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Angiospermen. Dicotylen. 263
geachtet glaube ich, dass unter ihnen Blätter der Gattungen Diospyros, Sym-
plocos und Styrax sich befinden, weil sie zum Theile die Lücken in der heutigen
Verbreitung ausfüllen. Von SAPORTA und MARION wird von Meximieux /. proto-
lotus, verwandt mit J. Lotus L. angegeben.
Aus der Reihe der Contorten haben sich Reste der Oleaceen, Gentia-
naceen, Apocynaceen und Ascle piadaceen erhalten. Von diesen seien zuerst
die Gentianaceen erwähnt, für deren frühere Existenz zunächst im Quartär an
den Samen von Menyanthes trifoliata L. ein sicherer Anhaltspunkt gegeben. In
den praeglacialen, interglacialen und postglacialen Bildungen von Cromer, von
Biarritz, Dürnten, Wohlscheidt in der Eifel, Aschaffenburg, Lauenburg an der
Elbe kommen die Samen mit jenen der recenten Art übereinstimmend in Torf-
bildungen vor. Ich habe sie selbst von mehreren Fundorten und aus den Pfahl-
bauten von Robenhausen untersucht. In dem Unter- und Mittelmiocän von Lau-
sanne, Münzenberg, Hessenbrücken werden Samen als AM. /erfaria von FEER
angeführt, ob diese Samen solche dieser Gattung sind, ist mir zweifelhaft, eben-
so die von HEER aus dem Tertiär von Grönland als M. arctica beschriebenen
Blätter. Wenn die beiden Fragmente auch von Blättern einer Wasserpflanze her-
rühren können, so spricht gar nichts dafür, dass sie solche von Menyanthes sind.
Ebenso bezweifle ich, dass die Frucht als solche von Menyanthes ohne nähere Unter-
suchung erkannt wird. Meiner Ansicht nach sind sie unbestimmbar. Eine
andere Gattung, Fraxinus L., aus der Gruppe der Oleaceen, ist für das Tertiär
und Quartär durch das Vorkommen der an der Spitze geflügelten Schliessfrüchte
sichergestellt. Solche Früchte sind vom Oberoligocán bis in das Obermiocán ge-
funden, z. B. F. juglandina Sav., F. stenoptera HEER, F. macroplera ETTINGSH.,
F. lonchoptera ErTINcsH, aus Südfrankreich, von Oeningen und Leoben. Auch
an Blättern, wenn auch meist nur in einzelnen Fiederblättern, fehlt es nicht.
Nach diesen und den in Gränland gefundenen Früchten ist die Gattung früher
in Grönland vorhanden gewesen, ob die Früchte indess mit den als X. macrophylla
HEER bezeichneten Blüttern. zusammengehóren oder zu einer der anderen be-
schriebenen Arten, ist fraglich, da letztere bei ihrer Unvollstándigkeit (7. denziculata
Heer, #. Johnstrupi HEER) zu keinem anderen Ausspruch berechtigen, als dass
sie nicht mit den oben genannten identisch sind. Auch an anderen Fundorten des
europäischen Tertiárs fehlen sie nicht, ebensowenig in Nordamerika, unter dessen
Fundorten Florissant (Greenrivergroup) hervorzuheben ist. Gegenwärtig im atlan-
tischen wie pacifischen Nordamerika verbreitet, scheint sie dort wáhrend der Tertiär-
zeit gefehlt zu haben. Der Leitbündelverlauf der an der Basis mit Ausnahme des
Endblattes ungleichseitigen meist sitzenden Fiederblätter ist gefiedert, aus einem
ziemlich starken Mittelleitbündeltreten unter spitzem Winkel camptodrome Secundär-
leitbtindel aus, ihre Aeste in den Buchten oder in den Zähnen endend, die anasto-
mosirenden Tertiürleitbündel meist sehr zart, kaum sichtbar, die von ihnen ge-
bildeten Felder mit kleinen polygonalen Maschen ausgefüllt. Die geringe Stärke
der Tertiärleitbündel macht es unwahrscheinlich, dass jene fossilen Fraxinusblätter,
bei welchen sie sehr stark ausgeprägt sind, dieser Gattung angehören. Zraxinus
Ornus in den Tuffen von Toscana, in jenen von Resson Æ excelsior. Die
stumpf abgerundeten Flügel der Früchte von durch schief verlaufende Aeste ver-
bundenen parallelen Leitbündeln durchzogen. Unter den zu O/ea L. gezáhlten
Resten ist O. praemissa LESQ. aus der Greenrivergroup von Florissant ein be-
blätterter Zweig mit axillären Blüthenständen einer der interessantesten, leider
ohne gut erhaltenen Leitbündelverlauf, habituell O. americana ähnlich. Die