Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

     
    
  
   
   
  
   
  
  
  
   
   
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
  
    
   
   
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Abschnitt III. Morphologie der Zelle und der Gewebe. 
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Unter den Einschlüssen des Plasmas sind hervorzuheben: 
a. Vacuolen. Wihrend junge Pilzzellen, z. B. die Endzellen wachsender 
Fäden, relativ wenig wässrigen Zellsaft führen, treten mit zunehmendem Alter 
der Zelle allmählich Ansammlungen wässriger Bestandtheile in Form von erst 
wenigen kleinen, dann mehreren allmählich grösser werdenden Tröpfchen auf 
(Fig. 20, I—IV, Fig. 25, II, Fig. 30, I, Fig. 44, VID, die schliesslich zu noch 
grösseren Tropfen zusammenfliessen kónnen (Fig. 37, IL ?, 44, VIII). Man nennt 
diese Zellsafttropfen, weil man sie früher für Hohlráume hielt, Vacuolen. Bei 
reicher Anzahl derselben erscheint das Plasma schaumig (Fig. 20, I—IV) und bei 
ihrem Zusammenfliessen wird dasselbe zu einem wandständigen Belag zusammen- 
gedrängt (Fig. 23 XI). In den Dauersporen vermisst man sie gewohnlich, weil 
diese Organe möglichst wasserfreies Plasma speichern. Beim Keimungsprozess 
aber, bei welchem bekanntlich Wasseraufnahme erfolgt, werden sie natiirlich 
immer sehr bald auftreten. 
b. Krystalloide (Kien). Als Krystalloide bezeichnet man Krystalle ei- 
weissartiger Natur, wie sie in den Zellen mancher Phanerogamen (z. B. in 
den Proteinkórnern der Zellen des Ricinus-Samens) und in den Zellen rother 
Meeresalgen (Florideen) vorkommen. Im Bereiche der Pilze stellen sie insofern 
eine seltene Erscheinung dar, als ihre Existenz bisher nur betreffs der Algen- 
pilze (Phycomyceten), speciell der Kopfschimmel (Mucoraceen) nachgewiesen 
wurde, zuerst von KLEIN!) (bei Pilobolus) (dann von vAN TIEGHEM?), der sie zu- 
gleich. genauerem Studium unterwarf?). 
Ihre Form ist nach v. T. entweder die des Octaëders (Phycomyces nitens, 
Spinellus fusiger, Sporodinia grandis, Rhizopus nigricans, Morticrella fuberosa 
u. pilulifera, Piptocephalis arrhiza) oder die der triangulären abgestumpften 
Platte, die von v. T. auf das Octaeder zurückgeführt wird (Mæcor-Arten, Zham- 
nidium elegans, Mortierella polycephala, Helicostylum elegans, Chaetostylum Fresenit), 
beiderlei Krystallformen trifft man bei Clhactocladium elegans u. Parra Cesatii an. 
Ziemlich gross erscheinen die Krystalloide von Ziobolus- und Mucor-Arten; 
sehr kleine Formen finden sich bei Chaetocladium u. Piptocephalis arrhiza. 
Sie sind auf die Tráger der Sporangien und Zygosporen localisirt und im Mycel 
nach v. T. nur in der Náhe dieser Fructificationsorgane zu finden. Ihre geringere 
oder reichlichere Production scheint von der Beschaffenheit des Substrates ab- 
zühüngen, doch fehlen hierüber noch exacte Versuche. Wáhrend die Krystalloide 
der Phanerogamen zumeist als Reservestoffe fungiren, dürften nach v. T. 
die der Mucorineen als Ausscheidungsproducte aufzufassen sein, da sie 
nicht mit zur Sporenbildung verwandt werden und nach der Entleerung der 
Sporangien und Zygosporenträger mit deren Absterben allmählich aufgelösst 
werden. v. T. bezeichnete die Eiweisssubstanz der Mucoraceen-Krystalloide als 
»Mucorin«. 
c.  Cellulinkôrner (PRINGSHEIM 18835). Ihr Vorkommen beschränkt sich 
nach dem bisherigen Stande der Kenntniss auf Saprolegnia-artige Pilze 
1) Zur Kenntniss des Pilobolus (Jahrb. f. wissensch. Botanik t. 8 (1872) p. 337). 
2) Nouvelles recherches sur les Mucorinées. Ann. sc. nat. ser. VI t. T, pag. 24— 32. 
3) Ob Dimargaris crystallina, bei der v. T. gleichfalls Krystalloide fand, ein Ascomycet ist, 
muss vorläufig dahingestellt bleiben. 
^) Ueber Cellulinkórner, eine Modification der Cellulose in Kórnerform. Berichte d. deutsch. 
botan, Ges. 1883. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
	        
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