Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
   
   
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
   
   
   
  
  
   
   
   
  
  
   
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Abschnitt III. Morphologie der Zelle und der Gewebe. 369 
Dass das Exosporium der Oosporen der Peronosporeen und der Schlauch- 
sporen, wenigstens z. Thl., nicht durch eigentliche Differenzirung, sondern durch 
Auflagerung (von metamorphosirtem Periplasma) besteht, ist wohl zweifellos. *) 
4. Chemische Beschaffenheit der Membran. 
Die Zellmembran vieler Algenpilze besteht aus einem Kohlehydrat, das 
sich mit Chlorzinkjodlösung violett, mit Jod und verdünnter Schwefelsäure blau 
färbt, und andererseits durch Kupferoxydammoniak, sowie auch durch concen- 
trite Schwefelsäure in Lösung gebracht wird und sich damit als reine Cellu- 
lose erweist. Ihr Vorkommen wurde für viele Chytridiaceen, Mucorineen, 
Saprolegniaceen, Peronosporeen, Pythiaceen und Ancylisteen constatirt, 
z. Thl. jedoch nur für jugendliche Membranen. 
Die Membran der Mycomyceten und mancher Phycomyceten weist zumeist 
mit Ausnahme der Schwefelsäurereaction, andere Reactionen, als die oben an- 
geführten auf (Ausnahmen: bei Penicillium, wo nach BREFELD die Fruchtwände, 
bei Clavaria juncea, Anthina pallida, purpurea flammea, wo nach DE BARY die 
Membranen der Mycelien resp. Fruchtkôrper aus echter Cellulose bestehen). 
Dieser Umstand veranlasste DE Bary?) zu der Annahme, dass hier ein be- 
sonderes Kohlehydrat vorliege, das er »Pilzcellulose« nannte. 
Ob diese Anschauung richtig ist oder nicht, darüber steht die letzte Ent- 
scheidung noch aus. Doch steht es fest, dass die jungen Membranen gewisser 
Pilze stets Cellulose Reaction geben, wihrend sie spáter auf Pilzcellulose reagiren, 
und die Untersuchungen RicHTERs?) lehrten, dass wenn man die Pilzcellulose ent- 
haltenden Membranen gewisser Schwámme geraume Zeit mit Aetzkali bebandelt, 
sie die Reaction reiner Cellulose zeigen. Nimmt man hierzu noch die von 
pR Banv angegebene Thatsache, dass gewisse Pilze (z. B. Clavazie juncea) im 
entwickelten Zustande bald Cellulose-, bald Pilzcellulose-Reaction geben, so kann 
es nicht zweifelhaft sein, dass beide Stoffe mindestens in sehr naher verwandt- 
schaftlicher Beziehung stehen müssen und die eine in die andere umgewandelt 
werden kann. 
Wie die Zellmembranen der übrigen Pflanzen, so können auch die der 
Pilze nachträgliche chemische Veränderungen erleiden. Sie tragen entweder 
den Charakter von Umwandlungen der Cellulose resp. Pilzcellulose in andere 
Cellulose-Modificationen oder auch in Harze, oder sie erscheinen als eine 
Folge von Einlagerungen fremdartiger Substanzen. 
So verbreitet jene Umwandlungsprodukte sind, so wenig sind dieselben bis- 
her chemisch studirt. Sie kommen in allen Abtheilungen der Pilze vor. Am 
häufigsten treten sie in Form von Gallertbildungen oder Verschleimungen 
auf, Vergallertungen finden sich in exquisiter Form an den Sporenmembranen 
vieler Brandpilze (z. B. Ustilago), mancher Uredineen (Coleosporium), vieler 
Tremellinen (Zremella), der äusseren Fruchtwand gewisser Bauchpilze 
(Phallus, Sphaerobolus, Geaster), zahlreicher Hymenomyceten (Hut von Z7e- 
  
1) Beziiglich der Entstehung und des Wachsthums der Zellmembran muss, da dies in die 
allgemeine Zellenlehre gehórt, auf die »Morphologie und Physiologie der Pflanzenzelle von 
A. ZIMMERMANN, dieses Handb. Bd. III verwiesen werden, wo man auch die Literatur ange- 
geben findet, 
7) Morphol. u. Physiol d. Pilze, Flechten und Myxomyceten. Leipzig 1864. 
3) Beiträge zur genaueren Kenntniss der chemischen Beschaffenheit der Zellmembran bei 
den Pilzen. Sitzungsber. d. Wiener Akad. Bd. 83, I pag. 494. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
	        
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