448 Die Pilze,
Noch andere dehnen ihre Wirthswahl schon auf verschiedene Gattungen des.
selben Verwandtschaftskreises (Familie) aus: so Ustilago violacea die in den
Bliithen von Dianthus-, Silene- Melandryum-Arten, Saponaria officinalis, Viscaria
vulgaris, Coronaria flos cuculi etc. lebt; Cystopus candidus, der die verschiedensten
Cruciferen (Capsella Bursa pastoris, Alliaria officinalis, Coronopus Ruellii, Cochlearia
Armoracia, Lepidium-, Brassica-, Raphanus-Arten etc.) befállt; Protomyces macro-
sporus, welcher sich auf einer Anzahl von Umbelliferen (Aegopodium Podagrarid,
Heracleum Sphondylium, Meum | Mutellina, | Anthriscus vulgaris und silvestris,
Chaerophyllum hirsutum) ansiedelt; Erysiphe Graminis, die auf sehr zahlreichen
Gräsern den Mehlthau bildet; das Mutterkorn sowie Æpichloe typhina, welche
ebenfalls viele Gräser aus verschiedenen Gattungen bewohnen. Puccinia Hieracii,
deren Angriff auf eine Menge von Compositen aus den Gattungen ZZeracium,
Licris, Cirsium, Carduus, Carlina, Centaurea, Lappa, Serratula, Cichorium, Leon-
todon, Scorzonera, Hypochacris, Achyrophorus, Crepis, Taraxacum constatirt wurde.
In dieser Beziehung sehr bekannt sind namentlich auch die meisten Arten von
Peronospora (im weiteren Sinne).
Wiederum andere Pilze dehnen ihren Angriff auf verschiedene Familien einer
Gruppe aus: so die sowohl auf Schmetterlingen als auf Käfern schmarotzende
Muscardine (Botrytis Bassiana); Erysiphe communis, welche Compositen, Scrophu-
lariaceen, Polygoneen, Ranunculaceen, Geraniaceen, Dipsaceen, Convolvulaceen
und andere Dicotylen befällt; Sclerotinia sclerotiorum, die aile moglichen Mono-
cotylen und Dicotylen heimsuchen kann. Solche in ihrer Wirtswahl so wenig
beschränkte Arten, wie die beiden letztgenannten, pflegt man auch als vagante
Parasiten zu bezeichnen.
Die Parasiten befallen entweder alle Organe eines Körpers (oder doch mög-
lichst viele) oder sie bleiben auf ganz bestimmte Theile beschränkt. In jenem
Falle spricht man von Allgemein-Mycosen, in diesem von lokalisirten My-
cosen. Erstere verlaufen, wenigstens bei niederen Thieren und Pflanzen meist
tódtlich; letztere afficiren den Gesammtorganismus meist wenig oder gar nicht,
sind bei Thieren sogar meistens heilbar (durch die Reactionen des Organismus
selbst oder durch Arzneien resp. operative Eingriffe) bei Pflanzen in seltensten
Fällen zu heilen, höchstens zu beschränken.
Die spontanen Pilzkrankheiten der höheren Thiere und des Menschen
bleiben fast durchweg lokalisirt: so die weiter unten aufgeführten Aspergillus-
Mycosen der Vögel, welche sich auf die Respirationsorgane beschränken; alle
durch ächte Pilze hervorgerufenen Hautaffectionen der höheren Thiere und des
Menschen ‚die nur bestimmte Haut- resp. Haarbezirke ergreifen, wie Favus, Herpes,
Tinea Galli; die Schwämmchenkrankheit der Säuglinge, die nur auf die Schleim-
häute der Mundhôhle sich erstreckt; die Actinomyces-Mycosen von Mensch
und Thier.
Doch lassen sich mit gewissen Pilzen, die spontan lokalisirt auftreten, bei
künstlicher Einverleibung grôsserer Mengen von deren Sporen auch Allgemein-
Mycosen erzeugen, was namentlich für Aspergillus- und Mucor-Arten gilt.
Dagegen tragen die Mycosen der niederen Thiere im Ganzen den Charakter
tödtlicher Allgemein-Infectionen. Für die einzelligen (z. B. Monadinen, Euglenen,
Infusorien) gilt dies selbstverständlich ohne jede Einschränkung, aber auch Würmer
und Gliederthiere werden mit wenigen Ausnahmen total befallen und ver-
nichtet. Ich erinnere nur an die Schimmelpilz- und Sprosspilzkrankheiten der
Daphnien, Anguillulen, Regenwürmer, Räderthiere und namentlich auch
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