Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

  
   
  
   
     
    
   
  
   
   
  
  
  
   
   
   
   
   
   
   
  
    
   
   
   
   
   
   
    
   
   
   
   
   
   
  
  
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Abschnitt IV. Physiologie. 397 
Wie schon BRACONNOT und MÜNTz u. A. ermittelten, erzeugen manche Hut- 
pilze wie der Pfefferling (Cantharellus cibarius), Polyporus cervinus, Hydnum re- 
pandum und Ayéridum relativ grosse, andere wie Agaricus volvaceus relativ geringe 
Mannit-Quantititen. Dass dieses wechselnde Mengenverhältniss auch bei den 
Schlauchpilzen wiederkehrt, ist von vornherein zu erwarten. 
Uebersicht des Mannitgehalts einiger bekannter Pilze.1) 
im lufttrocknen Zu- im frischen Zu- 
stande enthält : stande enthält: 
Agaricus integer 19—20% 
Morchella conica (Kegelmorchel) Sod s m toon S90 
Morchella esculenta (Speisemorchel) 4,98 S ost maii 9 
Helvella csculenta (Steinmorchel) 2,409 0 0,65% 
Agaricus campestris (Champignon) 417$ a akute OAR 9 
Boletus edulis (Steinpilz) 4,47€ 0,489 
Clavaria flava (Ziegenbart) 6,139 0,784. 
Beispiele dafür, dass der Mannitgehalt bei ein und demselben Pilze nach 
den Organen schwankt, lieferte MARGEWICZ betreffs der Hutschwümme. So zeigte 
er, dass bei gewissen Boletus-Arten das Hymenium reicher als das Hutgewebe 
und bei gewissén anderen Hutpilzen der Hut reicher als der Stiel ist. Man 
findet die betreffenden Zahlen in der Uebersicht auf. 
Junge Individuen von Ag. sulfureus zeigen nach MóNTZ zunüchst nur Mycose 
— spüter auch Mannitgehalt. Neben Mannit führen noch gleichzeitig Mycose: 
Agaricus fusipes, A. lateritius, Amanita caesarea, Lycoperdon. pusillum. 
Zur Darstellung des Mannits behandelt man die zerkleinerten und getrockneten Pilze mit 
siedendem Alcohol. Beim Erkalten der heiss filtrirten Lósung scheidet sich der Mannit in feinen 
weissen seidenglànzenden Nadeln aus, welche durch Abpressen mit Lóschpapier und Umkrystal- 
lisiren aus heissem Alcohol leicht zu reinigen sind. Sie schmeizen bei 165—166? C. und 
schmecken sehr süss, (Gegenwart von Mycose erschwert das Auskrystallisiren beider Sub- 
stanzen sehr.) 
13. Cetylalcohol, Cc H 340. 
Bemerkenswert ist das Vorkommen von Cetylalcohol bei Pilzen. Es wurde 
bisher meines Wissens nur für den Lärchenschwammm (Polyporus officinalis), con- 
statirt und zwar von SCHMIEDER.?) 
14. Agaricol, C,,H,,0 (ScHMIEDER).?) 
Von SCHMIEDER im Polyporus officinalis aufgefunden, neben anderen Korpern 
durch Extraction mit Petroleumäther gewonnen. Krystallisirt in Nadeln, die bei 
223° schmelzen und liefert durch Oxydation mit Salpetersäure Oxalsäure. 
IL Pflanzensäuren (organische Süuren). 
Von diesen den Charakter von Säuren tragenden, aus Kohlenstoff, Wasser- 
stofl und Sauerstoff bestehenden, in Wasser loslichen Verbindungen hat man 
bereits eine ganze Reihe in Pilzen nachgewiesen. Einige scheinen in grosser 
Verbreitung vorzukommen, andere minder häufig zu sein. Nicht selten producirt 
ein und derselbe Pilz mehrere dieser Verbindungen. Die saure Reaction der 
Säfte vieler Pilze dürfte wohl vielfach auf der Anwesenheit organischer Säuren 
beruhen. 
1) Aus Kónig, Nahrungs- und Genussmittel 2. Aufl. z. Th. 
?) Chemische Bestandtheile de 
3) Daselbst pag. 647. 
s Polyporus officinalis, Arch, d. Pharm. Bd. 224, pag. 649. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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