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Die Pilze.
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Chlorzink gelóst wird. Durch Behandlung mit verdünnter Schwefelsäure wird sie
in Zucker übergeführt, mit Salpetersáure liefert sie Oxalsäure, nicht Schleimsàure.
(Vergl. Kop!) SCHWEDERMANN?) EnnERA?).
2. Isolichenin, C,H,,0,;. In der Islündischen und anderen Flechten.
Zur Gewinnung kocht man die Flechte so lange mit neuen Mengen Wasser aus,
als Alcohol noch eine Trübung erzeugt. Nach 24 stündigem Stehen scheidet sich
aus den wässerigen Auszügen gallertartiges Lichenin ab. Das Filtrat concen-
trirt man durch Abdampfen und fällt dann durch Alcohol Isolichenin. Das
ausgeschiedene Isolechenin reinigt man durch Lôsen in Salzsäure und Fällen
mit Alcohol. Lóslich in Wasser, durch Jod geblàut, in Kupferoxydammoniak
nicht löslich, in Chlorzink löslich. (Aus BEILSTEIN’S Handb. I.)
Hierher scheint auch der Körper zu gehóren, den neuerdings Ep. FISCHER *)
bei einem Ascomyceten (Cyaria Harioti und Darwini) beobachtete. Er fürbt
sich mit Jod blau, quillt und lóst sich in Wasser, Chlorzink und Kupferoxyd-
ammoniak.
5. Pilzschieime.
Sie entstehen durch Vergallertung (Verschleimung) der Membranen. Bezüg-
lich ihres Vorkommens ist auf das pag. 369 Gesagte zu verweisen. Die Pilzschleime
sind noch wenig untersucht. NàGELI? gewann aus den Membranen einer Bier-
hefe durch langes, oft wiederholtes Kochen den »Sprosspilzschleim.« Er
schied sich aus der heissen Flüssigkeit in Form von mikroskopischen Kugeln aus,
die einfach lichtbrechend waren und sich mit Jod braunroth färbten (während
die Zellmembranen sich nicht tingirten). Durch Zusatz von etwas Säure oder der
Lösung eines sauren Salzes (Weinstein) lösten sie sich auch, wenn sie mit Jod
gefärbt waren.
Das vielleicht hierher gehörige Scleromucin kommt im Mutterkorn vor
und wird aus dessen wässrigen Auszügen durch Weingeist gefällt. Man hat es
noch nicht frei von anorganischen Stoffen erhalten können.®)
6. Everniin, C;H,,O. (STOpE").
Aus Zgernia Prunastri L. isolirt. Wird gewonnen durch Maceriren der Flechte
mit verdünnter Natronlauge, Vermischen des dunkelgrünen Filtrats mit Wein-
geist, Reinigen der dadurch abgeschiedenen bráüunlichen Flocken mit Weingeist
und Aether und Kochen der wässrigen Lösung mit Thierkohle. Stellt ein amorphes
gelbliches, geruch- und geschmackloses Pulver dar. Es quillt in kaltem Wasser,
löst sich leicht beim Frwärmen, auch in verdünnten Säuren und in verdünnter
Natronlauge. In Aether und Alcohol ist es unlöslich. Die wässrige opalisirende
Lösung wird durch Eisessig in grossem Ueberschuss (wie Glycogen) gefällt und
giebt auch mit Bleizucker und Ammoniak einen in Essigsäure löslichen Nieder-
schlag. Durch verdünnte Säuren (nicht durch Speichel) erfáhrt das Everniin
Umwandlung in Glycose.
P Ann. d. Chem. Bd, 55, pag. 165
2) Jahresber. iib. d. Fortschr. d. Chem. Bd. I. pag. 831.
?) Dissertation, Brüssel 1882. pag. 18.
^) Zur Kenntnis der Pilzgatttung Cy//aria. Bot. Zeit. 1888, pag. 816.
5) Ueber die chemische Zusammensetzung der Hefe. Sitzungsber. d. Münchener Akad.
4. Mai 1878. pag. 262—267.
6) Nach FLUCKIGER, Pharmakog. d. Pflanzenreichs. pag. 265.
*) Ann. d. Chem. und Pharm. Bd. 131, pag. 241.