise jenen von Magnolia durch ihre Form 
ähnlich sind, für die Früchte gilt dasselbe. Würde aber nicht jede Frucht oder 
jeder Fruchtstand, welcher aus Einzelfrüchten besteht, bei gleicher Ausbildung der 
Früchte oder jede Frucht mit zahlreichen Samen, wenn fossil, das gleiche Bild 
gewähren. Von dem Baue der Samen und Früchte wissen wir nichts, ebenso 
oder mit ihnen identisch ist, 
wenig von jenem der Blüthen. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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