Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

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Die fossilen Pflanzenreste. 
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zu den übrigen Gruppen abnehmen. Leider ist der grösste Theil derselben in 
einem Zustande erhalten, welcher nichts weiter aussagt, als dass er dieser Familie 
angehört oder angehören könne; in wiefern er an eine der Untergruppen der 
lebenden Farne sich anschliesst oder eine Lücke zwischen ihnen ausfüllt, lässt 
sich in der Regel bei dem Fehlen jeder Grundlage gar nicht sagen. Vorwiegend 
sind es Fragmente steriler Blätter, welche erhalten sind, seltener sind solche 
fructificirender Blätter, diese häufig in einem Zustande, welcher verschiedene 
Deutungen zulässt, nur wenige geben über den Bau und die Gruppirung der 
Sporangien, diesem wichtigsten Merkmale für die Unterscheidung der grösseren 
und kleineren Gruppen, sichere Aufschlüsse. Neben den Blättern und Fructi- 
ficationen sind Blattstiele und Stämme erhalten, zum Theil in einem Zustande, 
welcher einen mehr oder weniger vollständigen Einblick in den Bau derselben 
gestattet. Es sind insbesondere die Kieselconcretionen von Grand Croix bei 
St. Etienne, die verkieselten Stimme und Blattstiele von Chemnitz und béhmischer 
Fundorte, welche in dieser Hinsicht wichtig sind, wie die dolomitischen Con- 
cretionen von Langendreer bei Bochum, die Concretionen von Oldham, Burntis- 
land etc. in England, welche sowohl für Fructificationen, als für Structurverhültnisse 
der Blattstiele wichtige Aufschlüsse gegeben haben. 
Auch bei den Farnen und den ihnen verwandten Gruppen gilt das Verfahren, . 
kleine unbedeutende Fragmente ohne jedes charakteristische Kennzeichen nach 
bloss áusserlichen Merkmalen, nicht bloss als Arten, sondern auch als Gattungen 
zu beschreiben. 
Ist die Structur solcher Fragmente erhalten, so verdienen 
dergleichen Reste immerhin Aufmerksamkeit, da gerade dies Verháltniss über 
Manches Aufschluss geben kann; ist sie nicht erhalten, so haben sie, wenn nicht 
die Identitát mit irgend welchen besser erhaltenen Exemplaren nachzuweisen ist, 
gar keinen Werth, botanisch überhaupt nicht, für das Alter der Schichten wegen 
Unsicherheit der Bestimmung ebenfalls nicht; erreicht wird nur die Belastung des 
Namenregisters. 
Der erste Versuch die fossilen Farne zu gruppiren ist von BRONGNIART unter 
Benutzung des Leitbündelverlaufes der Blütter gemacht worden, eine Gruppirung, 
die wir heute noch zweckmissig verwenden bei sterilen Farnblüttern, wenn uns 
auch bei dicken, lederartigen Blüttern das Merkmal im Stiche lassen kann. Ihm 
folgte GóPPERT mit dem Versuche neben dem Leitbündelverlaufe auch die Fructi- 
ficationen zu verwenden, ein Versuch, welcher von ihm selbst wieder aufgegeben 
wurde. SCHIMPER in ZITTEL’s Handbuch sondert die fossilen Farne in solche 
mit bestimmter systematischer Stellung und solche mit unsicherer, die letzteren 
nach dem Leitbündelverlaufe in weitere Gruppen gliedernd, die ersteren nach den 
Fructificationen in Gruppen getheilt. Die Gliederung ist nicht ganz consequent 
durchgeführt, da einzelne Farne in der ersten Gruppe untergebracht sind, welche 
der zweiten angehören und umgekehrt. 
Mir scheint es am Zweckmässigsten die Betrachtung der fossilen Farne in der 
Weise durchzuführen, dass zuerst jene appendiculären Bildungen, welche an den 
Blattstielen sich finden, behandelt werden, dann die fructificirenden; sodann die nicht 
fructificirenden Farnblitter folgen zu lassen, mit den Blattstielen und Stimmen 
zu schliessen. Sors hat in seiner Schrift: »Einleitung in die Phytopalaeontologie« 
eine obiger entsprechende Gruppirung gegeben. 
Aphlebia-Bildungen. 
Bei den Marattiaceen kommen an der Basis der Blattstiele, aus derselben sich 
entwickelnd, Stipularbildungen vor, welche dick, fleischig oder membrands (Angio- 
         
    
  
    
   
  
   
    
     
   
     
   
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
      
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