Full text: Handbuch der Botanik (Vierter Band)

262 Die fossilen Pflanzenreste. 
liche kantige Samen. Genügt dies, um sie zu Diospyros zu stellen. Die von 
HEER aus der Oase Cargeh beschriebenen Dzospyros-Früchte sind Concretionen 
mit Spalten im Inneren, also eine jener Bildungen, welche schon oft genug die 
Rolle von Früchten spielten. Dass Macreightia A. Dc. im Tertiár Europa's vor. 
kam, soll durch dreizählige Kelche, der eine von Parschlug, M. ovalis UNGER, der 
andere von Kutschlin, M. microcalyx ETTINGSH., bewiesen werden. Wissen wir, 
ob er vollständig erhalten ist, ferner wissen wir, dass es ein Kelch ist? Würde 
uns bei einer lebenden Pflanze dasjenige, was wir an diesen fossilen Resten 
sehen, genügen, um darauf Gattungen und Arten zu gründen? Ich bezweifle, dass 
ein Botaniker dies Verfahren billigen würde. Bei den fossilen Resten wird dies 
ohne besonderes Bedenken acceptirt. Die Blüthen- und Fruchtreste können als 
Stütze für die Sicherheit der Bestimmung nicht verwerthet werden. 
Auch bei den Styracaceen begegnen wir den gleichen Bedenken. Herr 
bildet in seiner Tertiärflora der Schweiz als Styrax stylosum eine halbreife, einsamige 
Frucht mit stehen bleibendem Griffel ab, welche von .Szyrax stammen kann und 
an das heutige Vorkommen von .S. officinalis L. sich anschliessen würde. Von 
Symplocos L. werden als S. gregaria A. BR. Steingehäuse aus der Braunkohle 
von Salzhausen abgebildet, eben solche von .S. radobejana UNGER von Radoboj. 
Wenn auch die Steingehäuse von Symplocos gefächert sind, so ist dies auch bei 
anderen der Fall, der von UNGER dargestellte Bau (Sylloge 3, tab. 11) kehrt bei 
allen Steingehäusen wieder. Die zweite Art wird von ETTINGSHAUSEN zu Zermi- 
nalia gezogen, über die angeblichen Steingehäuse von S. sotekiana UNGER mit 
S. parschlugiana kann ich nur das oben Gesagte wiederholen. Blüthen von S. 
Bureauania Sap. und S. subspicata FRIED. werden von SAPORTA in der F1. foss. 
de Sezanne, von FRIEDRICH von Eisleben abgebildet. 
Es frägt sich, ob bei den Blättern eine bessere Grundlage vorliegt. Was 
nun die zahlreichen auf Blätter gegründeten Arten, unter welchen sich Diospy- 
ros besonders auszeichnet, bei Symplocos und Styrax jede Gattung einige 
Arten zählt, so wäre vor allem wünschenswerth, ein Kennzeichen zu haben, wo- 
durch wir im Stande sind, die Blätter. der Ebenaceen und Styracaceen und jene 
der einzelnen Gattungen zu unterscheiden. Die Blattformen sind bei beiden 
Familien sehr mannigfaltig, der Leitbündelverlauf conform. Höchstens liesse sich 
sagen, dass bei den tropischen Arten von S/yrax die anastomosirenden Tertiár- 
bündel áhnlich wie bei den Rhamnaceen ausgebildet sind und die Blattform oft 
eine ovale ist bei den Arten Nordamerika's, Japan's und Europa's, hátten nicht 
andere Arten andere Formen. Bei beiden Familien ist der Leitbündelverlauf ge 
fiedert, die Secundärleitbündel alternirend, genähert oder entfernter, je nach der 
Breite des Blattes in einem mehr oder weniger steilen Bogen aufsteigend, camp- 
todrom durch Gabeltheilung oder die letzten Tertiárleitbündel, von den Campto- 
dromieen ein Randnetz austretend, dessen Aeste in die Zähne treten. Die 
Anastomosen bald deutlich sichtbar, weil stärker, nicht selten fast gerade und 
zahlreich, dann aber auch von geringer Stürke und verschiedenem Verlaufe, ihre 
Felder mit polygonalen Maschen. Ferner ist der Taeniopteris ähnliche Leitbtindel- 
verlauf von Sideroxylon eggense und cylindrocarpum A. Dc. zu erwáhnen. Wie bei 
den Myrsinaceen, so ist auch bei den Symplocos-Arten mit lederartigen Blättern 
der Leitbündelverlauf auf der Unterseite nicht sichtbar, wozu dann noch zuweilen 
ein starker Wachsüberzug kommt. Bei den fossilen Blüttern kommt nun noch 
hinzu, dass bei den Abbildungen Uxcrn's der Leitbündelverlaut in der Regel sehr 
unzureichend angegeben, bei anderen sehr unvollständig erhalten jsf. Dessun- 
     
  
    
     
    
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
      
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