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Die Pilze.
Die so behandelte Hefe giebt überdies an Wasser immer noch ziemliche
Quantititen von Eiweisstoffen ab (Uebersicht II)
I. I. 1)
coagulirb. nicht coag. ^ coagulirb. nicht coag.
Natriumphosphat . . . . 88 12,6 14,3 20,9
Raliumacetat . . . . .. I6, 12,0 5,5 23,1
Kaliumoxalat (neutr.) . . 17,6 Lai 9,3 25,3
Calciumchlorid " ^. . … 00 24,7 0,0 24,2
Ralinmjodid™ : 2.21%. 0,0 18,7 0,0 36,8
Brechweinstein .: .’. . 9° 14,3 0,0 12,1
Natriumsulfat . /. . . . "oo 1,7 17,0 14,3
Magnesiumsufat . . . . 00 8,2 19,8 21,4
Kaliumtartrat, (neutr.) . . 0,0 0,1 34,1 28,0
Die meisten löslichen Substanzen wirken ähnlich wie solche Salze. Mit
Methyl-, Aethyl-, Isopropyl-, Octylakohol, Glycol oder Glycerin behandelt, giebt die
Hefe an Wasser coagulirbares Eiweiss ab, nncoagulirbares nach Behandlung
mit NormalpropyL, Butyl- oder Isobutylalkohol. Die Menge der Ausscheidung
hidngt ceteris paribus von Species, Alter, Concentration der Fliissigkeiten, Dauer
des Versuchs etc. ab. Die Veränderungen, welche durch jene Ausscheidung an
Hefezellen bewirkt werden, sind entweder so tief greifender Natur, dass sie zum
Tode führen, oder die Zellen bleiben lebensfähig. Weitgetriebener Excretion der
Stickstoflkórper durch Salzlósungen entspricht gesteigertes Vermögen, Invertin zu
bilden. Invertirende Hefepilze und invertirende Schimmelpilze scheiden in Salz-
lósungen viel mehr Eiweissstoffe ab, als nicht invertirende. Letztere geben an
Salzlôsungen nicht merklich mehr Stickstoftkôrper ab, als an Wasser.
5. Ausscheidung von Zucker.
Ist an den Conidienlagern des Mutterkorns (Claviceps purpurea) be-
obachtet worden. Die Erscheinung tritt hier in so ausgeprägter Weise auf, dass
zwischen den Spelzen des Roggens sich förmliche Tropfen ansammeln, in welche
die abgelösten Conidien eingebettet sind (Honigthau).
6. Ausscheidung von Oxalsäure.
Beispiele hierfür sind ausserordentlich zahlreich und in den meisten Gruppen
zu finden. Ob die Oxalsäure als freie Säure ausgeschieden werden kann, ist
noch in keinem Falle exact erwiesen. Dagegen erfolgt ihre Ausscheidung in
gewissen Fällen bestimmt in Form des Kalksalzes, in anderen in Form des
Kaliumsalzes, das aber bei Gegenwart eines gelösten Kalksalzes in oxalsauren
Kalk umgewandelt wird. Als Calciumsalz gelangt die Oxalsäure zur Abscheidung:
1. bei manchen Kopfschimmeln (Mucor-Arten), und zwar seitens der Sporan-
gien, die sich mit einer fórmlichen Kruste von Kalkoxalat umgeben?);
2. bei manchen Ascomyceten, z. B. an den Mycelien und in den Früchten
des Brotschimmels, manchen Becherpilzen und einer grossen Anzahl von Flechten;
3. bei vielen Basidiomyceten an den Mycelien und auf oder in den Frucht-
bildungen.
7) Die Zahlen sind auf 100 Gewichtstheile Eisweisskürper der Hefe bezogen. Uebersicht
II. bedeutet die Mengen des Eiweisses, die durch nachtrügliche 24stündige Behandlung mit
Wasser noch an dieses abgegeben wurden.
?) Vergl. BREFELD, Schimmelpilze I, pag. 18.