Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

      
   
  
    
   
   
  
    
  
  
    
   
    
     
   
   
   
    
   
   
   
     
   
    
   
  
   
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
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Abschnitt IV. Physiologie. 489 
Von Basidiomyceten blieb Coprinus stercorarius in seinen braunen verdickten 
Basidiosporen über ein Jahr lebensfühig9, was nach BnErkL.D auch für die Sclerotien 
dieses Pilzes gilt. Sie schrumpfen zwar bei solch lingerem Eintrocknen be- 
deutend zusammen, quellen aber bei Wasserzusatz leicht wieder auf. Die Sclerotien 
von Claviceps purpurea, Fesiza sclerotiorum nach DE BARY (I. c.) kónnen gleich- 
falls ohne Schaden ein Jahr getrocknet werden.?) Nach einer neuesten Angabe 
BnEFELD'S (l. c. Heft VIII, pag. 37) waren sogar sieben Jahre trocken aufbewahrte 
Sclerotien jenes Coprinus noch keimfähig. 
C. Insolation. 
Direkte Besonnung wirkt auf den Thallus wie es scheint der meisten 
saprophytischen Schimmelpilze und Basidiomyceten leicht tädtlich, offenbar in 
Folge der dadurch bedingten schnellen Abtrocknung. Ob auch das Sonnenlicht 
an sich tödtlich wirken kann, ähnlich wie bei gewissen Spaltpilzen, bleibt noch 
zu untersuchen. 
Bemerkenswerth unempfindlich ist gegen direkte Besonnung der Thallus der 
Flechtenpilze. Ich habe an einem sehr heissen Juni-Nachmittage 1889 (Luft- 
temperatur im Schatten 27° C) Temperatur-Messungen?) an den Flechten der 
Porphyrfelsen bei Halle angestellt, welche ergaben, dass die T emperatur der 
Thali von Zeoera sordida, Acarospora cervina, Candelaria vitellina und anderen 
Krustenflechten bei ungefähr senkrechter Lage des Gesteins zum einfallenden 
Sonnenstrahl 55° C. betrug. 
D. Gifte, 
1. Schwefelsäure. 
Eme 1,5%ige Lösung englischer Schwefelsäure ist nach J. KÜxN%) ein wirk- 
sames Mittel, um die den Getreidekôrnern anhängenden Brandpilz-Sporen abzu- 
tôdten. Die Quelldauer muss 12 Stunden betragen. Das Verfahren gewährt 
sowohl gegen Steinbrand als gegen den Maisbrand ausreichenden Schutz. 
Auf Hefe wirkt Schwefelsäure schon in kleinen Dosen schädigend ein und 
hemmt nach Havpuck5) die Gáhrung bereits bei einem Prozentsatz von 02. 
2. Salzsäure. 
Wirkt nach Havpuck®) auf gihrende Hefe noch etwas giftiger ein als 
Schwefelsäure, sodass die Gährthätigkeit schon bei Anwendung von o,19 ge- 
schádigt wird. 
3. Schweflige Sáure. 
Sie wurde zur Abtódtung der Steinbrandsporen (T/etia Caries) an Saatweizen 
empfohlen seitens ZoEsL®), welcher lehrte, dass die Sporen schon nach 3—5 
Minuten langer Einwirkung dieses Agens todt waren. Für landwirtschaftliche 
Zwecke empfiehlt es sich, die Desinfection in Fässern vorzunehmen, in denen 
  
*) Daselbst II, pag. 76, III, pag. 15. 
7) Ueber einige andere Einzelnheiten betreffs der Austrocknungsfihigkeit der Pilze siche 
DE BARY, Morphol. u. SCHRGDER’s citirte Abhandlung. 
3) In Gemeinschaft mit Herrn Dr. SUCHSLAND. 
^) BIEDERMANN's Centralblatt 1883, pag. 52. 
?) Welche Wirkung haben die Bacterien auf die Entwicklung und die  Gührkraft der 
Hefe? Industrieblatt 23, pag. 225—227. 
9) Die schweflige Sáure als Mittel gegen den Steinbrand des Weizens. Oesterr, landw. 
Wochenbl. 1879. Nr. 13. 
  
  
   
  
  
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