Die Pilze.
4. Conidienfrüchte.
Die Conidienfrüchte (von TULASNE Pycniden [pycrides| genannt) repräsentiren
die am höchsten entwickelte Form der Conidienfructification. Denn hier kommt
zu dem Character, welchen die übrigen Fructificationen besitzen, noch das eine
wichtige Moment hinzu, dass eine besondere, zellige Hülle gebildet wird, welche
die Gesammtheit der conidienbildenden Elemente allseitig umschliesst. Die
Pycniden zeigen meist die Gestalt einer Kugel, Birne oder Flasche und sind am
Scheitel der Regel nach mit r, selten 2 oder mehreren, meist porenfórmigen
Mündungen versehen. Den Algenpilzen (Phycomyceten) mangeln Conidienfrüchte
günzlich, dagegen sind sie bei den hóheren Pilzen (Mycomyceten) eine verbreitete
Erscheinung, wenn auch nur innerhalb gewisser Gruppen, wie z. B. der Asco-
myceten, der Rostpilze (Uredineen) und Bauchpilze (Gastromyceten). In
den zuerst genannten beiden Familien sind sie meistens sehr klein (dem blossen
Auge in der Mehrzahl der Fälle als Pünktchen erscheinend), wogegen die trüffel-
artigen Conidienfrüchte der Bauchpilze sehr stattliche Körper von Erbsen- bis
Kinderkopfgrösse und darüber repräsentiren.
].Bau. An der Conidienfrucht unterscheidet man Fruchtwand und Hymenium.
Die Fruchtwand (Hülle, Peridie) besteht bei sehr einfach gebauten Conidien-
früchten entweder aus nur einer einzigen Zelllage (Zwmago salicina TuL., Fig. 38,
VII; Cicinnobolus Cesatii DE Bary, Fig. 38, IX, Fig. 41; den sogenannten
Aecidienfrüchten z. B. von Puccinia graminis, Fig. 21, II f), oder aus höchstens
2—3 Zellschichten (einige von Baukk beschriebene Conidienfrüchte Fig. 39, IX,
Fig. 40, 4). Manche dieser einfacheren Früchte weisen deutliche Hyphen-
structur der Wandung auf, so Cicinnobolus nach DE Bary!), Fumago salicina
nach eigenen Untersuchungen?); besonders bei letzterem Object ist der Aufbau
aus Fäden sehr deutlich (Fig. 38, VII). An höher entwickelten Formen lässt sich
stets eine mehr- bis vielschichtige Wandung nachweisen mit parenchymatischer
Structur; so bei Diplodia-Arten nach BAUKE 3), Hendersonien, Cucurbitarien, Dothidea
melanops, Aglaospora und vielen anderen Ascomyceten nach TULASNE*), Pycnis
sclerotivora nach BREFELD®), vielen Bauchpilzen etc. Der Regel nach differenzirt
sich das Wandungsgewebe in zwei Schichten, eine äussere, meist aus grôsseren
derbwandigeren, gewöhnlich gebräunten Zellen bestehende und eine innere, aus
kleinzelligeren, zartwandigeren und farblosen Elementen aufgebaute. Sehr scharf
tritt diese Differenzirung nach BAUKE) hervor bei einer die Zweige von Cormus
sanguinea bewohnenden Diplodia (Fig. 42, I II). Minder deutlich ausgesprochen
erscheint sie z. B. bei Zyezzs sclerotivora (Fig. 42, III) nach BnEFELD's Untersuchun-
gen?. An der Aussenwandung gewisser Pycniden (und zwar frei sich entwickelnder)
bemerkt man ein Auswachsen der oberfláchlichen Zellen zu haarartigen Bildungen
(Trichomen), die ein- oder mehrzellig erscheinen und entweder über die ganze
Oberfläche zerstreut oder auf die Regionen in der Nähe des Scheitels resp. der
Mündung localisirt auftreten.
Von den basalen Theilen solcher Pycniden, welche frei auf dem Mycel
1) Beitr. z. Morphol. u. Physiol. d. Pilze. IIL. Reihe, N. 14.
2, Conidienfriichte von Fumago. Nova acta. Bd. 40, Nr. 7.
3) Beitr. z. Kenntniss der Pycniden. Nov. acta. Bd. 38, Nr, 5.
4) Selecta fungorum Carpologia. Bd. Il.
5) Schimmelpilze. Heft 4.
6€) 1..c.. Taf: 3, Fig. 9 u 10.
7) Schimmelpilze IV. Taf. 10, Fig. 3.
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