236 Die fossilen Pflanzenreste.
ebenso gut eine andere Bezeichnung gewählt werden. Eine Garantie, dass sie
hierher gehören, haben wir jedenfalls nicht. Auch aus dem europäischen und
nordamerikanischen Tertiär werden Hedera-Arten angegeben, aus dem letzteren
durch LESTER WARD, wozu noch eine durch Hrrr aus Alaska beschriebene
kommt. Alle diese Formen sind mir zweifelhaft, denn wenn auch die Blattform
bei Z/edera sehr wechselt, so finde ich doch bei 7. aguamara das Blatt einer
Fothergilla, bei H. Brunneri emer Pappel ähnlicher als Æedera, bei 77. parvula
und Z. minuta einer Hedera weniger ähnlich als jenen Bláttern, welche ver-
kümmert bei manchen Gattungen auftreten. Auch auf die aus Alaska be-
schriebene 77. auriculata Herr, auf AH. Maccluri HFER aus Spitzbergen lege ich
kein grosses Gewicht. A. prisca SAP. aus dem Eocün von Sezanne, 7. Kargü
Heer von Oeningen sind, wie ich glaube, die best begründeten Arten. Æedera
Helix ist in den quartären Tuffen von Toscana, Lipari, Meyragues, Montpellier, la
Celle bei Paris, im Kalktuff Dänemark's beobachtet. Der Leitbündelverlauf von
Hedera ist strahlig, je nach der Breite der Blattfläche mit drei, fünf bis sieben
Primürleitbündeln, die seitlichen sehr bald gabelnd, sámmtliche Secundärleit-
bündel camptodrom, die Blattbasen bald herzfórmig oder gerade abgeschnitten,
auch abgerundet, Blattfläche lanzettlich, ganzrandig oder drei- bis siebenlappig.
An alten Stimmen ist dieser Wechsel der Blattform eine ganz allgemeine Er-
scheinung.
Eine durch ihren Leitbündelverlauf gut charakterisirte Gattung ist Cornus L.
aus der Familie der Cornaceen. Aus einem nicht sehr starken Mittelleitbündel
treten bald entfernter, bald genähert die Secundürleitbündel aus und verlaufen,
nachdem sie in einem sehr spitzen bis nahezu rechten Winkel ausgetreten, in
einem je nach der Breite des Blattes mehr oder weniger steilen Bogen nach dem
Blattrande, vor demselben nach einwirts gebogen und sich dort mit den Tertidr-
leitbündeln verbindend. Die Anastomosen sind zahlreich, gerade oder etwas ge-
bogen, auf der Unterseite nicht oder nur theilweise vortretend, ihre Ver-
zweigungen sparsam. Meiner Ansicht nach ist eine Anzahl der Arten HEERS
von ihm mit Unrecht zu Cornus gestellt, so ein Theil der zu C. rhamnifolia, Studeri,
orbifera gezogenen Blätter, dann C. hyperborea, macrophylla u. S. W., der Verlauf
der Secundärleitbündel stimmt nicht mit jenem von Cornus überein. Aus dem-
selben Grunde bezweifle ich auch, dass C. Fosteri LESTER WARD aus der
Laramie-Gruppe ein Cornus ist. Während der Tertiärzeit war die Gattung in
strauchartigen Formen von Südfrankreich bis Grönland, Spitzbergen und Sibirien
verbreitet, gemeinsam zwischen Europa und Amerika, letzteres ist auch jetzt
noch der Fall, das Vorkommen in Sibirien hängt wahrscheinlich mit jenem am
Amur, in Nordamerika und Japan zusammen. Zu den verbreitetsten Tertiärarten
gehören C. orbifera HEER von Südfrankreich bis Spitzbergen und Grönland, C.
Studeri HEER, Schweiz, Wetterau, Nordamerika, Point of Rocks in Wyoming;
Sachalin ist mir zweifelhaft, C. zAamnifolia O. WEBER, Schweiz, Bonn, Samland,
Spitzbergen, Grónland. In Nordamerika ist die Gattung heute im atlantischen
wie pacifischen Theile desselben vorhanden, dies Verhiltniss hat sich seit dem
Tertidr erhalten, so von Golden City, Colorado, von Point of Rocks, Wyoming
C. Emmonsii LESTER WARD, von den Chalk-Bluffs, California C. ovalis LEsQ. und
C. Kellogii 1.EsQ. Bei einem Theile der Arten sind die Blüthen in weisse, dünne,
von bogenläufigen, convergirenden Leitbündeln durchzogene Involucralblätter ein-
gehüllt, wie es auch bei Benthamia der Fall ist. Im Obermiocän von Oeningen
kommen Reste vor, welche wahrscheinlich solche Involucralblätter sind, indess
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