260 Die fossilen Pflanzenreste.
bach, Vaccinium uliginosum L. vom Kolbermoor bei Rosenheim, aus den Tuffen
von St. Jorge auf Madera Vaccinium maderense LINK, Clethra arborea L. und
Erica arborea L. Der Leitbündelverlauf der in Betracht kommenden Gattungen
ist insoferne derselbe, als die Leitbündel gefiedert, die in der Regel unter spitzem,
aber auch und zwar bei derselben Gattung unter beinahe rechtem Winkel aus-
tretenden Secundárleitbündel camptodrom sind, entweder durch Gabeltheilung
oder durch den Anschluss an die Tertiárbündel. Unvollstándige Secundärleitbündel,
im Anastomosennetz endend, sind häufig, die Leitbündel háufig vielfach veristelt,
und so entsteht der Verlauf, welcher bei der gleichen Stärke der Leitbündel dic-
tyodrom genannt wird, übrigens lange nicht allgemein vorkommend, sondern inner-
halb der einzelnen Gattungen verschieden, Sehr häufig ist ein von den Campto-
dromieen ausgehendes stark entwickeltes Randnetz vorhanden, andererseits fehlt
dasselbe, immer aber, wenn vorhanden, erhalten die Zähne von ihm ihre Leitbündel.
Aus der Reihe der Primulinen ist es die Familie der Myrsinaceen, welche
Reste hinterlassen haben sollen. Blätter liefern auch hier die Mehrzahl der Reste,
und gelten als solche, Blitter von elliptischer Form mit camptodromem Leitbündel-
verlauf. Die Familie ist jetzt tropisch oder subtropisch in diesen Regionen auf beiden
Halbkugeln verbreitet, während im Tertiär vor allen die Gattung Myrsine L.,
deren nördlichste Verbreitung jetzt auf Westafrika, die Azoren und Abessinien
fällt, in Europa durch zahlreiche Arten vertreten gewesen sein soll. Dass die
Familie im Tertiär in Europa vorhanden war, wird durch die von GÖPPERT und
CoNwENTZ im Bernstein des Samlandes beobachteten Reste wahrscheinlich, von
welchen der eine, Myrsinopsis succinea CowwENTZ (a. a. O. pag. 119, tab. 13,
Fig.'21—23) gamopetal, vierzihlig, mit kurzer Röhre, viertheiligem Saume, vier
den Abschnitten der Krone opponirten Staubblüttern, der andere Berendtia GÖPP.,
eine fünftheilige, radfórmige Blüthenkrone mit fünf den Abschnitten der Corolle
opponirten Staubbláttern, deren eine Art, 5. primuloides GôrPe. durch eifôrmige,
von der zweiten, Æ. rotata CONWENTZ mit lanzettlichen Corollenabschnitten ver-
schieden ist (CoNwENTZ a. a. O. tab. 12, Fig. 1— 11). Diese Blüthen geben in-
soferne einen besonderen Anhaltspunkt für die Existenz der Myrsinaceen, als die
Blütter, deren Erhaltung meist von der Art ist, dass der Leitbündelverlauf wenig
mehr als die Mittel- und Secundárleitbündel zeigt, letztere häufig unvollständig,
wenig beweisen. So kónnen die von HEER in der Tertiärflora der Schweiz ab-
gebildeten Blätter von Myrsine stammen, ein Beweis jedoch, dass sie dieser Gattung
angehören, ist damit nicht geliefert. Und sind nicht diesen Blättern ganz ähnliche
ebenso unvollständig erhalten, z. B. als Fiedern von Weinmannia und Kus be-
schrieben. Auch die von ETTINGSHAUSEN und UNGER von Radoboj und Sotzka be-
schriebenen Blätter geben nicht mehr Aufschluss. Wie wenig die Autoren selbst
über die Reste im Klaren sind, ergiebt sich aus der verschiedenen Bezeichnung
derselben Blätter, was durchaus nicht auffallen kann, wenn man berücksichtigt,
wie wenig scharf die Charaktere sind.
Sehen wir uns nach dem Leitbündelverlauf um, so ist er in der ganzen
Familie sehr übereinstimmend, ohne dass er jedoch etwas ihr Eigenthümliches
hätte. Aus dem zuweilen sehr starken Mittelnerven /ZReoprasta, Clavija) treten
die Secundürleitbündel unter beinahe rechtem bis zu sehr spitzem Winkel aus
und verlaufen in einem Bogen nach dem Rande, der Bogen je nach der Breite des
Blattes bald flacher, bald steiler, zuweilen auch schief und gerade. Unvoll-
ständige Secundárleitbündel sind allgemein, sie enden entweder im Anastomosen-
netz oder verbinden sich mit den Camptodromieen, welche entweder durch Gabel-
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