Die Pilze.
Es ist dies zugleich ein Beispiel, wie der Gehalt der Asche an den ein-
zelnen Verbindungen nach dem Substrate Schwankungen erleiden
kann, was sicherlich auch bei Pilzen der Fall. Ausgedehntere Untersuchungen
in dieser Richtung würden sehr erwünscht sein.
Dass der Gesammt-Aschengehalt bei den verschiedenen Pilzen ebenfalls
relativ besträchtlichen Schwankungen unterliegt, z. B. bei
Polyporus officinalis nach SCHMIEDER 1,08% der Trockensubstanz
| Aspergillus glaucus ni SIEBER 0,72 > 5
{ Helvella esculenta » KoHLRAUSCH 9,032 » ;
| Agaricus ulmarius » V. LOESECKE 12,65% p 5
22 Prunulus » > 15,00 2 ) =
Mutterkorn-Sclerotien ,, KONIG 3,00—4,00Ÿ ,, »
M Boletus edulis » STROHMER 6,39 9 2 p
Hi Merulius lacrymaus ,, POLECK 6,33—9,668% ,, »
beträgt (vergleiche auch die Tabelle v. LOESECKE’s auf der nächsten Seite), ist
begreiflich, und werden solche Schwankungen natürlich auch bezüglich der ver-
schiedenen Organe eines und desselben Pilzes zu constatiren sein. Untersuchun-
gen hierüber sind mit Bezug auf eine grössere Anzahl von Hutpilzen seitens
MaRGEWICZ!) (Resultate in der Tabelle auf pag. 391) und von STROHMER?) für
den Boletus edulis (s. beistehende Analyse) angestellt.
| | In der Trockensubstanz
| db des Hutes | des Stieles des ganzen | Im frischen Pilz
Fem E Schwammes
| NA Wasser... +1 e ea 90,06
| i | i Eiweiss + . + + . + + +. - s 27,13 13,75 23,11 2,30
Ia ag Lo Ammoniak. . . . . . à. . «4 0,15
€1 d | Amidosáuren alsAsparaginsáure berechnet 3,37 0,33
|i HM | Säureamide, als Asparagin berechnet . 5.56 0,55
{ (EE pn Freie: Feitsäuren ; —. 4... . . 3,23 2,14 2,90 0,29
(A n iti Neutraifette … d io us 2,44. 1,82 2,25 0,22
| | | Dg Durch Diastase in Zucker überführbare
| l | 3 i Kohlehydrate als Stürke berechnet . 20,22 34,95 24,64 2,45
Wr MI Cellulose (Rohfager) |... . . . ./. 10,88 13,21 11,58 1,15
| | A Reinasche . . . +: 09 4 09 s rsen 8,29 1,95 6,39 0,63
lic] ih Mannit, Traubenzucker und andere stick:
| py stofffreie Extractivstoffe (Differenz) . 20,05 2,01
| MEE Phosphorssure . . .….’…. - 1,97 0,72 1,60 0,16
Man findet verschiedentlich die Angabe, der Aschengehalt bei den Flechten
| I sei ein besonders hoher; allein wenn man die Aschenanalysen dieser Gewächse
LH hi mit denen der Pilze vergleicht, so ergiebt sich alsbald, dass diese Aeusserung
A | übertrieben ist. Der Aschengehalt beträgt nämlich in den von THomson,*) GÜM-
EAM BEL) und ULoTH®) ausgeführten Bestimmungen für:
Ia | ui : Cladonia rangiferina 12,47 Ÿ, Parmelia omphalodes — 8,12,
| I | | | » pyxidata 6,09 9, i saxatilis 6,91 9,
I: T0 d 3 bellidiflora 1,189, Physcia parietina 6,754,
| 2 | n Ramalina scopulorum 4,182, Cetraria islaudica 1,84 9,
i Lecanora ventosa 5,26 9, Evernia brunastri 3,5—53-
= ; ;
Biatora rupestris SCOP. 9— 104%.
1) Jusrs Jahresbericht für 1885, pag. 85.
| ?) Beitrag zur Kenntniss der essbaren Schwämme (Chem. Centralbl. 1887, pag. 165.
| 3) Ueber Parietin, einen gelben Farbstoff und über die anorganischen Bestandtheile der
Flechten. Ann. d. Chem. Bd. 53 (1845), pag. 257. — *) l. c. pag. 28. — 5) L c.