246 Die fossilen Pflanzenreste,
hören und sind es wohl die als Cinnamomum lanceolatum und Zizyphus Ungeri be-
kannten Blätter. Auffällig ist, dass in den T ertiärfloren von Java, Sumatra,
Borneo und Labuan keine Reste dieser Familie gefunden sind, in welchen man
sie eigentlich vor allen erwarten könnte. Nicht unbedeutend ist die Zahl der
zu den Myrtaceen gebrachten Reste, einer artenreichen tropischen und sub-
tropischen Familie, welche in Europa jetzt nur einen Vertreter, Myrtus communis
L. zählt, während nach den Angaben in der Kreide- und Tertiärperiode ameri-
kanische, capsche, australische und indische Formen Europa bewohnt haben
sollen. Der Leitbündelverlauf ist nichts weniger als gleichartig, weder in der
Familie noch bei den einzelnen Gattungen, oft sind die Verzweigungen, ins-
besondere die zarteren, durch die starke Entwickelung der Cuticularbildungen
verdeckt, die Blattoberflachen im trockenen Zustande quer- oder lángsrunzelig.
Sehr gewóhnlich ist das Vorhandensein einer bald mehr, bald weniger entwickelten
Randleiste. Sehr háufig ist der gefiederte Leitbündelverlauf, der Mittelleitbündel
von verschiedener Stürke, die Secundárleitbündel meist unter spitzem, seltener
unter beinahe rechtem Winkel austretend, je nach der Breite des Blattes in
einem steileren oder weniger stellen Bogen verlaufend, entweder in einiger Ent-
fernung vom Blattrande durch Gabeltheilung oder die letzten Tertiárleitbündel
oder auch direkt camptodrom sich verbindend. Je entfernter vom Blattrande
diese Vereinigung stattfindet, um so entwickelter ist das aus derselben hervor-
gehende Randnetz. Uebrigens kann dieser Verlauf der Secundärleitbündel an
dem nämlichen Blatte zugleich vorhanden sein, so dass die Basis des Blattes die eine
Form der Camptodromie, der obere Theil die andere zeigt oder die beiden
Seiten des Blattes zeigen diese Verschiedenheiten. Ebenso verschieden ist die
intfernung der Secundärleitbündel unter sich, das Auftreten der nicht seltenen
unvollständigen Secundärleitbündel, in Folge dessen dann die anastomosirenden
Tertiärleitbündel nur einen kurzen Verlauf haben kônnen und parallel mit den
Secundärleitbündeln liegende Felder entstehen, welche durch quadratische Maschen
getheilt werden. Durch die Combination dieser Verzweigungen, sowie auch der
weiteren Verzweigungen wird das zwischen den Secundärleitbündeln liegende
Netz sehr mannigfaltig und liegen zwischen den letzten Verzweigungen die Oel-
behälter, bei trockenen Blättern als erhöhte Stellen auftretend, möglicher Weise
auch im fossilen Zustande sichtbar, bei erhaltener Structur jedenfalls nachweisbar.
Eine zweite Form des Leitbündelverlaufes ist der parallele. Drei bis fünf Leit-
bündel treten aus dem Blattstiele in die Blattflächen gegen die Spitze conver-
girend, die beiden seitlichen oder äussersten laufen dicht am Rande hin, schief
verlaufende Secundärleitbündel verbinden die Primärleitbündel. Man darf sich
in diesem Falle nicht täuschen lassen, als hörten die seitlichen gegen die Mitte
des Blattes auf, sie werden nur verdeckt durch die Epidermisbildungen. Eine
dritte Form zähle ich zum bogenläufigen Leitbündelverlauf. Aus dem Mittel-
leitbündel tritt an dessen Basis je ein seitlicher Bündel im Bogen dicht längs des
Randes verlaufend aus, mit den sämmtlichen aus den Primärleitbündeln aus-
tretenden einfachen oder gabelnden Secundärleitbündeln sich vereinigend. End-
lich noch die einnervigen Blätter, bei den Myrtaceen mit sehr schmalen linearen
oder walzenrunden Blättern vorkommend. Da Zwucalyptus L'HERIT. eine der
artenreichsten Gattungen ist, so kommt bei ihr auch ein grösserer Wechsel des
Leitbündelverlaufs vor, andererseits haben Callistemon, Leptospermum, Pentagonaster,
ein Theil der Melaleua-Arten und andere einen übereinstimmenden Leitbündel-
verlauf. Blüthen und Früchte sind neben Bláttern fossil gefunden, wenigstens,
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