244 Die fossilen Pflanzenreste.
Ceratophyllum demersum L., Myriophyllum alternifolium L., letzteres auch in
Mecklenburg, Schwerzenbach, Niederwyl, sámmtlich kleine ovale Schliessfrüchte,
jene von Ceratophyllum mit Dornen. Aus der Familie der Onagrariaceen haben
sich die durch ihren Bau zur Erhaltung besonders geeigneten Früchte der Gattung
Trapa L. erhalten, in der Regel zusammengedrückt, die an den Früchten vor-
handenen Stachelfortsätze nicht immer vollstándig erhalten, desshalb manchmal
Irrthümer môglich. Die Gattung hat wie beinahe alle Wasserpflanzen einen
grossen Verbreitungsbezirk, Zrapa natans L. ist jedoch in Europa durch die Ver-
änderungen, welche der europäische Boden erfährt, nicht allein an vielen Orten
ausgestorben, wie dies die Untersuchungen NaTHORST's (Om de fruktformer af
Trapa natans som fordom funits i Sverige) nachweisen, sie verschwindet auch
jetzt noch mehr und mehr, wie ich dies aus eigener Beobachtung in der Um-
gegend Leipzigs kenne. In NATHORST's oben citirter Abhandlung sind die verschiede-
nen Formen der Früchte von Z* za£azs L. übersichtlich dargestellt, Formen, welche
sich auch bei uns nachweisen lassen, wo die Pflanze in grósserer Menge wie
z. B. bei Dresden vorkommt. Die Zahl der an den Früchten vorhandenen
Stachelfortsätze wechseln zwischen zwei und vier, zuweilen auch fünf, und ist, je
nach der Erhaltung, am oberen kegelförmigen Theile der Ansatz des Griffels, an der
Basis die Narbe des Blüthen- resp. Fruchtstieles erhalten. 7: zazazs L. ist im
fossilen Zustande in dem Schlamme eines Zuges von Seen in Smaland, Schonen,
im Quartär von Leffe, ferner in dem Forestbed von Cromer, in den postglacialen
Torfbildungen Lauenburg’s, in den Pfahlbauten der Schweiz nachgewiesen. Was das
sonstige Vorkommen der Gattung betrifft, so findet sie sich sehr gut erhalten schon im
Unteroligocän Sachsens bei Mittweida und im Tümlitzwalde (7. Credner: SCHENK,
Bot. Zeitg. 1877. Brck, das Oberoligocän von Mittweida) mit drei Dornfortsätzen,
dann 7, borealis HERR im Miocän von Alaska, Sibirien, Sachalin, im Obermiocän
von Schossnitz, 7: silesiaca Gôrp., T. biformis GôrP., im Pliocän von Rippersrode
in Thüringen 7: Zeerii FRrrscH mit vier Dornfortsátzen, die letztere gut erhalten,
die übrigen ziemlich unvollstándig, so dass zwar die Gattung, die einzelnen
Arten jedoch nur unzureichend unterschieden werden kónnen. Trapa globoas
LupwiG aus der Braunkohle der Wetterau (Palaeontogr. Bd. 8, tab. 58, 60) besteht
aus ganz heterogenen Dingen. Die auf Taf. 58 abgebildeten Exemplare gehören
zu Carya, was auf Taf. 60 abgebildet ist, sind verschiedene Steingehäuse, über
deren Bestimmung ich nichts sagen kann. Rhombische gestielte Blätter, welche
zu diesen Arten gehören können, sind nicht beobachtet, was möglicher Weise damit
zusammenhängt, dass sie auf der Oberfläche des Wassers schwimmend zu Grunde
gehen, ebenso wenig die fein getheilten untergetauchten Blätter, welche bei dieser
Gattung wie bei anderen Wasserpflanzen vorkommen. Von NATHORST wird eine
aus dem Tertiär Japan’s stammende Frucht, 7. Yokojamae erwähnt, aus dem Tertiär
von Nord-Amerika sind Blätter durch LEsQUEREUX und LESTER WARD beschrieben,
von letzterem in vollstindigeren Exemplaren abgebildet, 7. microphylla LESQ.
Von Heer wird (Contrib. a la flor. foss. du Portugal. Winterthur, 1881), 7: st
Jesiacaa Gôpe. auch im Tertiär von Portugal angegeben. Nach der Abbildung
ist dieselbe sehr gut erhalten, sie besitzt zwei horizontal abstehende Dornfortsätze,
der obere Theil der Schliessfrucht verlängert. Ob sie mit der schlesischen zu
vereinigen ist, sei dahin gestellt. Im Quartär von Mealhada in Portugal ist ferner
eine mit Zrapa natans durch ihre vier Dornfortsätze übereinstimmende, jedoch
kleiner und ausserdem vier Hócker tragende Frucht gefunden, HxEm bezeichnet
sie als 7: natans L. var. fuberculata HEER.