Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

12 Die fossilen Pflanzenreste. 
dodrome Nerven bezeichnet. Die sogen. Nervatio reticulata, auch hypho- 
drome, ist bedingt durch gleichartige Stärke und bedeutende Zahl der Ver- 
zweigungen der Leitbiindel, nervatio mixta, wenn an demselben Blatte campto- 
drome und craspedodrome Leitbündel vorkommen; acrodrom ist der Ver- 
lauf der Leitbündel, wenn das unterste Leitbündelpaar unter sehr spitzem Winkel 
aus dem in der Mitte der Blattfläche verlaufenden austritt. 
Die Gliederung des Leitbiindelverlaufes lisst sich in nachstehender Weise 
durchführen. 
I. Einnervige Bliátter. 
Streng genommen nicht sehr häufig. Ein einziges Leitbündel verläuft in der 
Mitte des Blattes. Meist sendet dasselbe mehr oder weniger seitliche zarte Ver- 
zweigungen aus, deren Vorhandensein bei stärkerer Vergrösserung leicht zu er- 
mitteln ist, dem unbewaffneten Auge sich jedoch oft entzieht. Die Blattfläche 
ist schmal. Im fossilen Zustande kann der Natur der Sache nach kaum mehr 
als das Mittelleitbündel sichtbar sein. 
2. Parallelnervige Blätter. 
In die Blattfläche treten zwei, drei und mehr Leitbündel aus dem Blattstiele 
ein und verlaufen in ihr entweder unter sich parallel oder in sehr schwachem 
Bogen, in der Spitze des Blattes nicht oder wenig convergirend. Bei geringer 
oder mässiger Breite der Blattflächen, breiter Blattbasis, den sogen. sitzenden, 
stengelumfassenden Blättern nicht selten, mit Blättern von Monocotylen zu ver- 
wechseln. Leitbündel von ungleicher oder gleicher Stärke. 
Als Untergruppen lassen sich unterscheiden: 
a) Bei Blättern mit breiter oder stengelumfassender Basis, die Blattfläche von 
gleicher oder ziemlich gleicher Breite durchziehen die Leitbündel die Blattfläche 
parallel, durch gerade oder schief verlaufende Anastomosen verbunden. Fossil zum 
Theil von jenem zahlreicher Monocotylen nicht zu unterscheiden, unter den 
Dicotylen bei den Umbelliferen. 
b) Blätter mit verschmälerter Basis sitzend, mit am Blattstiel herablaufender 
Basis haben nicht selten parallel verlaufende Leitbündel, zuweilen gegen die 
Spitze convergirend. Die Leitbündel, gleicher Stärke oder der mittlere stärker, 
als die übrigen. 
c) Werden die Blattflächen breiter, verlaufen drei bis sieben oder mehr Leit- 
bündel von der Basis gegen die Spitze, ist die Blattform elliptisch, so erfahren 
die Leitbündel eine leichte Krümmung, welche um so bedeutender wird, als die 
Breite des Blattes zunimmt. Der Uebergang zum bogenläufigen Verlauf ist da- 
durch gegeben. Unter den Monocotylen fehlt dieser Verlauf nicht. Saumläufer, 
wenn das unterste Paar dicht am Rande verläuft. 
3. Blütter mit bogenláufigem Leitbündelverlauf. 
Ist das Blatt gestielt oder ungestielt, mit breiter, mehr oder weniger herz- 
formiger Basis, treten die Leitbündel entweder gesondert in die Blattbasis ein 
oder geben sie kurz nach dem Eintritte ihre Aeste ab, so verlaufen sie in einem 
um so stärkeren Bogen als ihr Grund mehr entwickelt ist. Eine Verwechselung 
mit monocotylen Blättern ist bei fossilen Blättern möglich. Das in der Mitte der 
Blattfläche verlaufende Leitbündel meist stärker. Saumläufer wie oben. 
4. Leitbündel mit strahligem Verlaufe. 
Bei schildfórmigen, gelappten, fuss- und fingerfórmig getheilten, aber auch 
bei ungetheilten Blättern kommt dieser Verlauf vor. 
a) Steht der Blattstiel in der Mitte oder zwischen Rand und Mitte der Blatt- 
       
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
    
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