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426 Die Pilze.
Aether, CH Cl,, CS, und Ligroin. 1 Thl 16st sich bei 16° in 49,2 Thln. Alkohol (von 90,39).
Lóst sich in Alkalien mit intensiv violetter Farbe; die gebildeten Alkalisalze werden beim Er-
hitzen mit Wasser zerlegt. — K-C4,,H,,O0, (2. Dunkelviolette, mikroskopische Krystalle.«
(Aus BEILSTEIN’s Handbuch Bd. IT).
C. Rothe Farbstoffe der Pyrenomyceten.
1. Nectriaroth. Rother harzartiger Farbstoff in den Membranen
der Schlauchfrüchte und der Conidienlager von WNectria cinnabarina,
Ursache der bekannten Rothfárbung des Pilzes; von E. BacHMANN aufgefunden
und näher untersucht.*)
Zur Gewinnung pulverisirt man die getrockneten Fructificationsorgane (Conidienlager) sehr
fein und zieht mit Schwefelkohlenstoff aus. Die Lösung ist blauroth. Ihr Verdunstungsrück-
stand von salbenartiger Beschaffenheit und rothblauer Farbe, löst sich in kaltem, leichter in er-
wärmtem Alkohol, in Aether, Benzol und Chloroform, bläut sich mit concentrirter Schwefel- oder
Salpetersäure und wird von Salzsäure nicht verändert. Jodjodkalium rief keine Grünfärbung
hervor. Die Lösung ist gegen Licht sehr empfindlich. Der unverseifte Farbstoff lässt im
Spectroskop 2 Absorptionsbänder im Grün erkennen, von denen das zweite dunkler erscheint.
Das Pigment ist nach HANSEN's Methode verseifbar. Beim Hinzufügen von concentrirter Kochsalz-
lósung scheidet sich sofort eine rothgelbe Seife in zusammenhängenden Flocken ab, die, nach-
dem sie von der Unterlauge durch Filtriren getrennt und im Luftbad getrocknet ist, an Petrol-
üther wenig gelblichen Farbstoff abgiebt (der nichts mit dem Nectriaroth zu thun hat), der
Rest wird von Schwefelkohlenstoff mit gelbrother Farbe gelóst und diese Lösung besitzt auch
2 Absorptionsbänder im Grün, welche aber im Vergleich zum unverseiften Farbstoff nach rechts
gerückt sind. Das verseifte Pigment giebt nach dem Verdunsten des Schwefelkohlenstoffes eine
bróckliche, zerreibliche Masse von kupferrothen, matten, zu Klümpchen vereinigten und z. Thl.
krummschaligen Kügelchen. Im dunkeln Feld des Polarisationsmikroskops leuchten sie mit braun-
gelber Farbe. Sie lösen sich in keinem der gewöhnlichen Lösungsmittel (Alkohol, Aether,
Schwefelkohlenstoff), wohl aber mit Leichtigkeit in Kali- oder Natronlauge, mit röthlicher, all-
mählich ins Gelbe übergehender Farbe. Nach BACHMANN ist dieser Farbstoff ein harzartiger
Körper, der als solcher die Membranen der Hyphen und Conidien imprägnirt.
2. Mycoporphyrin REINKE's?). Aus abgestorbenen Sclerotien und Frucht-
trigern von Penicilliopsis clavariaeformis Sorms durch wiederholte Extraction mit
Alkohol zu gewinnen, der rein purpurrothe Färbung annimmt und in auf-
fallendem Licht sehr lebhafte orangefarbene Fluorescenz zeigt. Beim
Eindampten krystallisirt der Farbstoff leicht zu rothen Prismen. Optisch
ist er von Interesse durch sehr scharf hervortretende Absorptionsmaxima
und die Stärke des Fluorescenzlichts, was beides nach R. kein anderer
Pflanzenfarbstoff ausser dem Chlorophyll und Phycoerythrin aufweist.
Das scharfe und tiefe Absorptionsband I liegt zu beiden Seiten der Linie D, das eben-
falls ziemlich tiefe Band II zwischen 2 und AZ, das schwache Bd. IIT zwischen 4 und 7, durch
einen Schatten mit Bd. IV. verbunden, welcher zwischen / und G liegt, gleich hinter F be-
ginnend. Das Fluorescenzspectrum erstreckt sich etwa von C bis kurz hinter D und weist
2 Helligkeitsmaxima auf, welche aber interessanterweise nicht conincidiren mit dem Absorptions-
bande bei 2.
Die optischen Eigenschaften des Mycoporphyrin's erinnern nach R. an gewisse S
produkte des Chlorophylls, die bei Behandlung mit Alkalien in hóheren Temperaturen auftreten,
namentlich an die Dichromatinsüáure HOoPPE-SEYLER's. — Chemische Untersuchungen über das
Mycoporphyrin fehlen noch, um so genauer hat R. die spectroskopischen Eigenschaften studirt.
paltungs-
1) Spectroskop. Untersuch. pag. 8, 24, 25.
2) Der Farbstoff der Penicilliopsis clavariacformis SOLMS. Annales du Jardin botanique de
Buitenzorg vol. VI, pag. 73—78.