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Die Pilze,
Zur Conservirung des Holzes in Wohnräumen kann das Theeröl leider wegen
seines üblen Geruches nicht in Anwendung kommen; in solchen Fällen pflegt
man zum Chlorzink (s. d.) zu greifen).
14. Chlorzink.
In einer wüssrigen Lósung von der Concentration 3° BAUME (entsprechend
einem specifischen Gewichte von r,o21 und einem Gehalte von 2,59. Wasserfreiem
Chlorzink angewandt) repráüsentirt es ein wirksames Mittel zur Abhaltung resp. Ver-
nichtung von Pilzvegetation in Hólzern, die damit imprägnirt werden. Da diese
Imprägnirungsflüssigkeit geruchlos ist, so ist sie dem allerdings noch wirksameren,
aber einen unangenehmen Geruch verbreitenden Theeröl überall vorzuziehen,
wo es sich um Konservirung des Holzes in Wirtschaftsriumen oder gar Wohn-
räumen handelt, zumal sie zugleich ein Feuerschutzmittel darstellt.
Die Haltbarkeit der Clorzinkimprägnirung wird erhöht durch Beimischung von
karbolsäurehaltigem Theeröl, welches neben seiner kräftigen antiseptischen
Wirkung das Holz vor dem theilweisen Auslaugen durch eindringende Nässe
schützt.
Neuerdings findet das Chlorzink ausgebreitetste Verwendung zum Imprügniren von Bahn-
schwellen, was auf Grund von Vereinbarungen zwischen verschiedenen königlichen Eisenbahn-
Directionen und der Firma RÜTGERS in Berlin in folgender Weise stattfindet: 1. Imprägnirung
mit Chlorzink: die Schwellen werden in geschlossenen Cylindern der Einwirkung von Wasser-
dämpfen ausgesetzt zur möglichsten Befreiung von allen löslichen und besonders fäulnissfähigen
Substanzen. Alsdann stellt man in dem Cylinder durch Auspumpen eine Luftleere von mindestens
60 Centim. Quecksilberstand her und lüsst hierauf die mindestens 65? C. warme Chlorzinklauge
von 3° BAUMÉ vermôge des äusseren Luftdruckes in den Cylinder einstrómen, bis letzterer gefüllt
ist, wonach mittelst Druckpumpe noch ein Ueberdruck von 62. Atmosphüren hergestellt wird, welcher
das Imprägnirungsmittel in das Holz einpresst. 2. Imprägnirung mit Chlorzink und karbolsäure-
haltigem Theerôl: Dieses Verfahren unterscheidet sich von dem ersten nur dadurch, dass man
der Chlorzinkläsung während des Erwürmens für jede Schwelle 2 Kilogrm. Steinkohlentheeról mit
20—25$ Karbolsäuregehalt zusetzt. Bauholz aller Art und Stärke, Telegraphenstangen, Zaun-
pfähle, Pfähle für Wein- und Obstpflanzungen, Dachschindeln, Holzpflaster etc, können natürlich
ebenfalls in solcher Weise gegen Pilze geschützt werden ?). Die Kosten betragen für Imprägnirung
mit Chlorzink allein: Eichenholz 5 M., anderes Holz 8 M., mit Chlorzink und Theeröl: Eichen-
holz 7,50, anderes Holz 9— 10 M. pro 1 cbm.
14. Kupfervitriol.
Wirkt auf manche Schimmelpilze sowie namentlich auch auf Holz bewohnende
Basidiomyceten schon in wenig-procentigen Lósungen tódtend resp. entwickelungs-
hemmend ein. Daher wird es denn auch als Conservirungsmittel für Hólzer benutzt.
So verwendet die deutsche Reichspost- und Telegraphen-Verwaltung eine ı4%ige
Lösung zur Imprágnirung von Telegraphenstangen und zwar nach dem BOUCHERIE-
schen Verfahren, welches darin besteht, dass man die auf einem schrägen Lager
ruhenden Stangen, welche man spätestens 10 Tage nach dem Fällen oder nach vor-
heriger Aufbewahrung in Wasser in Behandlung nimmt, mit ihren nach oben ge-
richteten Fussenden in Röhren einsetzt, welche zu einem ro m über dem Lager
aufgestellten und mit der Lösung gefüllten Behälter führen. Dieselbe wird nun
7) Das Vorstehende ist einem Vortrage entnommen, den Herr Privatdocent Dr. G. BAUMERT
im Gartenbauverein zu Halle am ro. Juli 1888 gehalten: Einiges über die Mittel und Wege,
um Holz vor Fáulniss zu schützen. Auch im Folgendem habe ich diesen Vortrag mehrfach
benutzt.
?) Das Vorstehende im Wesentlichen nach dem citirten Vortrage G. BAUMERTS.
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