248 Die fossilen Pflanzenreste.
handene Art hervorging. Die zu M. communis gehörigen Blätter sind eiförmig
zugespitzt, bald schmäler, bald breiter, ganzrandig, kurz gestielt, drei Primär-
leitbündel, die Secundárleitbündel verbinden sich schief verlaufend mit den seit-
lichen, welche den Blattrand mit Verzweigungen versehen. Unvollstándige
Secundärleitbünde! sind häufig, die länglichen Felder durch kleine polygonale
Maschen ausgefüllt. FriEpricWs M. synaphaefolia von Trotha bei Halle könnte
nach dem Leitbündelverlauf ein Myr/us sein, es ist nur dieser Verlauf auch bei
anderen Myrtaceen vorhanden, sodann fehlt es an einem Belege, dass die Blätter
zu Myrtus gehören. Unter den Resten des nordamerikanischen Tertiär wüsste ich
nur Eucalyptus americana LEsQ. aus der Greenrivergroup von Wyoming als einen
dieser Gattung und Familie angehörigen Rest zu nennen. A. hacringiana LESQ.
ist kein Myrtaceenblatt, es gehôrt, wie dies auch LESQUEREUX erkannt, eher zu
den Proteaceen.
Unter den Pomaceen erwähne ich zuerst die Gattung Punica L., deren
geschlossene Blüthenknospen isolirt im Pliocán von Meximieux háufig vorkommen
und von SAPORTA als Varietit der recenten Art: P. Granatum L. var. Planchoni
SAP. unterschieden werden. Sie gehört zu jenen Arten des südlichen Europa's,
welche aus der Tertiirzeit sich dort erhalten haben, welchen wir schon wieder. .
holt begegnet sind. Einen nicht unähnlichen Rest bilden WEBER und WESSEL
als Punicites mit sechstheiligem Kelche und unterständigem Fruchtknoten aus
dem Tertiär von Rott bei Bonn ab. Es ist schwer, über diesen Rest hinsichtlich
seiner Zugehôrigkeit etwas zu sagen, da er verschiedenen Familien angehôren
kann. Aus den Gattungen Crataegus, Sorbus, Amelanchier, Pirus, Cydonia, Coto-
neaster sind gleichfalls Reste beschrieben und sei von diesen zuerst aus dem
Quartir von Montpellier und Toscana Crataegus Pyracantha L. wegen des mit
Punica Granatum L. übereinstimmenden Verhaltens erwáhnt, als dessen Vorläufer
vielleicht C. palocopyracantha Sar. von Bois d’Asson bei Manosque und Marseille
anzusehen ist. Eine nicht unbedeutende Anzahl anderer Arten ist unterschieden,
hinsichtlich deren jedoch auf die Vielgestaltigkeit der Blätter zu verweisen ist,
welche schwerlich den früher existirenden Arten gefehlt haben wird. Der Leit-
bündelverlauf ist bei den gelappten und tief eingeschnittenen Bláttern strahlig,
die Primérbiindel craspedodrom, die Secundirleitbiindel in ‚den Buchten und
Zähnen endend. Das unterste Paar vor der Bucht gabelnd, bei den gezáhnten
und doppelt gezähnten dagegen gefiedert, Secundár- uud Tertiärleitbündel cras-
pedodrom, Anastomosen kaum hervortretend, gerade oder gebogen, Maschennetz
eng, polygonal. Von einem Theile der hierher gezogenen Blätter ist es nicht
unwahrscheinlich, dass sie der Gattung, welche auf der nördlichen Halbkugel in
zahlreichen Arten vorkommt, angehören und sind dies sowohl Formen mit ge-
lappten als gezähnten und doppelt gezähnten Blättern. Bei Amelanchier MEDIC.
treten. die fiederfórmigen Secundärleitbündel unter spitzem Winkel aus dem als
kurzer Dornfortsatz aus der Spitze der rundlichen oder lánglich eifórmigen Blátter
hervorragenden Mittelleitbündel aus, krümmen sich in der Náhe des Randes nach
aufwärts, durch Tertiàrnerven camptodrom, Aeste der Camptodromieen in die
Zühne tretend. Die zu dieser Gattung gezogenen Blátter gehóren wohl dahin,
in welchem Falle die Gattung wie heute Europa und Nord-Amerika gemeinsam
gewesen ist. Sie ist ausserdem noch im pacifischen Nord-Amerika, Japan und auf
Creta verbreitet, was ebenfalls für ihr Vorkommen im Tertiür spricht. Der bo-
reale Ursprung ist wie bei Crataegus, welche ein gleiches Verbreitungsgebiet und
noch den Himalaya umfasst, nicht zu bezweifeln. Nach HEER sollen Samen von
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