Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

    
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
     
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Leitbündelverlauf der Farne. 
3. Nervatio Pecopteridis: Aus den Verzweigungen erster Ordnung (Secundär- 
nerven) entspringen die Leitbündel zweiter Ordnung (Tertiärnerven) in fiederiger 
Anordnung, einfach, gabelnd oder wiederholt gabelnd (Fig. 3). 
4. Nervatio Taeniopteridis: Die Verzweigungen erster und zweiter Ordnung 
(Secundár- und Tertiárnerven) treten unter nahezu rechtem Winkel aus, verlaufen 
gegen den Rand gerade (Fig. 4). 
s. JVervatio Sphenopteridis: Die Leitbündel treten unter sehr spitzem Winkel 
aus, verlaufen gerade nach dem Rande (Fig. 5). 
6. Nervatio Eupteridis: Die Leitbündel treten in einem, die Mitte zwischen 
spitzem und rechtem Winkel haltenden Winkel aus und verlaufen gerade gegen 
den Rand (Fig. 6). 
7. Nervatio Neuropteridis: Die Leitbündel treten unter spitzem Winkel aus 
und verlaufen in einem gegen den Mittelnerven convexen Bogen gerade gegen 
den Rand (Fig. 7). 
8. Nervatio Cyclopteridis: Die Leitbündel treten unmittelbar aus dem Blatt- 
stiele, meist sich gabelig verüstelnd, in die Blattfláche ein (Fig. 8). 
Die Leitbündel kónnen nun unter sich in Verbindung treten durch Anastomosen, 
Verzweigungen, welche aus den Leitbündeln verschiedenen Grades entspringen 
und die Möglichkeit geben, die Thátigkeit der Leitbündel innerhalb der ganzen 
Blattfliche gleichmässig zu vertheilen. 
Zu den einfachsten Fällen der Verbindung durch Anastomosen gehôren die 
Verbindung zweier seitlicher, aus dem unteren Ende des in der Mitte der Blätter 
verlaufenden Leitbündels entspringender Aeste, mit dem oberen Theile desselben 
oder des Mittelleitbündels mit dem am Rande verlaufenden. Complicirter sind 
die nachstehenden Fülle, welche, wenn auch nicht gerade ausschliesslich, so doch 
in der Mehrzahl der Fálle den in der Flüche mehr entwickelten Blattformen 
angehóren und dadurch ebenfalls einen Fingerzeig hinsichtlich der Function der 
Leitbündel geben. 
Treten aus dem in der Mitte des Blattes verlaufenden Leitbündel die Secundär- 
leitbündel fiederförmig aus, vereinigen sich die aus ihnen entspringenden tertiáren 
Leitbündel des unteren secundären Leitbündels mit den entsprechenden tertiären 
des oberen secundären unter spitzem Winkel, so entsteht die mervatio Goniophlebii 
(Fig. 10). 
Die nervatio Goniopteridis (Fig. 9) entsteht, wenn das erste unterste Tertidr- 
leitbündel des oberen Secundärleitbündels frei endet, das unterste erste ’T'ertiär- 
leitbündel des unteren Secundärleitbündels mit dem zweiten Tertiärleitbündel des 
nächstfolgenden oberen Secundärleitbündels unter spitzem Winkel sich vereinigt. 
Der freie Tertiärnerv wird dadurch in eine Masche eingeschlossen. Aeste 
(Strahlen, METTENIUS) können aus den Vereinigungsstellen austreten. 
Treten aus den fiederförmig angeordneten Secundärleitbündeln gabelnde 
Tertiärleitbündel aus, deren untere Zweige zu einem Bogen sich verbinden, während 
die oberen Zweige als Strahlen frei enden, so entsteht die /Vervatio Fleocnemiae 
(Fig. 11); die Nervatio Cyrtophlebiae (Fig. 12) entsteht, wenn das erste unterste Tertiär- 
leitbündel des nächst oberen Secundärleitbündels frei endet, der Bogen durch Ver- 
einigung der unteren Zweige des untersten ersten Tertiärleitbündels mit dem oberen 
des zweiten gebildet wird. 
Diese vier unter sich verwandten und analogen Grundformen erhalten durch 
Combinationen und Variationen eine grosse Mannigfaltigkeit. 
Gabeln die secundáüren Leitbündel nach ihrem Austritte, bleibt der vordere
	        
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