500 Die Pilze.
boulbeniaceen von PzvnrrTSCH und die auf den Fiden von /saria-Arten (es
sind dies Insekten bewohnende Pilze) schmarotzende Melanospora parasitica
seitens KIHLMANN's (l. c.) constatirt wurde.
Während aber die Fäden der Melanospora und Isaria an der Berührungs-
stelle nicht in offene Verbindung treten, wird eine solche bei Chaetocladium
thatsächlich hergestellt, indem die trennende Membran an der Berührungsstelle
resorbirt wird.
Als Eindringstellen in den pflanzlichen Körper wählen manche Ento-
phyten ausschliesslich die natürlichen Oeffnungen der Oberhaut, indem sie ihre
Keimschláuche in den Spalt des Spaltóffnungsapparates hineinsenden (Künw's
Sporidesmium exitiosum); andere durchbohren stets direkt die Epidermiszellen, was
z. B. bei dem Pilz der Kartoffelkrankheit (Lhytophthora infestans) der Fall ist
noch andere benutzen beiderlei Infectionsweisen (z. B. Exobasidium Vacinii,
Cystopus candidus).
Die sogen. Wundparasiten siedeln sich an Wundstellen der Pflanzenorgane
an, werden hier zunüchst wohl saprophytisch sich entwickeln, dringen dann aber
mit parasitischem Angriff auf die an die Wunde stossenden Gewebe vor (z. B,
JVectria-Arten, manche baumbewohnenden Basidiom yceten).
Das wichtigste Eintrittsthor für infectióse Pilze in den thierischen und
menschlichen Körper bildet der Mund. Von hier aus können die Keime (es
handelt sich vorzugsweise um Schimmelpilzsporen), durch den Inspirationsstrom auf
die Schleimhäute des Mundes und der Luftröhre, sowie in die Lunge gelangen,
andererseits mit der aufgenommenen Nahrung auf die Schleimhäute von Mund-
höhle, Magenwand und Darmwand.
So werden z. B. mit der Muttermilch die an der Brustwarze sich ansiedeln-
den Keime des Oidium albicans (Soorpilz) auf die Schleimhäute der Mundhöhle
von Säuglingen (des Menschen, der Katzen und Hunde) gebracht, wo sie sich
zu den sogenannten Schwämmchen entwickeln. Die Sporen von WETTSTEIN's
Æhodomyces Kochi eines rothen Schimmels, der sich auf den Magenwänden
etablirt und, wie es scheint, das Soodbrennen veranlasst, gelangen offenbar
mit den Speisen in den Magen.
Nach vielfachen neueren Erfahrungen kann es nicht mehr zweifelhaft sein,
dass auch die Keime der als » Aczinomyces« bezeichneten Pilzform mit der Nahrung
in den Verdauungstractus geführt werden und von hier aus in die Organe ein-
dringen.
BnEFELD's Fütterungsversuche mit Sporen der Entomophthora radicans, an
Raupen des Kohlweisslings angestellt, haben unzweifelhaft ein Eindringen vom
Darmrohr aus ergeben.
Die Infection von kleinen Krebsen (Daphnien) durch die Monospora cuspidata
METSCHNIKOW's, eines Hefepilzes, erfolgt in der Weise, dass die durch die Mund-
öffnung aufgenommenen nadelfórmigen Sporen dieses Pilzes sich durch die Darm-
wand hindurch bohren.
Das Eindringen der eingeathmeten Keime Aspergillus- oder Actinomyces-artiger
Schimmel!) kann in jedem Theile des Athmungssystems geschehen und scheint
am häufigsten an den Schleimhäuten der Trachea und in den Lungenalveolen
zu erfolgen (wie man auch aus der weiter unten gegebenen Uebersicht der
1) Ich rechne Actinomyces vorläufig noch den ächten Pilzen zu, da mir die Ansicht Bos-
TROEMS von der Spaltpilznatur dieser Bildungen noch nicht völlig sicher gestellt zu sein scheint.
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