Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

      
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
    
   
   
  
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Abschnitt I. Morphologie der Organe. 277 
2. Sprossmycelien. E 
Sie entstehen in folgender Weise: Eine als Spore fungirende Zelle treibt, 
anstatt einen oder mehrere Keimschláuche zu bilden, an ganz eng umschriebenen 
Stellen ihrer Membran, welche entweder polar oder auch seitlich liegen, bruch- 
sackartige Ausstülpungen (Fig. 3, I, IT), die sich zu rundlichen oder verlängerten 
Zellen vergrôssern und schliesslich durch eine Querwand gegen die Mutterzelle 
abgrenzen (Fig. 3, II). Dieser Vorgang wird im Gegensatz zur Keimschlauch- 
bildung »Sprossbildung« oder »Sprossung« genannt, während man die so 
entstandenen Tochterzellen als »Sprosszellen« oder »Sprosse« bezeichnet. 
Die Sprosszellen erster Ordnung kónnen polar oder seitlich solche zweiter 
Ordnung treiben, diese solche dritter Ordnung etc. (Fig. 3, III. IV. XI). 
Da die Elemente solcher Sprossverbünde oder Sprossmycelien ge- 
wóhnlich nur durch eine ganz schmale. Scheidewand von einander getrennt 
sind, so treten sie leicht ausser Verband, um übrigens unter gleichen Bedingungen 
wiederum auszusprossen. 
Hinsichtlich der Form der Sprosse unterscheidet man Sprossmycelien mit 
Kurzsprossen — hier sind die Sprosse kugelig, (Fig. 3, V—IX) ellipsoidisch 
(Fig. 8, I—IV oder (seltener) citronenfórmig —- und solche mit Langsprossen 
(Fig. 3, XI. Sprossmycelien mit kugeligen Sprossen hat man Kugelhefe genannt 
(Fig. 3; V—X). 
Früher glaubte man, die Erzeugung von Sprossmiycelien komme nur den 
echten Hefepilzen (Bierhefe, Weinhefe) und Kahmpilzen (Mycoderma) zu, 
bis Tu. BaiLl) 1857 nachwies, dass auch Mucor-artige Schimmelpilze z. B. 
(Mucor racemosus) sprossmycelartige Wuchsformen zu erzeugen im Stande sind. 
Seitdem ist diese Fáhigkeit auch bei anderen Pilzfamilien gefunden worden, 
so bei Schlauchpilzen (Ascomyceten), Basidiomyceten, Brandpilzen, 
(Ustilagineen) Entomophthoreen und Hyphomyceten (Fadenpilzen), wie fol- 
gende Uebersicht zeigt: 
; | Mucor racemosus, circinelloïdes, spinosus, fragilis etc.,?) 
Phycomyceten: D: ; 
\ Lilobolus microsporus.?) 
Hefepilze (Saccharomyces), 
Kahmpilze (Mycoderma vini, Chalara etc.,*) 
Exoasceen (Exoascus),”) 
Dothidea ribesia,®) 
Fumago salicina,”) 
Bulgaria inquinans. 
Ascomyceten: 
  
mit denen von echten Hefepilzen, doch wird dadurch die obige wichtige Entdeckung nicht alterirt. 
2) Barr, l ¢. — BREFELD, Mucor racemosus und Hefe. Flora 1873. Derselbe, Ueber 
Gührung III. Landwirthsch. Jahrb. V. — VAN TIEGHEM, GAYON; BAINIER, Sur les Zygospores 
des Mucorinées. Ann. sc. nat. Sér. 6, t. I9. 
3) Zopr, Zur Kenntn. d. Infectionskrankheiten niedererThiere u. Pflanzen. Nov. acta. Bd.52, Heft 7. 
4) CiENKOWskKI, Die Pilze der Kahmhaut. Melang. biol. Acad. St. Petersburg. t. VIII. — 
E. CHR. HANSEN, Contribution à la connaissance des organismes qui peuvent se trouver dans 
la bière etc. Résumé von Meddelelser fra Carlsberg Laborat. 1879. 
5) DE BARY, Æxoascus Pruni in Beitr. z. Morphol u. Physiol. der Pilze. Heft 1. — 
SADEBECK, Untersuchungen iiber die Pilzgattung Zxoascus. Jahrb. d. wissensch. Anstalten zu 
Hamburg für 1883. — Fisch, Ueber die Pilzgattung Ascomyces. Bot. Zeit. 1885. 
6) TULASNE, Selecta fung. Carpol Bd. IL, tab. 9. 
7) Zorr, Die Conidienfrüchte von Fumago. Nov. act. Bd, 40, pag. 41— 52. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
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