Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

  
   
  
  
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306 Die Pilze. 
Syncephalis) und einigen Mycomyceten (z. B. ZAzelavia, Phragmidium) werden 
alle Wände gleichzeitig angelegt (simultane Scheidewandbildung). 
Mehrzellige, zumal gestreckte Conidien zeigen oft die terminale (oder auch die 
basale) Zelle anders ausgebildet als die übrigen: entweder von anderer Form, 
z. B. auffällig dick bei Massaria loricata (Fig. 24, I), oder lang ausgezogen 
(Fig. 24, IV. VIII) oder mit zwei bis mehreren Ausstülpungen versehen /Pestalozzia 
truncatula, Fig. 24, Il. II) oder dünnwandig und ungefärbt, während die übrigen 
Zellen dickwandig und gebräunt erscheinen (Zesza/ozzia, Fig. 24, II, IIT). 
Sehr eigenthümliche Gestaltung zeigen nach FREsENIUS die mehrzelligen Conidien 
von Asterosporium Hoffmanni. Sie sind nämlich aus 4 kegeligen, im Centrum zu- 
sammenstossenden, mehrzelligen Strahlen gebildet (Fig. 24, V). Ueber die Ent- 
stehungsweise dieser Conidienform fehlen noch Untersuchungen. Hieran schliesst 
sich Zrinacrium subtile, wo die Conidie aus nur 3 Strahlen besteht.  Conidien 
ganz eigener Art producirt ein von Conpa als Dictyosporium elegans bezeichneter 
Hyphomycet. Die Conidie erscheint hier als ein flüchenfórmiges Gebilde, be- 
stehend aus Zellreihen, die in Form eines Fáchels angeordnet sind (vergl. den 
folgenden Abschnitt unter »Fáchel«) und dabei seitlich meist in fester Verbindung 
stehen (Fig. 24, IX, zeigt die Flüchenansicht).)) 
Manche Conidien sind mit eigenthiimlichen, fein borstenartigen Anhängseln 
geziert, deren Natur noch nicht genauer festgestellt wurde. Bei der schon er- 
wihnten Discosia sowie gewissen Hendersonia-Arten sind sie einfach und lateral 
inserirt (Fig. 24, VI), bei Mastigosporium album Riess nach Fucker an beiden 
Enden vorhanden und zum Theil verzweigt (Fig. 24, VII). Mit den später zu 
betrachtenden Endosporen kommen die Conidien darin überein, dass ihre 
Membran vielfach besondere Sculptur zeigt in Form von Wärzchen (Fig. 21, IV, 
Fig. 23, X, Fig. 27, Fig. 28, II, Stacheln (Fig. 37, V 2), Netzleisten, Hórnern etc., auf 
die bei der systematischen Unterscheidung der Genera und Species mit Recht ein 
gewisser Werth gelegt wird, weil dergleichen Eigenschaften im Allgemeinen sehr 
constant sind. 
Conidien mit dicker gebräunter Membran und reichem Inhalt in Form von 
Fett sind im Stande, ungünstige äussere Verhältnisse länger zu überdauern als 
dünnwandige und inhaltsarme und werden daher als Dauerconidien bezeichnet. 
IL Formen der conidienbildenden Organe. 
Die als Conidienerzeuger fungirenden Organe bieten bezüglich ihrer Ge- 
staltung und ihres Aufbaues eine ausserordentliche Mannigfaltigkeit dar, die eine 
scharfe Gruppirung unmöglich erscheinen lässt. Doch kann man die ver- 
schiedenen Formen immerhin in vier Kategorien bringen, indem man zwischen 
fádigen Conidientrágern, Conidienbündeln, Conidienlagern und 
Conidienfrüchten unterscheidet. 
1. Der fädige Conidienträger. 
Er repräsentirt nicht bloss das einfachste conidientragende Organ, sondern 
übertrifft zugleich auch alle übrigen Conidien producirenden Organe durch seine 
ausserordentliche Vielgestaltigkeit. Sein Hauptcharakter ist der der einzelligen 
oder mehrzelligen Hyphe. Dieselbe erscheint entweder einfach (unverzweigt) 
oder verzweigt — in Haupt- und Nebenachsen gegliedert. 
1) Ich vermuthe, dass Speira toruloides CORDA ihre Conidien auf die nämliche Weise bildet, 
wenn sie nicht gar mit dem Dictyosporium identisch ist. 
  
  
    
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