Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

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Abschnitt II. Fructificationsorgane: 361 
Saccobolus- Arten (kleine Mist bewohnende Becherpilze) weisen als Verkettungs- 
mittel ein fórmliches (ebenfalls aus Epiplasma entstehendes) Polster auf von 
gallertig- membranartiger Beschaffenheit, an das die Sporen so fest an- 
geheftet sind, dass es schwer hält, sie abzutrennen (Fig. 59, I7). 
Bei Ascobolus pulcherrimus, einem gleichfalls Mist bewohnenden kleinen Dis- 
comyceten sehen wir jede Spore mit einem lateralen merfskenfórmigen 
Anhàngsel als Verkettungsmittel ausgerüstet!) (Fig. 59, IV a). 
Anders liegt die Sache bei denjenigen Sordarien, die man als Zyfocopra-, 
Coprolepa- und Zamsenza-Arten unterscheidet, sowie bei gewissen Ascoboleen 
(z B. Ascobolus) Hier ist es, wie ich z. Thl schon früher gezeigt, die 
äussere quelluugsfáhige, vergallertende Membranschicht der Spore, 
welche die Verkettung bewirkt. Fig. 6o I, IZ), daneben kann auch noch etwas 
Epiplasma mitwirken (Fig. 6o, IIe). 
Als eine zweite sehr wichtige Einrichtung habe ich (I. c) die Verankerung 
des Sporencomplexes im Scheitel des Ascus kennen gelehrt. 
Das Verankerungsmittel ist entweder gewóhnliches Epiplasma (was z. B. 
für die zuletzt genannten Sordaria-Gattungen zutrifft) Fig. 60, 114) oder Epiplasma, 
was nachtrüglich in eine membranartig gestreifte feste Masse verwandelt ist 
(Eusordario, Fig. 60, IIIa, IV 7). In beiden Fállen sitzt das Verankerungsmittel 
einerseits dem obersten Ende des Sporencomplexes, resp. der obersten Spore 
an, andererseits ist es dem Scheitel des Ascus angeheftet. 
Es mag aber auch hie und da noch ein drittes Verankerungsmittel in An- 
wendung kommen, nämlich die vergallertete Membran der obersten Spore, wie 
das der Fall zu sein scheint bei Ascobolus ämmersus Boup. Ein schönes Beispiel 
dafür, dass das Verkettungsmittel zugleich als Verankerungsmittel dient, liefert 
Saccobolus. Wie man aus Fig. 59, I ersieht, ist hier das mächtige gallertartige 
Polster /#, dem die 8 Sporen ansitzen, im normalen Ascus mit seinem einen 
Ende dem Schlauchscheitel dicht angeschmiegt. 
Zu einer wirksamen Verankerung des Sporencomplexes trügt in gewissen 
Füllen der Umstand bei, dass die Region der Ascusmembran etwas unterhalb 
des Scheitels so beschaffen ist, dass sie wie ein Halter fungirt, der das Ver- 
ankerungsmittel, wenn es der Gefahr des Losreissens aus dem Scheitel ausgesetzt 
ist, umfasst und festhält. Auch hierfür sind die Eusordarien das trefflichste 
Beispiel: etwas unterhalb des oberen Ascusendes zeigt die Membran eine Quer- 
region, welche bei Wasserzutritt (der leicht das Losreissen des Verankerungs- 
mittels bewirken kónnte) aufzuquellen und das Verankerungsmittel fórmlich ein- 
zuschnüren vermag (Fig. 6o, IVa, IIzz7), sodass es nicht in die Ascusflüssigkeit 
hinabsinken und so die Ejaculation unmóglich machen kann. 
Eine dritte wichtige Einrichtung ist die Fáhigkeit des Schlauches in 
die Länge zu wachsen. Der Schlauch streckt sich bei den ejaculirenden 
Pyrenomyceten so bedeutend, dass er bis in die Mündung des Peritheciums hin- 
ein und schliesslich auch noch etwas über dieselbe hinausragt (Fig. 58, I und 
II) und auch bei den Discomyceten ragt sein oberes Ende schliesslich relativ 
betráchtlich über das Niveau des Hymeniums (Fig. 59, V VI). 
Ob dieses Wachsthum in die Lánge, mit dem übrigens auch eine Weitung des 
Schlauches verbunden ist, wie man aus Fig. 58, I und II ersieht, auf einer blossen 
Dehnung der Membran unter dem sehr bedeutenden Flüssigkeitsdruck oder auch 
  
!) Vergl. JANCZEWsKI, Morphol. Unters. über Ascobolus furfuraceus. Bot. Zeit. 1871. 
7) Anat. Anpassung der Schlauchfrüchte an die Function der Sporenentleerung. Halle 1884. 
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