Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

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merkt, dass die Steingeháuse der Früchte von den recenten entweder verschie- 
den sind oder anderen Resten angehören. Zum Theile mógen die als ZVyssa 
beschriebenen Reste Steinkerne von Elaeagnaceen sein. Was Lupwic als Steinkerne 
einer Hippophaé abbildet, ist der bekannte Zo//cuZites &altennordheimensis ZENKER. 
EICHLER reiht als Anhang unter der Bezeichnung »HysteropAytae« eine An- 
zahl Familien den vorausgehenden choripetalen Familien an, welche grósstentheils 
Schmarotzer (Balanophoreen)in neuerer Zeit durch NATHORST beiden fossilen Pflanzen 
eingeführt worden sind (vergl. Williamsonia CARRUTH., bei welcher das Nähere be- 
merkt ist), Zu ihnen fügt EICHLER auch die Familie der Aristolochiaceen, von 
welcher Blätter und Früchte als fossil beschrieben sind. Die Familie gehört mit 
der Mehrzahl ihrer Arten den Tropen an, extratropische Formen existiren nur 
wenige. Der Leitbündelverlauf ist strahlig, drei und mehr Leitbündel treten aus 
dem Blattstiele in die Blattfläche, sich camptodrom verbindend, wie die Secundär- 
leitbündel. Unter sich sind sie durch Anastomosen verbunden, deren Felder die 
zu polygonalen Maschen verbundenen weiteren Verzweigungen enthalten. Was 
die von HEER in der Tertiärflora der Schweiz abgebildete Frucht von Aristolochia 
angeht, so sieht sie allerdings einer plattgedrückten grôsseren Aristolochienfrucht 
ähnlich, wie viele Früchte kônnen aber das gleiche Aussehen haben, ohne deshalb 
Friichte von Aristolochia zu sein. Was dann die Blätter betrifft, so hat man sich 
bei ihrer Deutung hauptsächlich an die Formen Süd-Europa's gehalten. Wie mannig- 
faltig sind aber die tropischen Formen, sind sie nicht auch in N ordamerika, Ostasien, 
Japan und im Himalaya verbreitet, und haben wir nicht in der Familie der Menis- 
permaceen und anderen eine Reihe von Formen mit ähnlichem Leitbündelverlauf. 
Aus der Familie der Loranthaceen verdienen vor Allem die Reste aus dem 
Bernstein Erwähnung, welche als ZZedra-Reste galten, bis ich sie in meiner 
Phytopalaeontologie pag. 235 als den Loranthaceen angehórig erkannte, was dann 
durch CoNwENTZ (Bernsteinflora, pag. 13 5 tab. 13, Fig. 8—14) vollauf bestätigt 
wurde. Von CasPary, welcher die eine Patzea gnetoides nannte, wurde sie an- 
fangs zu den Gnetaceen, spiter (vergl. CONWENTZ) ebenfalls zu den Loranthaceen 
gestellt. Von CoNwENTZ wird mit Recht die Aehnlichkeit der Reste mit Arceu- 
thobium und Phthirusa hervorgehoben, deren Vergleichung mich auf die richtige 
Spur brachte. Die Gattung Patzea Casp. besass traubige Blüthenstände mit zwei- 
zähligen decussirten Wirteln halbstengelumfassender Bracteen, axillären drei- 
blüthigen Blüthensprossen, die Blüthen mit viertheiligem Perigon, vierlappiger Narbe. 
Mit den Blüthenzweigen kommen Laubzweige vor, welche, wenn man auch auf 
das Zusammenvorkommen gar kein Gewicht legt, wegen ihrer Uebereinstimmung 
mit den Blüthenzweigen, diesen angehórend betrachtet werden dürfen. Sie sind 
mit zweizühligen decussirten Blattwirteln besetzt, die Blütter an der Basis etwas 
verwachsen, länglich lineal, ganzrandig, stumpf, zurückgekrümmt, kahl. Zwei Arten 
werden unterschieden: Z Johniana Conw. (Ephedrites GOPP., Lphedra Gopp.) 
und P. Mengeana CoNw. (Ephedra GóÓPP., die erstere mit kurzer, die zweite mit 
längerer Perigonrôhre. Ein Gabelzweig mit centraler endständiger Knospe, durch 
die Verzweigung und Stellung der Knospe mit den Loranthaceen identisch, be- 
zeichnet CoNwENTz als Loranthacites succineus. Ausser diesen Resten, welche uns 
über das Vorkommen einerim Süden Europa's vorkommenden Loranthaceenform 
in einer Region Aufschluss geben, in welcher diese jetzt fehlt, sind noch mit 
Loranthus vereinigte Blätter aus dem Tertiär von Radoboj beschrieben, von 
Welchen schwer zu sagen ist, weshalb sie zu Loranthus gehôren sollen, da dieser 
Leitbündelverlauf nichts weniger als selten ist. 
ScHENK, Handbuch der Botanik. Bd, IV. 17 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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